Dienstag, 23. April 2024
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Kolobrzeg lockt im Frühling

Kolobrzeg: Hafen

Pankows polnische Partnerstadt Kolobrzeg ist ein schöner Kurort, und attraktives Seebad an der Ostsee. Von Pankow bis Kolobrzeg sind es nur rund 280 Kilometer, knapp ein halber Tag mit Bahn, Auto oder Bus. Unser Reisetip: Für 30-56 € kann man schon bis nach Kolobrzeg gelangen. Das Frühjahrsangebot „Weekend Kolberg“ lockt sogar mit 50% Hotel-Rabatt am ersten Aprilwochenende.

Kolobrzeg: Hafen
Kolobrzeg: Hafen – Foto: Kuba Borok CPiT (Centrum Promocji i Turystyki)

Kolberg – Kolobrzeg – ein lange wechselvolle Geschichte

Die Stadt liegt direkt an der Ostseeküste, an der Mündung des Flusses Persante, entstanden im 9. Jahrhundert als Siedlung, die der Ausbeutung der Salzquellen an der Flußmündung diente.
Im 13. Jahrhundert ließen sich hier deutsche Siedler etwa 2 km nördlich der bestehenden slawischen Siedlung nieder. Es entstand ein Ort mit regelmäßigem Grundriss und einer umlaufenden Mauer, die im Mittelalter zur Festungstadt ausgebaut wurde.

1248 tauschten Herzog Barnim I. und Bischof Wilhelm die Städte Kolberg und Stargard. Der Tausch wurde im Jahr 1255 durch die Brandenburger Markgrafen Johann und Otto bestätigt.
1255 erhielt die „neue“ Siedlung Kolberg von Herzog Wartislaw III. von Pommern und Bischof Hermann von Gleichen von Cammin das Stadtrecht nach Lübischem Recht.
Später entwickelte sich Kolberg zur wichtigen preußischen Garnisonsstadt und spielte bis weit in das 18. Jahrhundert eine wichtige Rolle als Festung.

Kolobrzeg - Dom
Kolobrzeg – Dom Foto: Kuba Borok CPiT (Centrum Promocji i Turystyki)

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Kolberg jedoch zum Weil Moor- und Solebad und erfreute mit einem hohen Niveau bei der Betreuung von Gästen und Kurgästen. Die Stadt entwickelte sich schon bald zu einem der größten deutschen Ostseebäder.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Kolberg praktisch zu 90% zerstört. Die deutsche Bevölkerung floh, oder wurde bei Kriegsende bis auf wenige Einwohner vertrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Kolberg polnisch und wurde 1945 in Kołobrzeg umbenannt. Polnische Neubürger bauten die Stadt wieder neu auf.

Seit 1975 wird ein Gesamtkonzept für die Innenstadt umgesetzt, das ein eine in Jahrhunderten „gewachsene“ Stadt darstellen sollte, mit Gebäudefronten und Giebeln verschiedener Stilrichtungen, die an alte Bautraditionen erinnen. Die wenigen alten erhaltenen Gebäude wurden in das Konzept integriert.

Sehenswürdigkeiten und Attraktionen

Die katholische Marienkirche, der Kolberger Dom, ist das wichtigste Zeugnis des Mittelalters und wurde 1316 erstmals urkundlich erwähnt. Die fünfschiffigen Hallenkirche im Stil der Backsteingotik wurde mehrfach erweitert und umgebaut, und nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg wieder völlig neu aufgebaut.

Wahrzeichen ist auch das Rathaus, das 1829 bis 1831 Ernst Friedrich Zwirner nach einem Entwurf Karl Friedrich Schinkels unter Einbeziehung der Reste des 1807 zerstörten gotischen Rathaus erbaute.

Der Leuchtturm, der nach dem Zweiten Weltkrieg als eines der ersten Gebäude neu erbaut wurde, steht auf den Resten eines alten Forts zur Verteidigung des Kolberger Hafens im Ortsteil Kolbergermünde. Erhalten blieb auch der Pulverturm.

Das Braunschweigsche Haus, der ehemaligen Kolberger Ratsfamilie von Braunschweig wurde Mitte des 17. Jahrhunderts durch die Kaufmanns- und Reederfamilie Plüddemann umgebaut. Heute ist hier das Stadtmuseum mit Ausstellung zur Stadtgeschichte Kolbergs zu finden.

Kolobrzeg Altstadt
Kolobrzeg Altstadt Foto: Kuba Borok CPiT (Centrum Promocji i Turystyki)

Die Altstadt von Kolobrzeg ist heute eine Einkaufs- und Flaniermeile. Zahlreiche Restaurants, Pubs und Cafés sind in dem teilweise verkehrsberuhigten Zentrum der Altstadt zu finden. Die Altstadt von Kolobrzeg ist heute ein Beispiel für eine erfolgreiche Revitalisierung eines Stadtviertels.

