Donnerstag, 25. April 2024
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KomprimArt: ein überraschendes Ausstellungsprojekt

Komprimart: Sylvia Günther

Eine unkonventionelle Berliner Kunstinitiative geht in das vierte Jahr: KomprimArt – ein flexibler Zusammenschluss zweier freier und anerkannter Künstlerinnen, die ihre Kunst ohne staatliche Mittel einem Publikum präsentieren und dabei von der Berliner Immobilienwirtschaft unterstützt werden.

Komprimart: Sylvia Günther
Komprimart: Sylvia Günther stellte ihre Video-Lyrik vor

Sylvia Günther rief das Projekt 2011 zusammen mit Silke Gottschalk ins Leben. Inzwischen haben sich der Kooperation weitere Künstler aus Berlin, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern angeschlossen.

Mit dabei sind Michael Fischer-Art, der engagierte politische Maler aus Leipzig und Peter Muzeniek, Karikaturist beim Eulenspiegel. Seit Oktober 2014 fördert auch der AMA-Verlag das Projekt, der zugleich Sylvia Günther und Peter Muzeniek verlegerisch betreut.

Bis zur erneuten Vermietung wird am Potsdamer Platz /Linkstraße 2 eine noch leer stehenden Fläche mit Kunst gefüllt und zum Leben erweckt.

Das Besondere: die Künstler, die z.T. weltweit unterwegs sind, brauchen keine steuerbegünstigten „heiligen“ Hallen etablierter Kunst. Sie nutzen den Leerstand, sorgen durch die Ausstellung für Öffentlichkeit, eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Die aktuelle KomprimArt-Ausstellung vom 25. bis 27. März nutzt 300 Quadratmeter Leerstandsfläche eines elliptischen, gläsernen Raumes und zeigt etwa 150 Werke von fünf Künstlern.

Sylvia Günther und Silke Gottschalk
Sylvia Günther und Silke Gottschalk planen das nächste Kompromart-Projekt am Potsdamer Platz

Lyrik, Dichtkunst und Videolyrik

Sylvia Günther, Initiatorin des Projektes, Dichterin mit der Kamera, zeigt ca. 70 Werke im Zusammenhang mit ihrer Buchproduktion: Schwarz-Weiß-Fotografien und ihre neue Kunstform Videolyrik, die sie für dieses Ausstellungsformat entwickelt hat. Nach „Öffnet ein Fenster die Nacht“ (2014) bereitet sie gerade mit der Edition Gravis/AMA-Verlag eine neue, Genre überschreitende Buchpublikation vor, aus der einige Foto-Lyrik-Collagen in der Ausstellung vorab zu sehen sein werden.

Meisterwerke der Zeichenkunst

Eulenspiegel-Legende Peter Muzeniek, der auch beim AMA-Verlag verlehgt wird, zeigt eine Auswahl von 40 seiner berühmt-berüchtigten und außergewöhnlichen politischen Karikaturen.

Gemälde und Lyrik-Dielen

Silke Gottschalk werden zeigt eine aktuelle Auswahl neuer Gemälde und präsentiert einige ihrer Lyrik-Dielen. Diese sind aus dem Holz von Berliner Fußboden-Dielen entstanden und recycelt. Lyriktexte von Sylvia Günther sind auf neue Weise in die Oberfläche hineingeschrieben.

Skulptur

Bildhauer Bruno Blank ist schon seit der ersten Ausstellung im September 2011 bei Komprimart mit dabei. Er beteiligt sich mit sechs seiner sehr beliebten Skulpturen aus Holz.

Pop-Art mit Großformat
Michael Fischer-Art, beteiligt sich seit Mai 2013, er zeigt seine großflächigen Popart-Gemälde und originelle Plastiken und Objekte. Von ihm wird das größte Kunstwerk der Ausstellung gezeigt, eine Gemälde mit 3 x 2 Meter. – das kleinste Kunstwerk steuert Sylvia Günther mit ihrer Videolyrik auf einer DVD von 15x15cm bei.

Vorfreude und ein begeisterter Unterstützer

Sylvia Günther ist noch mitten in den Vorbereitungen der Ausstellung und freut sich auf die Eröffnung. Für sie ist das Projekt eines ihrer „spannendsten Kunst-Projekte an einem der architektonisch aufregendsten Orte dieser Stadt“.

Die Konfrontation ihrer eigenen Lyrikkunst mit anderen Künstlerinnen und Künstlern beflügelt ihre eigene Energie: „Langeweile ist ausgeschlossen. Wer durch die Ausstellung geht, erhält viele Inspirationen und zugleich den persönlichen Zugang zu mehreren Künstlern. Gezeigt wird „Aufregendes, Originelles, Tradiertes – Tiefsinn und Verstörendes“. Die gezeigten Werke in der Ausstellung können auch exklusiv erworben werden.

Verleger Detlef Kessler vom AMA-Verlag ist selbst begeistert: „KomprimArt ist ein großes Abenteuer im schönen Ambiente.“ Er liebt das Gespräch mit „seinen“ im Verlag betreuten Künstlerinnen und Künstlern und sieht KomprimArt als ungewöhnlich vielseitiges Format, das sich „als großes Tor zur Kunst etabliert, und nicht nur junge Kunstliebhaber anzieht.“

KomprimArt ist ein „komprimiertes Kunstereignis“: die Ausstellung wird am 25. März, 18 Uhr, mit einer Vernissage eröffnet und ist bis zum 27. März am Potsdamer Platz in der Linkstraße 2 zu erleben.

Weitere Informationen:

www.komprimart.de

m/s