Freitag, 29. März 2024
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Untersuchungsbericht zum Thälmannpark

Kommunalpolitik aktuell in Pankow

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Grünanlagen behandelte am 9.Oktober 014 wieder den städtebaulichen Bereich Thälmannpark
Zuerst wurde die „INSEK/Voruntersuchung zum Bereich Thälmannpark/Fröbelstraße“ vorgestellt. INSEK ist die Abkürzung für „Integriertes Stadtentwicklungskonzept“, ein Planungsinstrument, das zugleich Fördervoraussetzung für die Teilnahme am Programm Stadtumbau Ost ist. Die integrierte Gesamtplanung versteht sich als Rahmen- und Handlungskonzept zur Begleitung des gesamten, in der Regeln langfristigen Stadtumbauprozesses. Damit liegt jetzt der 3. Untersuchungsbericht zum Bereich Thälmannpark vor.

Investruine auf dem Güterbahnhof-Gelände an der Greifswalder Strasse
Investruine auf dem Güterbahnhof-Gelände an der Greifswalder Strasse

Der Antrag zum Rückkauf der Bahnflächen am Güterbahnhof Greifswalder Straße, der von Piraten und Die Linke der Anwohnerinitiative Thälmannpark gestellt wurde (Drucksache – VII-0756) wurde mit 11 Stimmen abgelehnt.

Stattdessen wurde eine Machbarkeitsstudie für die „verträgliche Bebauung auf dem ehemaligen Güterbahnhof Greifswalder Straße“ beschlossen.

Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) stellte im Ausschuss für Stadtentwicklung und Grünanlagen die Ergebnisse des Schlussberichts zur Untersuchung für das Gebiet um den Thälmannpark vor.
Die gute Nachricht: Im gesamten Gebiet rund um den Thälmannpark können Sanierungsmittel aus der Städtebauförderung eingesetzt werden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung stellte dem Bezirk Pankow in Aussicht, dass sogenannte Ausgleichsmittel in diesem Gebiet Verwendung finden können.

Grundschule am Planetarium
Für die Grundschule am Planetarium benötigt der Bezirk Erweiterungsflächen. Es besteht die Absicht und Chance für die Schule einen eigenen Campus zu schaffen.

Grünanlagensanierung
Die Grünanlagen sollen erneuert und der Boden des ehemaligen Thälmannparks von Altlasten gesäubert werden. Dort besteht eine Bodenbelastung, die durch den über 100jährigen Betrieb des Gaswerkes geschaffen worden ist. Der aktuell gesperrte Spielplatz im Thälmannpark liegt in diesem Bereich.

Thälmann-Quartier - Karte: Openstreetmap.org

Kulturareal am Thälmannpark
Die Bereitstellung von Sanierungsmittel aus der Städtebauförderung ermöglicht auch, das Kulturareal am Thälmannpark endlich mit den notwendigen Sanierungsmaßnahmen instand zu setzen. Der künftige Betrieb für die kommunalen Kultureinrichtungen WABE, Theater unterm Dach (TuD) und Galerie Parterre soll dann dann verbesserten Bedingungen stattfinden können.

In der Nachbereitung der BVV-Fraktion von Bündnis 90/ legten Fraktionsvorsitzender Cornelius Bechtler und der stadtentwicklungspolitische Sprecher Peter Brenn noch besonderes Augenmerk auf folgenden Aspekte:

– die Zugänglichkeit zum Thälmannpark aus Wohngebieten wie der Grellstraße soll verbessert werden,
– der Hockey-Club soll an seinem jetzigen Standort endlich die passenden Trainingsbedingungen erhalten.

Für den Fuß- und Fahrradverkehr sind zahlreiche Maßnahmen geplant, die nicht nur den Bewohnerinnen und Bewohnern rund um den Thälmannpark, sondern auch den angrenzenden, dicht besiedelten Wohnquartieren des Prenzlauer Bergs zugute kommen.

Machbarkeitsstudie Güterbahnhof

In einer Machbarkeitsstudie wird untersucht, ob und in welchem Umfang auf der Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs Greifswalder Straße und auf der Fläche eines größeren Parkplatzes nahe der Schwimmhalle Wohnbebauung entstehen kann. Dabei spielt auch eine Rolle, inwiefern diese Flächen durch die Lärmbelastung der Bahn beeinträchtigt werden.

Leitbildfrage Thälmannpark

„Aus Sicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sollte sich eine mögliche Bebauung an dem Leitbild des gesamten Thälmannparks orientieren: „Wohnen im Grünen, zentrumsnah und mit guten öffentlichen Anschlüssen an den Nahverkehr sowie der Infrastruktur vor Ort.“ Die Machbarkeitsstudie soll dabei eine Hilfestellung geben um aufzuzeigen, wie viele Wohnungen einerseits entstehen könnten und gleichzeitig möglichst eine deutliche Erweiterung der Grünflächen erreicht werden kann. Die Grünflächen entlang der S-Bahn sollen ein grünes Band bilden und sowohl den Mauergrünzug, den Thälmannpark und den Anton-Saefkow-Park miteinander verbinden,“ so formulierten es Bechtler und Brenn im späteren Fraktions-Info.

Beide sehen auch eine maßvolle Bebauung als sinnvoll an:

„Sollte die Machbarkeitsstudie hierzu einen Weg aufzeigen, spricht sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für einen städtebaulichen Wettbewerb aus, der die beiden Leitziele „Wohnen im Grünen“ und die „Erweiterung der Grünflächen“ zu einem städtebaulichen und architektonischen Konzept ausarbeitet.“

Bechtler und Brenn wissen auch, was auf sie zukommt:

„In den nächsten Wochen und Monaten erwarten wir eine sehr lebendige Debatte. Es geht um möglichst viel Grün und um eine behutsame Innenentwicklung vor weiterer Zersiedelung der Landschaft. Dabei ist es unsere Aufgabe, trotz großer Dichte im Prenzlauer Berg, einen stadtverträglichen Beitrag für den dringend benötigten Wohnungsbau zu leisten.“

Grundwassersanierung Thälmann Park

Gesperrter Spielplatz und Bodenbelastungen

Stefan Gelbhaar (MdA) Bündnis 90/Die Grünen hat sich auch Mitte Oktober zu den „Verunreinigungen von Grundwasser und Bodenluft unter dem Thälmannpark“ geäußert_

Der Senat ist in der Pflicht: Sich ausbreitende Verunreinigungen von Grundwasser und Bodenluft unter dem Thälmannpark müssen beseitigt werden.

Gelbhaar erklärte dazu:

„Die Beseitigung von Grundwasser- und Bodenluft-Verunreinigungen im Gebiet unter dem Thälmannpark und im Winskiez ist ein umweltpolitisches Kernanliegen von Bündnis 90/Die Grünen im Bezirk Pankow. Das Problem ist bis 1990 ignoriert worden. Die Lage hat sich seitdem akut verschlechtert, weil die Verunreinigungen nicht vollständig gebunden sind und sich in ihrer Lage verändern und ausdehnen. Die Beseitigung der Verunreinigungen von Boden und Grundwasser ist aktuell die wichtigste umweltpolitische Aufgabe, vor der wir in Pankow stehen.“

„Die bisherigen Bemühungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt zur Grundwasserreinigung reichen nicht aus. Bündnis 90/Die Grünen fordern die Beseitigung der Ursache durch eine fach- und sachgerechte Entsorgung der im Boden befindlichen Schadstoffe. Der Senat ist hier in der Pflicht.“

m/s