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Neue grüne Infrastruktur für Pankow

Neue Bäume auf dem Brennerberg

Am 7. September 2017 wird eine Machbarkeitsstudie zur Schaffung einer neuen „Grünen Infrastruktur“ öffentlich im Bildungszentrum in Weißensee vorgestellt. Was aber ist unter dem Begriff „Grüne Infrastruktur“ zu verstehen? Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hält die Aufklärung bereit.

Warum grüne Infrastruktur?

„Die EU-Kommission hat zur Umsetzung ihrer Strategie zum Erhalt der biologischen Vielfalt eine Initiative zur grünen Infrastruktur in den Mitgliedsstaaten angeregt. Hinter dem Begriff grüne Infrastruktur steckt der Gedanke, dass Ökosysteme und ihre Leistungen – etwa intakte Auen als natürliche Hochwasservorsorge – ebenso wie „graue, also technische Infrastruktur“ für die Entwicklung eines Landes unverzichtbar sind. Grüne Infrastruktur trägt zum menschlichen Wohlergehen z. B. durch Klimaregulation, Erholung und Erleben von Natur und Landschaft und zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei.“

„Die Bundesregierung hat die Aufstellung eines „Bundeskonzepts Grüne Infrastruktur“ (BKGI) beschlossen. Das Bundesamt für Naturschutz hat das BKGI als Fachkonzept aufgestellt. Es setzt die Initiative der EU-Kommission zur grünen Infrastruktur für Deutschland um. Im BKGI werden die bundesweit relevanten Schwerpunkträume von Naturschutz und Landschaftspflege dargestellt.

Das BKGI ist als gedruckte Broschüre veröffentlicht und steht auch zum Download bereit.

Ehemaliger Rangierbahnhof Pankow
Ehemaliger Rangierbahnhof Pankow heute in weiten Teilen ein Biotop und Klimaschutzfläche – Foto: m/s

Umsetzung im Bezirk Pankow

Mit der Informationsveranstaltung zu Ergebnissen der Machbarkeitsstudie zur Schaffung einer neuen „Grünen Infrastruktur“ in Pankow beginnt die Umsetzung des BKGI im Bezirk.
Das Pankower Umwelt- und Naturschutzamt eine Machbarkeitsstudie für eine neue „Grüne Infrastruktur“ erarbeiten lassen, die aus Mitteln des SIWA-Fonds (Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt) finanziert wurde.

In das Konzept der „Grünen Infrastruktur“ sind die auch Vorschläge und Ideen von Bürgern eingeflossen, die im Rahmen einer Bürgerwerkstatt im September 2016 erfasst wurden. Die Ziele des BKGI wurden dabei jedoch für Berlin modifiziert, weil Natur- und Biotopschutz in Berlin immer mehr an Bedeutung verlieren. In die Potentielle Maßnahmen sind deshalb z:b. die Neuschaffung von Sport- und Spielangeboten, die ökologische Aufwertung oder Neuschaffung von Grünflächen sowie die Aufwertung von Straßenräumen zusammengefasst worden.

Öffentliche Informationsveranstaltung und Vorstellung der Machbarkeitsstudie

Der zuständige Bezirksstadtrat für Umwelt und öffentliche Ordnung, Daniel Krüger (für AfD) eröffnet die Veranstaltung am Donnerstag, dem 7. September 2017 um 18 Uhr und lädt alle Interessierten herzlich ein.
Veranstaltungsort ist das Bildungszentrum Weißensee | Bizetstraße 27 | 13088 Berlin.

„Die Beteiligung und Information der Bürger vor Ort ist mir ein wichtiges Anliegen und wir hoffen, mit diesem Projekt einen großen Schritt für die Verbesserung der grünen Infrastruktur im Bezirk zu gehen,“ erklärte Krüger.

„Grün in der Stadt hat vielfältige Funktionen und muss erhalten und entwickelt werden – nicht nur vor dem Hintergrund des Klimawandels“, so Krüger weiter. Das Planungsbüro gruppe F, welches mit der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie beauftragt wurde, wird im Rahmen der Veranstaltung die verschiedenen Varianten für eine Durchwegung des Bezirkes Pankow und Möglichkeiten für eine Aufwertung bereits bestehender Wegeverbindungen vorstellen.“

Bezirksamtsgebäude Haus 6
Abgeräumte grüne Infastruktur unter Rot-Grün: Bezirksamtsgebäude Haus 6 mit Fassadengrün – 2016 noch eine Sehenswürdigkeit mit Kunstwerk „Das Schiff zur Rettung der Unschuld der Kunst“ v. Thomas Richter u. Martin Wilke- Foto: visit pankow

Mehr Grün in der wachsenden Stadt?

Krüger sagte weiter: „Der Bezirk Pankow wächst. Mit der wachsenden Zahl an Einwohnern und der zunehmenden Wohnbebauung muss auch die grüne Infrastruktur im Bezirk weiterentwickelt werden.“

Da Pankow nach wie vor 103,07 km² groß ist, müsste ehrlicherweise gesagt werden, dass nur die Einwohnerzahlen wachsen, und Pankow deshalb immer mehr verdichtet wird. Mehr Einwohner und zugleich mehr Grünflächen geht nicht! Auch Berlin ist keine „wachsende Stadt“, sondern bleibt statisch bei seinen 891,68 km² Gesamtfläche.

Der nachfolgende Satz von Bezirksstadtrat Krüger sollte also für den Grundwiderspruch zwischen Bauen und Grün sensibilisieren:

„Für die Menschen in Pankow ist die Weiterentwicklung der grünen Infrastruktur sehr wichtig und wir möchten den Pankowern nicht nur ausreichend Wohnraum anbieten, sondern auch für eine gute Lebensqualität sorgen, die mit dem ausreichenden Angebot an Grün- und Freiflächen sowie öffentlichen Spielplätzen verknüpft ist.“