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Pfingsten: „Stunde der Gartenvögel“

Braunkehlchen

Zu Pfingsten, vom 13. bis zum 15. Mai 2016, laden der Naturschutzbund NABU, die Naturschutzjugend NAJU und der bayerische Partner LBV zum zwölften Mal zur Vogelzählaktion ein. Auch alle Berlinerinnen und Berliner sind eingeladen an der größten Bürger-Wissenschafts-Mitmachtaktion Deutschlands teilzunehmen und Vogelbeobachtungen aus Garten, Balkon oder Park zu melden. Aus den gesammelten Daten lassen sich Bestandsveränderungen bei Vögeln erkennen – eine wichtige Grundlage, um frühzeitig kritische Entwicklungen zu bemerken und gegebenenfalls gegenzusteuern.

Braunkehlchen im Tegeler Fließtal
Braunkehlchen – Foto: NABU H.Wollin

Die „Stunde der Gartenvögel“
Seit 2004 zählen Vogelfreunde in ganz Deutschland am 2. Maiwochenende eine Stunde lang die Vögel in Garten, Park oder auf dem Balkon – und das mit zunehmender Beliebtheit: Rund 48.000 Teilnehmer haben im letzten Jahr an der Zählung zur „Stunde der Gartenvögel“ teilgenommen. Allein in Berlin waren 1.313 Vogelfreunde unterwegs. Es gilt das Prinzip der „Citizen Science“: Jedermann kann sich als Forscher beteiligen und je mehr Menschen ihre Beobachtungen zusammentragen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Diese werden zentral erfasst und durch NABU-Ornithologen ausgewertet.

Mitmachen ist einfach
Die Teilnehmer beziehen für eine Stunde einen guten Beobachtungsplatz und notieren dann von jeder Vogelart, die im Laufe dieser Stunde zu sehen ist, die höchste Zahl der gleichzeitig beobachteten Tiere. Das vermeidet Doppelzählungen. Hilfe beim Bestimmen der Vögel liefert zum Beispiel die kostenlose NABU-App unter www.NABU.de/vogelfuehrer.
Die Beobachtungen können per Post, Telefon – kostenlose Rufnummer am 14. und 15. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157115 – oder einfach im Internet unter www.stundedergartenvoegel.de gemeldet werden. Das Online-Formular ist vom 13.-15. Mai freigeschaltet. Meldeschluss ist der 23. Mai 2016.

Bürgerwissenschaften schließen Wissenslücken
Während für viele seltene Vogelarten bekannt ist, wo und in welcher Dichte sie vorkommen, weil sie im besonderen Fokus der Vogelkundler stehen, gibt es für die Bestände der „Allerweltsarten“ deutliche Wissenslücken. Vor allem im Siedlungsbereich sind nur wenige Langzeituntersuchungen durchgeführt worden. Hier setzt die Stunde der Gartenvögel an: Mit Hilfe der vielen gesammelten Daten aus Gärten und Parks lassen sich über die Zeit Bestandstrends der Vögel ablesen und ermöglichen Rückschlüsse auf den Zustand der Umwelt. So lässt sich frühzeitig erkennen, welche Arten sich im Bestand verschlechtern und welchen Arten es gut geht.

Berliner Vögel
Durch die Vogelzählungen konnte der NABU Berlin beispielsweise erkennen, dass der Feldsperling, dessen Bestand in der Agrarlandschaft stark zurückgeht, seinem verwandten Haussperling nacheifert und sich zunehmend städtische Lebensräume erschließt. Dagegen nehmen die Bestände von Mauersegler und Mehlschwalben in der Stadt seit einigen Jahren ab – unter anderem eine Folge von Fassadensanierungen, bei denen – häufig aus Unwissenheit – Niststätten der geschützten Arten vernichtet werden. Der NABU Berlin bietet daher Beratungen für Hauseigentümer bei der Vorbereitung von Gebäudesanierungen an.

Zählen – mit und ohne Anleitung
Wer am Wochenende vom 13. bis 15. Mai nicht allein oder mit Familie oder Freunden zählen möchte, kann sich kann sich den Veranstaltungen des NABU Berlin anschließen, bei denen unter fachkundiger Anleitung gezählt wird:

Samstag, 14.05.2015, 8 Uhr
Stunde der Gartenvögel im Stadtpark Steglitz – mit Matthias Mundt, Treffpunkt direkt im Stadtpark Steglitz am Brunnen in der Mitte des Parks (Hauptachse)., Dauer: ca. 2 Stunden

Sonntag, 15.05.2015, 5:30 Uhr
Stunde der Gartenvögel in der Gartenstadt Frohnau– mit Dr. Hans-Jürgen Stork, Treffpunkt: Zeltinger Platz – vor der Kirche, Dauer: ca. 2,5 Stunden

Weitere Informationen:

www.nabu-berlin.de

NABU Berlin (Naturschutzbund Deutschland e.V.) |Wollankstr. 4 | 13187 Berlin

a/m