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Ehrenamtspreis der Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin 2016

Preisträger des Ehrenamtspreis 2016

Die Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin hat am Freitag, dem 9. Dezember 2016 im Rahmen einer Festveranstaltung im Rathaus Pankow den Ehrenamtspreis verliehen. Auf dem Foto im Rathausfoyer sind insgesamt 39 ehrenamtlich Tätige und einige Bezirksverordnete zu seine, die als Laudatorin oder Laudator zum Gelingen des Festaktes beitrugen. Die Bezirksverordneten waren als ehrenamtlich Amtsträger/-innen der Kommunalpolitik hinter den Kulissen als Auswahlgremium und Jury tätig, und haben jeweils die Laudatio für ausgewählte Preisträger verfasst.

Ehrenamts-Kultur in Pankow

Michael van der Meer, neuer Vorsitzender der Bezirksverordnetenversammlung würdigte das ehrenamtliche Engagement:

„Anderen helfen, füreinander einstehen, Verantwortung übernehmen – von diesen Kriterien ist das vielfältige Engagement der Pankowerinnen und Pankower geprägt, die für den diesjährigen Ehrenamtspreis vorgeschlagen worden sind und die sich ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Bereichen des Zusammenlebens in unserem Bezirk freiwillig, selbstlos und ohne direktes Eigeninteresse unentgeltlich für das Gemeinwohl in Pankow engagieren.“

Preisträger 2016

In besonderer Anerkennung und Würdigung der ehrenamtlichen Arbeit hat die Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin in diesem Jahr folgende Preisträger ausgewählt:

Martin Schultz
Auszeichnung für das langjährige ehrenamtliche Engagement und für sein sehr aktives und beständiges Wirken in verschiedenen Selbsthilfegruppen für Depression im Stadtteilzentrum Pankow.

Claudia Steinke,Bezirksverordnete der Fraktion der CDU sprach die Laudatio:

„So wirkt Martin Schultz regelmäßig in mehreren Selbsthilfegruppen für Depression im Stadtteilzentrum Pankow mit und übernimmt auch den Besuchsdienst für Gruppenmitglieder, die sich im Krankenhaus oder in der Reha befinden.
Seine Erfahrungen gibt er aber auch auf anderen Wegen weiter, wie z.B. bei der Mitwirkung bei der Erarbeitung einer Broschüre über Selbsthilfe bei Depression sowie der Betreuung eines Infostandes beim Selbsthilfefestival sowie der Vorbereitung der diesjährigen „Muttour“ auf dem Tempelhofer Feld.
Zusätzlich engagiert sich Martin Schultz im Klinikbeirat des St Josef- Krankenhauses und als Vorstandsmitglied der Deutschen DepressionsLiga e.V.
Die Jury hat sich entschieden, Herrn Martin Schultz in diesem Jahr für sein Engagement auszuzeichnen. Auch wollte sie den Fokus der Öffentlichkeit auf die Thematik Depression lenken.“

Reinhard Graffunder
Auszeichnung für die langjährige, beständige ehrenamtliche Arbeit bei der Pflege und Erhaltung der Grünanlage des ehemaligen Wasserspeichers am Wasserturm.
Almuth Tharan, Bezirksverordnete Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ehrte den Preisträger:

„Die Jury für den Ehrenpreis 2016 hatte gut zu tun: es gab erfreulich viele Vorschläge für Personen oder Gruppen, die ausgezeichnet werden. Als Jurymitglied liest man alle Vorschläge – den einen oder die andere der Vorgeschlagenen kennt man auch und man fragt FraktionskollegInnen und Bekannte und die kennen auch wieder einige. Und dann gibt es die Vielfalt von Bereichen, in denen sich die Ehrenamtlichen engagieren. In den letzten beiden Jahren spielte die Hilfe für Flüchtlinge eine besondere Rolle. Ehrenamtliche helfen in Schulen, an Kitas, in der Nachbarschaft, in der Hilfe für alte Menschen und … auch in ihrem Kiez, der benachbarten Grünanlage, so wie Reinhard Graffunder auf dem Platz am Wasserturm in Prenzlauer Berg.
Viel wird über die Situation dort und in anderen Grünanlagen geklagt. Ja, es stimmt, das Geld reicht nicht, alle Anlagen in gutem Zustand zu halten. Umso wichtiger ist das Engagement von Menschen wie Reinhard Graffunder, der morgens, wenn es hell wird – im Sommer ist das so ungefähr um 5 – oft mehrere Stunden lang den Müll des vergangenen Tages und der vergangenen Nacht wegräumt. Und da kommt einiges zusammen: usb-Sticks, Kinderspielsachen, Einkaufswagen, Fahrräder, ein rostiges Motorrad und diverses Leergut. Die Spielsachen versucht Reinhard Graffunder, den vergesslichen Eigentümern zurückzugeben, was oft nicht gelingt, so dass sich im Schwimmerhäuschen auf dem Platz schon so einiges an Gegenständen angesammelt haben soll. Der echte Müll wird dem Bezirksamt zur Beseitigung übergeben. Eine andere Aufgabe, die Herr Graffunder übernommen hat, ist es, möglichst viele Pflanzen auf dem Platz über die zahlreichen Trockenperioden im Frühjahr und im Sommer zu bringen. Wie viele Eimer Wasser das allein in diesem Jahr waren, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden.“

