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8. August 2016: Earth Overshoot Day

Today is Overshoot Day!

Das Global Footprint Network rechnet alljährlich den ökologischen Fußabdruck der Menschheit aus und fragt: Wie viele Ressourcen werden verbraucht – wie viele dieser Ressourcen wachsen nach oder erneuern sich? Neben Rohstoffen werden die natürliche Kapazität der Ökosysteme, und die in die Umwelt abgegebenen Abfälle und Luftschadstoffe mit bewertet. In diesem Jahr ist der „Earth Overshoot Day“ auf den 8. August vorgerückt. Ab morgen verbrauchen wir mehr, als uns die Natur in diesem Jahr nachliefern kann.

Die Bilanz ist schlimm: bezogen auf das ganze Jahr, benötigt die Menschheit eigentlich insgesamt 1,6 „Erden“, um den gegenwärtigen Bedarf nachhaltig zu stillen. Es ist klar: so kann es nicht auf Dauer weiter gehen.

Im Jahr 1971 fiel der „Overshoot“-Day noch auf den 24. Dezember. Seitdem rückte dieser Tag beständig weiter nach vorne. 2014 war es der 19. August, 2015 war es der 13. August, ab dem die Menschheit über ihre Verhältnisse lebte.

Länderbilanzen mit noch negativeren Werten

Einzelne Länder schlagen mit ihren „National Ecological Deficit Days“ noch erheblich negativer zu Buche. Das Global Footprint Network hat diese Bilanzen auf Basis von Zahlen aus dem Jahr 2012 für viele Länder erhoben. Insbesondere die wirtschaftlich starken Nationen benötigen deutlich mehr, als ihnen aus einer Nachhaltigkeitssicht zusteht. Deutschland nutzt aufs Jahr gerechnet etwa 3,1 „Erden“, die Schweiz steht an Rang der drei der verschwenderischsten Nationen mit einem Verbrauch von 3,3 „Erden“. Würde man überall so leben und wirtschaften wie die Menschen in Australien oder den USA, wären sogar das 5,4- respektive 4,8-Fache der natürlichen Ressourcen.

Bei den kleinen und wirtschaftlich leistungsstarken und bevölkerungsreichen Staaten sieht es ähnlich aus: Singapore begeht seinen „National Ecological Deficit Day“ schon am 2. Januar – das bedeutet: es ist ohne Importe von Außen praktisch nicht überlebensfähig. China hat bis zum 11. April seine Bilanz aufgebraucht. Die beste Bilanz weist Litauen auf, das den „National Ecological Deficit Day“ am 20. Dezember begeht.

Ernste Mahnung zum Handeln

Der „Earth Overshoot Day“ ist eine sehr ernste Mahnung, sich für mehr Umwelt- und Klimaschutz und Ernährungssicherheit und für den Erhalt von Biosphäre und Biodiversität einzusetzen.

Die globale Kampagne “Pledgefortheplanet” lädt uns alle ein, dem Klimawandel entgegen zu wirken. „Der CO2 Ausstoss ist der am schnellsten wachsende Anteil des ökologischen Overshoots. Der CO2- Fussabdruck macht heute 60% des Bedarfs der Menschheit an die Natur aus, welchen wir als Ökologischen Fussabdruck bezeichnen. Um das 2°C Ziel des Pariser Klimaabkommens vom Dezember 2015 zu erreichen, welches von beinahe 200 Ländern gutgeheissen wurde, müsste der CO2 Ausstoss weltweit vor 2050 auf null sinken. Oder noch früher, wenn das 1.5°C Ziel erreicht werden soll. Dies erfordert eine neue Art, auf unserem einen Planeten zu leben.“

“Solch eine neue Lebensweise ist mit vielen Vorteilen verbunden. Doch muss man auch etwas dafür tun, sodass eine klimafreundliche Lebensweise zur Norm wird”, sagte Mathis Wackernagel, Mitbegründer und CEO von Global Footprint Network. “Das Gute ist, dass dies mit der heutigen Technologie möglich und sogar lukrativ ist. Die volkswirtschaftlichen Gewinne überschreiten die Kosten. Dies wird neue Wirtschaftsbereiche stimulieren wie z.B. erneuerbare Energien oder so genannte Smart Grids, also intelligente Stromnetze. Gleichzeitig reduzieren sich Risiken und Kosten von ungeeigneter Infrastrukturen oder von Klimaereignissen. Das einzige, von dem es noch mehr braucht, ist politischer Wille.”

Weitere Informationen:

www.overshootday.org

a/m