Freitag, 29. März 2024
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Popcorn über Bord

Bundespolizei:
Popcorn über Bord

Einsatzschiff BP 25 BAYREUTH

Rund 50 Kubikmeter Popcorn wurden am vergangenen Mittwoch von Bord eines Einsatzschiffes der Küstenwache in die Nordsee verklappt. Die BP 25 BAYREUTH war zuvor von Cuxhaven ausgelaufen und hatte dort eine große Menge Popcorn geladen. Der Hintergrund des ungewöhnlichen Einsatzes: die Bundespolizei überwacht zur See auch Umwelt- und Meeresverschmutzungen. Dabei wird modernstes Gerät eingesetzt, das auch kalibriert und gestestet werden muss.

Können Satelliten bestimmte Meeresverschmutzungen auf Hoher See erkennen? Das war das Ziel der gemeinsamen Übung des Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit der Bundespolizei See Cuxhaven.

Mit Genehmigung von Umwelt- und Naturschutzbehörden

Eine derartige Ausbringung von „schwimmfähigen, biologisch abbaubaren“ Stoffen benötigt natürlich eine umweltrechtliche Genehmigung und Unbedenklichkeitsbescheinigung. So wurde speziell hergestelltes umweltfreundliche Popkorn verwendet: ungesüßt, ungesalzen und ohne Fett produziert.
Der zuständige Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein erteilte, unter Beteiligung von anderen Behörden, die für das Ausbringen von Popcorn zur Simulation einer Meeresverschmutzung auf der Nordsee erforderliche Erlaubnis.

PVD beim Ausbringen von Popkorn
PVD der Bundespolizei beim beim Ausbringen von Popkorn von Bord BP25 BAYREUTH vor Helgoland – Foto: DLR

Ausbringung von Popkorn vor Helgoland

Die rund 50 m³ Popcorn wurden von „Polizeivollzugsbediensteten (PVD)“ per Hand über Bord geschütttet und verteilten sich auf mehrere hundert Quadratmeter Wasserfläche der Nordsee.

Mittels verschiedener Satellitenüberflüge wurden die Daten dieser Popcorn-Simulation aufgenommen und befinden sich aktuell in der Auswertung.
Die Frage lautet nun: sind diese Satellitenaufnahmen aussagekräftig, und können dafür genutzt werden, um in komplexen maritimen Lagen Informationen in kurzer Zeit an bestimmte Endnutzer zu liefern.

Hinter dem Begriff „Endnutzer“ können etwa Sicherheitbehörden und Umweltbewhörden stehen, die bisher auf Daten von Flugzeugen und Hubschraubern angewiesen sind.

So diente die Simulation der Verbesserung der maritimen Sicherheit, um etwa in der Gefahrenabwehr frühzeitiger und umfassender informiert zu werden. Vor allem das Sicherheitsgefühl dürfte so gestärkt werden, weil künftig nicht nur Schiffe und Ölteppiche oder verklappter Abfall erkannt werden, sondern sogar „popkorngroße Gefahrenstoffe“.

Weitere Informationen:

www.bundespolizei.de

twitter.com/bpol_kueste

a/m