Rakatak – Die Ehrenamtlichen
Auszeichnung für das ehrenamtliche Engagement bei der Vorbereitung und Durchführung des interkulturellen perkussionsorientierten Familienfestes „RAKATAK“.
Paul Schlüter, Bezirksverordneter der Linksfraktion dankte für das Engagement und würdigte das Kulturprojekt:

„Es arbeiten kontinuierlich viele Menschen im Alter von 18-55 Jahren an der Produktion eines Festes, das zum Charakter unseres Stadtbezirks gehört. Gerade in diesen Zeiten, in denen es wichtig ist, Flagge für eine weltoffene und kulturell vielfältige Gesellschaft und einen bunten Bezirk zu zeigen, ist dieses Projekt und sind die Ehrenamtlichen unabdingbar für unseren, für diesen Bezirk.“

Hansjürgen Zurth
Auszeichnung für das langjährige ehrenamtliche generationsübergreifende Wirken als Zeitzeuge in den Klassen der Wilhelmsruher Schulen und Horte.
Die Ehrung übernahm Tannaz Falaknaz, Bezirksverordnete der Fraktion der SPD:

„Einer dieser Zeitzeug*innen ist Herr Hansjürgen Zurth. Seit 12 Jahren ist er schon ehrenamtlich an Schulen und in Horten der Pankower Früchtchen aktiv. Aus generationsübergreifender Sicht erleben Kinder und Jugendliche die Groß- und Urgroßvätergeneration. Er besucht als Zeitzeuge Klassen der Wilhelmsruher Grundschule und der Oberstufe der SchuleEins.“ Und er ist als Schachtrainer aktiv. „Ein kluger Schachzug, die Vielfalt des Mehrgenerationenlebens zu verkörpern. Mal spielerisch, mal bildungspolitisch. Aber immer mit einer unermüdlichen Kraft.“

Ehrenamtliche Unterstützerkreise des Willkommensnetzwerkes – Pankow hilft! “
Auszeichnung für das ehrenamtliche, umfassende und selbstlose Engagement in der Willkommensarbeit für Geflüchtete und bedeutende Vermittlungsleistung in der Gesell-schaft gegen das Wiedererstarken rechtsextremer, rechtspopulistischer und rassistischer Stimmungen.

Matthias Zarbock, Bezirksverordneter der Linksfraktion hielt die Laudatio:

„Der Aspekt der menschlichen Begegnungen hat einen unschätzbaren Wert. Da ist ehrenamtliches Engagement für unsere Gesellschaft auch deshalb wichtig, weil die Seite der Alteingesessenen mit den Menschen, die hierher geflüchtet sind, fremde Welten kennen lernen. „Wir werden reicher, wenn wir teilen“, sagt man. Und die Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wissen wovon ich rede, wenn ich sage, dass sie dies persönlich erleben durften.
Gestatten Sie mir eine Bitte: Geben Sie Ihre Erfahrungen, die Sie bei Ihren Aktivitäten gemacht haben, weiter. Ihre Expertise ist wichtig für Viele! Auch wenn „die Politik“ Sie enttäuscht hat, bleiben Sie mit den demokratischen Parteien im Gespräch, damit wir gemeinsam aus Fehlern lernen und die Zukunft besser gestalten können!“

m/s