Die jahrelange Unsicherheit um den neuen zentralen Standort für die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ hat ein Ende. Der neue Zentralstandort wird in Berlin Mitte entstehen. Die Freude bei den Studierenden, den Hochschullehrern und den vielen Angestellten der Hochschule ist riesengroß. Die Architekten wurden endlich beauftragt – und ab 2014 ist Baubeginn. Das Provisorium in der Treptower Schnellerstrasse wird voraussichtlich Ende 2015 Geschichte sein.
Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Zentralstandort
Seit 15 Jahren kämpft die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ für einen neuen Campus – endlich geht es voran.
Nach langwierigen Planungen und erheblichen Kostenproblemen stand der bereits ausgewählte Standort lange in Frage. Auf Drängen mehrerer Abgeordneter wurden umfangreiche Prüfungen beaufragt – das Vorhaben wurde unter Finanzierungsvorbehalt gestellt. So war
es in diesem Frühjahr auch unklar, ob der Standort Schnellerstrasse erweitert und ausgebaut werden sollte.
Studierende, Hochschullehrer und Hochschulführung haben monatelang gegen die Planungsunsicherheiten protestiert – und fanden viel Unterstützung seitens der Medien und vieler namhafter Schauspieler und Regisseure.
Bis heute sind in der Sache „Zentralstandort Ernst Busch“ bereits über 5 Millionen Euro Steuergelder ausgegeben worden – um das Bestandsgebäude umzuplanen und technisch zu untersuchen. Seit 2005 ist es auch der dritte Versuch, einen Standort für Deutschlands älteste Schauspielschule zu finden, die 1905 von Max Reinhardt gegründet und 1951 als Staatliche Schauspielschule der DDR wiedereröffnet wurde.
Das Künstlerhaus Bethanien in Kreuzberg und ein Standort am Ostbahnhof waren bei der ersten Suche vor über sieben Jahren schnell verworfen worden. „Danach standen lange die Pankower Garbaty-Höfe im Mittelpunkt des Interesses.“ 2008 hatte dann die Rot-Rote Koalition die Planungen abgebrochen. Der Projektentwickler klagte, und der Senat musste am Ende 1,4 Millionen Euro an die brüskierten Investoren zahlen.
Als Weihnachtsüberaschung kam gestern der Umschwung: in seiner gestrigen Sitzung hat der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses einstimmig beschlossen, dass der Zentralstandort für die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in die Chausseestraße nach Berlin-Mitte gehört.
Auch nachdem noch einmal geprüft werden musste, ob nicht der Standort in der Schnellerstraße erweitert werden könnte, sind die ehemaligen Opernwerkstätten in der Chausseestraße die für das Land Berlin wirtschaftlichste und für die Hochschule sinnvollste Option.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat am 13.12.2012 die Architekten Ortner & Ortner direkt mit der nächsten Planungsphase beauftragt. Aufgrund bereits fortgeschrittener Vorplanungen wird der Baubeginn im Jahr 2014 stattfinden.
Die Hochschule bedankt sich ausrdücklichn bei allen Unterstützern – und insbesondere bei den sehr aktiven Studierenden des zweiten und dritten Studienjahrs, deren Engagement und Proteste im Mai 2012 zu dem neuen politischen Ergebnis beigetragen haben.
Foto: HfS Ernst Busch – Zentralstandort – Modell: Architekturbüro Ortner & Ortner