In diesem Frühjahr ist es so kalt, wie schon seit 130 Jahren nicht mehr. In Berlin gab es am Morgen dichtes Schneetreiben – doch bei 1-4 Grad Tagestemperatur bleibt der neue Schnee fast nur auf alten Schneeschichten liegen. Die Großwetterlage bleibt stabil: zwischen einem Hoch, das von den Britischen Inseln bis nach Skandinavien reicht und einem Tief südlich der Alpen strömt weiterhin kalte Luft nach Deutschland.
Die Kaltluft bleibt auch in den nächsten Tagen erhalten – und es strömt auch weiterhin kontinentale Kaltluft nach Mitteleuropa. Da das Hoch über Nordeuropa auch im weiteren Verlauf sehr beständig bleiben wird, sind frühlingshafte Temperaturen in Mitteleuropa weiterhin nicht in Sicht. Solch ein März, wie wir ihn gerade erleben, wird von den Meteorologen auch März-Winter genannt. Wetterexperten erwarten erst um den 15. April eine spürbare Erwärmung.
Der späte Winter überrascht, weil wir bislang durch den Klimawandel von einer immer weiter steigenden Erwärmung ausgehen. Tatsächlich geht die Erderwärmung weiter. Eine von der NASA zusammengestellte Simulation zeigt – wie sich die mittlere Temperatur seit 1830 verändert hat. Aber es gibt auf der Nordhalbkugel besondere Effekte, die nun zu unserer Extremwetterlage führen.
Warten auf den Frühling im Mauerpark am 17.3.2013
Im Rahmen der globalen Erwärmung steigen die Temperaturen in der Arktis überproportional. Das liegt vor allem an dem Rückgang des arktischen Meereises, das mehr und mehr von der dunklen Wasseroberfläche freigibt. Diese reflektiert das Sonnenlicht nicht wie das helle Eis, sondern absorbiert es hervorragend. Das führt zu einer erheblichen zusätzlichen Erwärmung des Wassers – nicht aber der Luft. Üblich wäre eine schnelle Erwärmung der Luft, die durch das vom hellen Eis reflektierte Sonnenlicht angetrieben wird.
In der Klimatologie wird dieser Effekt „Eis-Albedo-Rückkopplung“ genannt und ist in der nördlichen Hemissphäre für den atmossphärischen Strahlungsantrieb verantwortlich, der für die Dynamik der Jetstreams in der oberen Atmossphäre sorgt.
Der Schwund des Polareises sorgt nun für einen umgekehrten Eis-Albedo Effekt: das Wasser erwärmt sich, gleichzeitig steigen hohe Mengen Luftfeuchtigkeit auf, die über Land gewaltige Schneemengen produziert.
Die überproportionale Erwärmung der Arktis bedeutet eine Abnahme des Temperaturkontrastes zwischen den polaren und mittleren Breiten. Da dieser Temperaturkontrast für das Druckgefälle verantwortlich ist, welches den Jetstream antreibt, wird der Jetstream schwächer und seine Strömung langsamer. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit stabiler Wetterlagen.
Ring Center warnt vor dem Osterfest
Der Jetstream in der oberen Troposphäre verhält sich so ähnlich wie ein Fluss. Die Strömung ist mal schneller mal langsamer, mehr oder weniger turbulent. Immer wieder bilden sich Wirbel, die mit der Strömung davongetragen werden. Die Wirbel des Jetstreams sind die das Wetter der mittleren Breiten bestimmenden dynamischen Hochs und Tiefs.
Wenn die Strömung des Jetstreams abnimmt, bewegen sich auch die Hochs und Tiefs langsamer und damit halten auch die Wetterlagen länger an und werden dabei extremer. So werden zum Beispiel aus ein paar sehr warmen Tagen langanhaltende Hitzewellen und Dürre, wenn ein Hoch sich nur noch langsam bewegt oder gar stationär wird.
Und noch etwas kommt aber hinzu: Der Jetstream wird nicht nur langsamer, er wird auch “welliger”, er mäandert stärker, die Amplitude von West nach Ost laufenden Rossby-Wellen nimmt zu. Über die tieferen Wellentäler – die Meteorolgen nennen sie “Tröge” – gelangt polare Kaltluft bis weit in den Süden. Das erklärt die gehäuften kalten Episoden der letzten Winter auf der Nordhalbkugel. Über die Wellenberge – die “Rücken” – gelangt im Gegenzug auch Warmluft bis weit in den Norden. Deshalb war es oft auf der einen Seite in Europa bitterkalt, in Grönland aber überraschend milde, genau umgekehrt wie wir es sonst gewohnt sind.
Neue Dynamik entsteht erst, wenn die Kraft der Sonne den Erdboden erwärmt und Warmluft in große Höhen aufsteigen lässt. Die Dynamik der Jestreams wird daher erst langsam zunehmen – und wir müssen nun bis Mitte April auf einen warmen Frühjahrsbeginn warten.
Mit ein paar Bildern und Impressionen zu diesem kalten Frühlingsanfang wird die Stimmung seit Frühlingsanfang festgehalten. Ein Schneehase, der sich „verzweifelt“ an einen Baum klammert – dieses Bild wurde von Petra Wenzel von der Buchhandlung Pankebuch als Ostergruß zugesendet. er symbolisiert wohl am Besten die aktuelle Lage.
Am 21. März 2013 war astronomischer Frühlingsanfang. Unweit des Bezirksamtes, wurde diese Straßenszene in der Prenzlauer Allee aufgenommen: ein Sonnenschirm stemmt sich gegen kalten Winterwind. Zumindest ein Hoffnungszeichen.
In den Schönhauser Allee Arcaden grüßte im Foyergang eine bunte Oster-Dekoration und verbreitete mit vielen bunten Blüten, Osterhasen, Ostereiern einen Hauch von Frühlingsstimmung. Abgesehen von den Angeboten der Blumenläden war es bislang das erste sichtbare Grün.
Der heißeste Ort zum Osterfest ist in Prenzlauer Berg. Das Osterfeuer und die große Party auf 8 Floors mit 20 DJ´s geht bis in die Nacht. Ab 0:00 Uhr tritt auch eine Neuerung in Kraft: die DJ´s müssen Gema-Gebühren für digitale Kopien zahlen. Nur gekaufte CD´s und Vinylplatten sind davon ausgenommen.
Osterfeuer in der Kulturbrauerei
Party und großes Osterfeuer auf dem Hof
8 Floors 20 DJs 1 Ticket
Ostersonntag, 31.03.2013
Beginn: 22 Uhr
SPECIAL: Großes Lagerfeuer ab 17.00Uhr auf dem Hof!
Eintritt:12 | VVK: ab 11,20
Tickets sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
Kulturbrauerei, Knaackstr. 97, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg