Die Umstellung auf das EU-einheitliche SEPA-Zahlungssystem ist nicht so glatt verlaufen, wie es vorbereitet und geplant war. Die nächste Umstellung kommt: bis 1. Februar 2016 müssen sich Verbraucher auf das Ende von Kontonummer und Bankleitzahl einstellen. Vor allem Senioren und Sehbehinderte könnten bei der kommenden Umstellung noch etwas Hilfe gebrauchen, denn die ab Februar verbindliche internationale Kontonummer IBAN (International Bank Account Number) mit ihren 22 Zeichen erfordert einen genauen Blick.
Unternehmen und Vereine nutzen IBAN für ihre Euro-Überweisungen schon seit August 2014 im Sepa-Format nutzen. Verbraucher hatten noch eine Anpassungsfrist, in der die alte gewohnte Kontoangabe und IBAN gleichzeitig verwendet werden konnten.
Zweifel selbst bei der Bundesbank
Auch die Deutsche Bundesbank zweifelt wenige Wochen vor dem endgültigen Abschied von der bekannten Kontonummer samt Bankleitzahl (BLZ) an einer vollständig reibungsfreien Umstellung.
Lastschriften und Überweisungen in Euro im neuen IBAN-Format werden auch gewohnheitsmässig ausgestellt, und so warnt die Bundesbank, die allermeisten Bürger hätten sich längst an die 22 Zeichen lange IBAN gewöhnt. „Aber eine kleine Minderheit hält immer noch an der alten Kontonummer fest“, sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele in der vergangenen Woche gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt.
Derzeit müssten die Geschäftsbanken noch etwa zehn Prozent aller Überweisungen auf die IBAN umstellen. „Diese Möglichkeit endet am 1. Februar. Ich bin besorgt, ob das bis dahin wirklich jeder weiß.“
Probleme bei Älteren und Offline-Kunden
Thiele wies darauf hin: „Die Banken dürfen nicht weiter konvertieren. Sie müssen Überweisungsträger mit der alten Kontonummer zurückgeben.“
Als erschwerend sieht es Thiele an, dass vor allem viele kleinere Betriebe bei ihren Rechnungen die Aufteilung der langen IBAN in Vierer-Blöcke nicht nutzten. Lesbarkeit von IBAN Nummer verbessert sich deutlich, wenn dies wie auf den EC-Karten in Vierer-Blöcke unterteilt wird.
DE (für Deutschland) und zwei Prüfziffern; achtstellige (bisherige) Bankleitzahl in zwei Blöcken; die (bisherige) zehnstellige Kontonummer mit zwei Vierblöcken und einem Zweierblock. Thiele ist überzeugt: „Das würde das Verfahren ganz schön vereinfachen“.
Weitere Informationen:
Deutsche Bundesbank: Fragen und Antworten zu SEPA