Kolobrzeg Mole
Kolobrzeg Mole Foto: Kuba Borok CPiT (Centrum Promocji i Turystyki)

Hafen, Seebrücke und 6 Kilometer Strand

Der Hafen ist auf beiden Flussseiten gelegen. Die Ostseite beherbergt den Handels- sowie Passagierhafen. Auf der Westseite befindet sich der Fischer-, Militärhafen und Yachthafen, der über eine Pontonbrücke mit dem Ostbereich verbunden ist. Der Handelshafen ist der 6. Größte Handelshafen Polens und hat eine große regionale Bedeutung.

Die 220 Meter lange Kolberger Seebrücke wurde 1971 als zweitlängste Seebrücke in Polen erbaut, hier legen Touristenschiffe und Fähren an. Im Hafen ist die Seebrücke der Hauptanziehungspunkt.

Fast 6 Kilometer Ostseestrand bieten ein vielfältiges Stranderlebnis. Der feinsandige, breite Strand von Kolobrzeg wird schon morgens von Bernsteinsuchern besucht. Nahe der Stadt ist der Strand sehr belebt – erst im östlichen Teil findet man auch ruhige Strandabschnitte. Strandkörbe sind ausreichend vorhanden. In den ruhigen Strandabschnitten weit außerhalb ist auch FKK möglich.
Die Besucherstrände sind übrigens „hundefrei“. Hundebesitzer müssen eigene ausgewiesene Strandabschnitte weit außerhalb besuchen.

Kolobrzeg – vielfältig und gut zu Fuß erreichbar

Kolobrzeg bietet ein vielfältiges Tag- und Nachtleben mit Altstadt-Flair und Stranderlebnis, Wassersport. Zwei Schwimmbäder eines ein attraktives Erlebnisbad mit Sauna, Rutschen, Whirlpools und ein Kurbad ergänzen das Angebot.

Kolobrzeg ist heute nicht mehr nur Kurort, sondern Seebad und vielseitige Ostsee-Stadt. Altstadt, Hafen und Strand sind auf kurzen Wegen erreichbar. Es lohnt sich, ganz ohne Auto anzureisen.

Für Jung und Alt bietet Kolobrzeg vielseitige Erlebnis- und Erholungsmöglichkeiten, und ist eine Städtereise und einen Ostsee-Urlaub wert.

Touristische Angebote im Frühjahr

Wenn das frühlingshafte Wetter an der Ostsee beginnt, gibt es ausgezeichnete Gelegenheit, Kolobrezg kennenzulernen.

Am ersten April-Wochenende vom 4.-6. April 2014 organisiert die Stadtverwaltung Kolobrezg bereits zum 5. Mal die Aktion „Kolberg für 50%“.

Immer mehr Anbieter von gastronomischen Einrichtungen und Übernachtungsbetrieben bieten Ihre Leistungen im Rahmen der „Weekend-Rabatt-Aktion“ an und locken mit niedrigen Preisen und hoher Qualität.

Luxushotels, Ferienresorts und Privatunterkünfte der Umgebung stehen zur Verfügung. Restaurants locken mit kulinarischen Genüssen und vor allem frischen Fischgerichte. Die Kunst von Bäckern und Konditoren lockt in Cafés. Auch Ruhe, Entspannung, Kur und Wellness sind im Angebot.
Daneben gibt es Tages-Angebote für Bowling, Strandauto-Fahren, Reiten, Besuch der Salzgrotte, Museumsbesuch und Nachtclub.

Anreise nach Kolobrzeg

Mit dem Auto fährt man über die A11 und E28 rund 276 Kilometer bis zum Ziel. Bei normaler Verkehrslage ist es eine Fahrtzeit von 3,5 Stunden.

Bahnverbindungen bestehen nach Stettin (Szczecin), über Koszalin (Köslin) nach Danzig (Gdańsk) und über Białogard (Belgard) nach Szczecinek (Neustettin). Von Berlin-Hauptbahnhof kostet das normale Bahnticket 46 € nach Kolobrzeg. Die günstigte Bahnfahrt von Berlin nach Kolberg kostet im Normaltarif 15,63 € pro Person. Im Gruppentarif oder mit dem Wochenendticket ist es noch günstiger.

Vom Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) fahren auch täglich mehrere Eurolines-Busse über Kolobrzeg nach Riga, die Fahrt kostet jeweils 50 € und ist damit vergleichsweise teuer.

Besonders bequem kommt man in kleinen Gruppen nach Kolobrzeg: das Busunternehmen DREAMBUS fährt mit kleinen Mercedes-Sprintern und kann damit besonders flexibel Reisen und Transfers nach Kolobrzeg anbieten.

Vom Kołobrzeger Hafen besteht eine Fährverbindung nach Nexø auf der dänischen Insel Bornholm, die in den Sommermonaten täglich verkehrt.

Weitere Informationen:

www.kolobrzeg.de

www.klimatycznykolobrzeg.pl

www.dreambus.pl

m/s