Dienstag, 19. März 2024
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HKW: Jazz aus Äthiopien – Mode aus dem Kongo

Kinshasa Collection

Alemayehu Eshete ist der Altmeister des äthiopischen Jazz, Funk und Soul der 1970er. Er wird manchmal auch als „Ethiopian Elvis“ bezeichnet. Seit 1960 singt er auf Amharrisch, der äthiopischen Nationalsprache. Regelmäßig tritt er bis heute in einem Hotelclub in Addis Abeba auf. Am Freitag, 11. August ist Alemayehu Eshete Gast im Haus der Kulturen der Welt.

Seine Karriere begann als Teenager im Polizeiorchester von Kaiser Haile Selassie. Damals hörte er US-amerikanischen Funk und Soul, der über Gls ins Land kam. Seine großen Vorbilder waren James Brown oder Otis Redding.

Ein außergewöhnlicher Jazzabend erwartet das Publikum: Der Schlagzeuger und Produzent Max Weissenfeldt aus Berlin hat eine Best-of-Show von Eshetes zahllosen Hits zusammengestellt. Am Abend wird er von seiner Band Polyversal Souls begleitet. Die Band spielt Weltmusik im ursprünglichen Sinne. Sie bringt verschiedene Musikrichtungen aus allen Teilen der Welt zusammen und kreiert ihren eigenen koheränten Stil. Ihr Repertoire reicht von klassischem Jazz bis Hip Hop, von Reggae bis Afro-Beat, von Berber-Riffs bis Griot-Songs über Ethio-Jazz.

Alemayehu Eshete
Alemayehu Eshete – Foto: © Schorle – Own work, CC BY-SA 3.0

Mode aus dem Kongo

Im Anschluss wird eine Modenschau aus dem Kongo gezeigt. Die kongolesische Metropole Kinshasa hat sich zur Hauptstadt neuer urbaner Trends entwickelt und wird inzwischen auch das „Paris Afrikas“ genannt. Modeenthusiasten, die „Fashionistas“, tragen ihre Outfits auf den Boulevards der Hauptstadt zur Schau. Die leuchtenden Farben, ungewöhnliche Mustern und fantasievolle Kombinationen beeindrucken das Publikum. Ihre Show ist mehr als nur Selbstdarstellung, sie ist ein politisches Statement. Die „Fashionistas“ zeigen eine selbstbewußte Haltung, die den westlich geprägten Bildern von Afrika als armen, kriegs- und kriesengeschütteltem Kontinent entgegen gehalten werden.

Die im HKW gezeigte Modekollektion ist aus dem Projekt „Kinshasa Collection“ entstanden. (www.kinshasa-collection.com) Das Dokumentarfilmprojekt beleuchtet die globalen Verflechtungen des unreguliert florierenden Textilhandels zwischen der Demokratischen Republik Kongo, China und Europa. Aus den lebendigen Handelsbeziehungen entstehen neue Trends, Nischen und Geschäftsmodelle in Kinshasa. Es ist inzwischen auch ein Weg, um aus der Randlage des Landes in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit zu gelangen.

Film „Félicité“ von Alain Gomis

Am späteren Abend, gegen 22 Uhr wird der Film „Félicité“ von Alain Gomis gezeigt. Der Film spielt passend in Kinshasa und ist eine berührende Liebesgeschichte. Die 40 Jahre alte Sängerin Felicité lebt für ihren 16 Jahre alten Sohn Samo, den sie alleine großgezogen hat. Als er nach einem Motorradunfall sein Bein zu verlieren droht und eine Operation braucht, begibt sich Felicité auf eine verzweifelte Suche durch Kinshasa, um das nötige Geld aufzutreiben.
Die Coproperation aus Frankreich, Senegal, Belgien, Deutschland und Libanon gewann bei der Berlinale 2017 den Großen Preis der Jury, den Silbernen Bären.

Véro Tshanda Beya, Papi Mpaka in "Félicité" - Regie: Alain Gomis - Foto: © Andolfi
Véro Tshanda Beya, Papi Mpaka in „Félicité“ – Regie: Alain Gomis – Foto: © Andolfi

Alle Veranstaltungen des Abends finden auf der Dachterrasse des Haus der Kulturen der Welt mit Spreeblick statt. Bei Regen wird das Programm in das Audtiorium des HKWs verlegt.


Freitag, 11. August 2017 | ab 19 Uhr
Wassermusik X
Alemayehu Eshete & The Polyversal Souls | Modenschau: Kinshasa Collection | Félicité
Konzert, Modenschau und Film

Programm:
19 Uhr – Kinshasa Collection
20.30 Uhr – Alemayehu Eshete & The Polyversal Souls
22 Uhr – Félicité (Film)

Tickets an der Abendkasse: 14/12 €, nur Film 6/4 €

Haus der Kulturen der Welt | John-Foster-Dulles-Allee 10 | 10557 Berlin | www.hkw.de

a/m