Wie funktioniert eigentlich die Ökonomie der Welt? Spannende Einblicke lieferten diese Woche FOCUSonline und die Süddeutsche Zeitung in ihrer Online-Ausgabe.
FOCUSonline:
„Wie Spinnen in einem Netz kontrollieren wenige Banken und Finanzdienstleister fast die gesamte Weltwirtschaft. FOCUS Online zeigt die mächtigsten unter ihnen …“
In einem mit einem Diagramm illustrierten Beitrag zeigt FOCUS das wahre Netzwerk der Macht:
Netzwerk der Macht – Focus – 18.6.2014
Diese 35 Firmen kontrollieren die Welt.
Was Forscher James Glattfelder, Stefano Battiston und Stefania Vitali von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich beweisen mit Zahlen, wer die Ökonomie der Welt beherrscht.
„Sie haben in einer hoch komplexen Studie analysiert, welche Konzerne auf der ganzen Welt am mächtigsten sind – und wie groß der Einfluss ist, den sie auf das System nehmen.“ Die Schweizer Forscher wertetet die Datenbanken der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aus dem Jahr 2007 aus. Demnach beherrschten damals 1300 Konzerne rund 80 Prozent der Weltwirtschaft.
Ein weiteres, bedenkliches Ergebnis: Nur 1318 der insgesamt 43.060 international tätigen Unternehmen sind genannte Globalplayer. Sie dominierten – gemessen am Umsatz – vier Fünftel der Weltwirtschaft.
Das 71 Billionen-Dollar-Problem der Welt
Das proble der Schattenbanken bedroht erneut die Welt! Institutionen wie der Internationale Währungsfonds (IWF) warnen bereits.
Inbesondere in China hat sich ein Problem aufgebaut. Die Ratingagentur Moody’s setzt den Kreditausblick der Volksrepublik von „positiv“ auf „stabil“ herab. Die Chefin der deutschen Finanzaufsicht BaFin, Elke König, fordert ein „globales Regelwerk“.
Und in den USA drängt Karla Stein, Kommissarin bei der Börsenaufsicht SEC, auf schnelle Reformen.
Das Problem: Unternehmen die wie Banken agieren, aber keine Banken sind. Die trotzdem Geld vermehren und eine riesige Kapitalmenge produzieren, die nirgends mehr richtig angelegt werden kann.
Von 2011 bis 2012 sind die Anlagen der Schattenbanken um 8,1 Prozent auf 71 Billionen Dollar gestiegen. Zur Zeit des Beginns der Finanzkrise Vor zehn Jahren waren es gerade einmal 26 Milliarden Dollar gewesen.
Es droht nun die gleiche Gefahr wie 2008, als die Lehman Bank pleite ging und eine lange Kette von Krisen bei anderen Banken und Versicherungsinstituten auslöste.
Schattenbanken: Das 71-Billionen-Dollar-Problem
19.6.2014 – Süddeutsche.de
Strukturproblem der Bankenregulierung
Die neue Gefahr wächst paradoxerweise aufgrund neuer Bankenregulierungsvorschriften, mit denen man der Finanzkrise beikommen wollte:
„Heute sind es große Finanzinvestoren, Vermögensverwalter, Hedgefonds und Geldmarktfonds, die in das Bankgeschäft einsteigen. Deren Wachstum wird paradoxerweise durch Gesetze gefördert, die das Finanzsystem sicherer machen sollen. Neue Eigenkapitalregeln und Gesetze zwingen die Banken, auf riskante Geschäfte zu verzichten und besser vorzusorgen. Überall dort, wo sich die Banken zurückziehen, stoßen Schattenbanken nach.“
Insbesondere junge Talente unter den Investmentbankern drängen nun von den regulierten Banken zu den Schattenbanken, “ Institute an der Wall Street berichteten über eine „Flucht der Talente“ zu Schattenbanken.“
Die Furcht baut sich nun wieder im Markt auf, dass sich einzelne Anlagen oder Fonds in Krisen hineinentwickeln, und durch Ausverkauf und Pleiten eine neue weltwirtschaftliche Panik auslösen.
Die Größe Gefahr geht dabei ausgerechnet von China aus, in dem Schattenbanken abseit der staatlichen Aufsicht massiv expandiert sind. m/s