Mittwoch, 24. April 2024
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gemeinsame kulturpolitische Ziele

IHK Berlin & Freie Szene:
gemeinsame kulturpolitische Ziele

Koalition Freie Szene und IHK

Koalition IHK-Berlin - Freie Szene

„Vor dem Hintergrund der Haushaltsberatungen haben die „Koalition der Freien Szene“ und die IHK Berlin gemeinsam politische Ziele formuliert. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für die freischaffende Kulturszene zu verbessern und die Attraktivität des Kultur- und Tourismusstandorts Berlin zu erhöhen.
Steigende Mieten und der damit einhergehende zunehmende Verdrängungsdruck gefährden immer mehr künstlerische Existenzen und Projekte. Deshalb wollen sich die IHK Berlin und die Koalition der Freien Szene gemeinsam mit Senat und Abgeordnetenhaus über strukturelle Veränderungen in der Berliner Stadtentwicklungs- und Kulturpolitik verständigen.“

Diese Meldung ist eine echte Sensation: Begonnen hat der Dialog zwischen Künstlern und IHK bereits am 15. Mai 2012 auf einer Podiumsdiskussion im Radialsystem unter dem Titel „BERLIN – Aufbruch oder Abbruch? Die Bedeutung der Freien Künste für die Zukunft der Stadt – neue Ideen zwischen Eigenverantwortung und politischen Weichenstellungen“.
Podiumsgäste waren Jan Eder (Geschäftsführer IHK Berlin) , Burkhard Kieker (Geschäftsführer visit berlin), Andreas Krüger (Geschäftsführer Modulor GmbH – Modulor Haus am Moritzplatz) und Christophe Knoch (MicaMoca, Sprecher der Koalition der Freien Szene).

Den Initiatoren geht es unter anderem darum, die Verteilung des Kulturhaushaltes zu überarbeiten. „Bislang sind 95% aller Ausgaben für die etablierten kulturellen Institutionen eingeplant, nur 5% stehen der freien Kulturszene zur Verfügung. Wir fordern eine schrittweise Beseitigung dieses Ungleichgewichts“, sagt Christophe Knoch, Sprecher der Koalition der Freien Szene. Der Hauptstadtkulturfonds fördere bislang vielfach Einzelvorhaben etablierter Kulturinstitutionen. Das Land Berlin solle sich dort für eine stärkere Förderung freier Künstlerinnen und Künstler einsetzen.

Ein weitere Hebel zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Freie Szene wird in der Liegenschaftspolitik gesehen. Oft hätten Zwischennutzungen, temporäre künstlerische Projekte und Kunstproduktionen die Kraft, unrentable Immobilien in international gefragte Adressen zu verwandeln. Bei einer stärkeren Berücksichtigung einer kreativen Stadtentwicklung sollten künstlerische Projekte stärker im Fokus stehen.
Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin, erklärte zu dem gemeinsamen politischen Vorstoß: „Der Berliner Tourismus, die Kultur- und die Medienwirtschaft sind wichtige Standbeine unserer wirtschaftlichen Infrastruktur. Kreative und Touristen ziehen sich gegenseitig an und sind mitverantwortlich für die gute Entwicklung der Übernachtungszahlen in Berlin. Wenn wir eine internationale Metropole für junge Künstlerinnen und Künstler bleiben wollen, sind weitere Investitionen in die Freie Szene notwendig.“

Mehr Informationen: www.berlinvisit.orgwww.ihk-berlin.de

m/s