Dienstag, 19. März 2024
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Informationen zur Grippewelle

Influenzavirus A/California/7/2009 (H1N1)

Die Grippewelle hat ganz Deutschland erfasst. Die Aktivität akuter Atemwegs-Er­kran­kun­gen ist in der 7. Kalender­woche deut­lich ge­stiegen. Das Robert-Koch-Institut in Berlin als Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit untersucht dazu die aktuelle Verbreitung der Grippe-Erkrankungen.

Im Wochenbericht von 22.Februar werden die nach dem In­fek­tions­schutz­ge­setz über­mittel­ten labor­diag­nos­tisch be­stätig­ten Influenza­er­kran­kun­gen beschrieben. Demnach weisen die Werte des Praxis-Index eine stark er­höhter Akti­vität aus. Die Karte der Aktivität akuter respi­ra­to­rischer Er­kran­kun­gen in der 7. Kalender­woche zeigt auf, dass Berlin in den Bereich höchster Influenza-Aktivität hineinrückt.

Mehr als 23.379 Influenzafälle neu gemeldet

In der 7. Meldewoche (MW) wurden nach Infektionsschutzgesetz (IfSG) bislang 23.379 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt. Damit sind 82.038 Fälle seit der 40. MW 2017 übermittelt worden (Datenstand 20.02.2018). In Niedersachsen gab es sogar zwei Todesfälle.

Die Grippewelle hat in der 52. KW 2017 begonnen. Influenza B-Viren (mit 99 % aus der Yamagata-Linie) sind seit der 40. KW 2017 mit 75 % die am häufigsten identifizierten Influenzaviren, gefolgt von Influenza A(H1N1)pdm09-Viren mit 21 % und Influ¬enza A(H3N2)-Viren mit 4 %.

Krankheitsymptome, Übertragung und Schutz

Eine Grippe äußert sich i.d.R. 1-2 Tage nach erfolgter Ansteckung durch einen plötzlichen Krankheitsbeginn mit hohem Fieber (> 38,5°C), trockenen Reizhusten, Hals-, Muskel- und/oder Kopfschmerzen sowie allgemeiner Schwäche. Auch Schweißausbrüche, Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle können auftreten. Die Beschwerden lassen meist nach 5-7 Tagen nach. Es gibt allerdings auch Verläufe ohne subjektives Krankheitsgefühl (asymptomatische Verläufe).
Influenza-Viren verbreiten sich über Tröpfcheninfektion. Durch Husten, Niesen, Sprechen oder Handkontakt werden geringe Speichel- und Sekretmengen von Mensch zu Mensch weiter gegeben, die anstecken können. Die Viren bleiben je nach Umweltbedingungen auf Oberflächen eine gewisse Zeit infektiös.
Türklinken, Haltestangen in Bussen und Bahnen sind daher ein Risiko. Neben einer Grippeimpfung werden eine intensive, regelmäßige Händehygiene sowie das Vermeiden von engem Kontakt zu infizierten Personen angeraten. Aus Rücksicht auf Mitmenschen sollten Betroffene ihre Erkrankung möglichst zu Haus auskurieren.

Über das Robert-Koch-Institut

Das RKI ist die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krank­heits­über­wa­chung und -prävention und damit auch die zentrale Einrichtung des Bundes auf dem Gebiet der anwen­dungs- und maßnahmenorientierten bio­medi­zi­nischen Forschung.

Die Arbeits­ge­mein­schaft Influenza (AGI) des Robert Koch-In­sti­tuts ver­öf­fent­licht wäh­rend der Influenza­saison immer mitt­wochs ihren Wochen­bericht. Auf der AGI-Inter­net­seite sind weitere Daten und ein umfangreiches Informationsangebot ab­ruf­bar, auch für die zwölf AGI-Regionen. Die Melde­daten ge­mäß Infektions­schutz­ge­setz werden täg­lich aktualisiert.

Sentinelpraxen gesucht

Die Arbeits­gemein­schaft Influenza lebt von der aktiven Mit­arbeit der sogenannten Sentinel­praxen. Jedes Jahr scheiden alters­be­dingt oder aus anderen Gründen Arzt­praxen aus der AGI aus. Daher werden konti­nu­ier­lich en­ga­gierte neue Haus­arzt- und Kinder­arzt­praxen ge­sucht, die an der AGI teilnehmen wollen.