Die Compagnie Toula Limnaios hat 2013 mit ihrer Neuinszenierung „anderland“ eine weitere begeisternde Premiere gefeiert. In diesem Frühjahr ist die Tanztruppe in Südamerika auf Tournee. „Anderland“ wird in den brasilianischen Städten Londrina, Salvador de Bahia, Belo Horizonte, Florianópolis, Foz do Iguaçu und Natal aufgeführt.
Die „anderland“ – Brasilien-Tournee begann bereits am 7. April und dauert noch bis zum 14. Mai 2014, bevor das Stück auch wieder in der HALLE TANZBÜHNE BERLIN in der Eberswalder Straße aufgeführt wird.
Neuinszenierung von „Anderland“ wurde am 2. August 2012 erstmals aufgeführt, und hielt dafür den GEORGE TABORI PREIS DES FONDS DARSTELLENDE KÜNSTE.
Ab Mitte Mai wieder in Berlin
„anderland“ zeigt die hellere Seite eines Diptychons über die Luftigkeit in der Schwere und die unerträglichen Leichtigkeit des Seins.
Das Stück handelt von der Sehnsucht nach greifbarer Wirklichkeit. „anderland“ ist ein choreographischer Essay über das Streben nach Glück und den Schleier der Schwermut. Es hinterfragt die Empfindung und Wahrnehmung der Zeit, den Wunsch nach Verwurzelung und dabei doch immer wieder die Flüchtigkeit des Lebens vor Augen zu haben.
Toula Limnaios stellt nie nackte Tatsachen auf die Bühne, sondern in feinnerviger Intensität die Zerrissenheit des Daseins. Dabei sind ihre Bilder stets so offen gehalten, dass man ebenso persönliche Tragödien entdecken kann wie auch allgemeine Gesellschaftskritik. Ein Innehalten im Moment und doch ein Schweben in der Zeit. In filigranen Szenen gleiten sieben Interpreten wie Schattenfänger – nah und fern – vertraut und zugleich fremd. „anderland“ umschwebt ein schönes und wehmütiges Echo des Augenblicks.
Die Kritik war voller Lob: „In sinnlicher Bewegungsqualität ereignen sich bezaubernde, rasante Sequenzen. Die Choreografie begeistert mit einfachen wie phantasievoll poetischen Bildern. verzaubert durch das feine Gespür für Körper, Komposition und Material mit einer eigenen, selten gewordenen Sinnlichkeit technischer Perfektion, Ausdrucksstärke und einem Reichtum an Geschichten, die sich darin lesen lassen.“ (WWW.TANZPRESSE.DE, JULIANE WIELAND)
„Es ist diese subtile assoziative Bezogenheit aller darstellerischen Mittel, die den Zuschauer zum intensiven Hinsehen, Hinhören, Mitdenken einlädt. Ein Tanztheater, das in Zeiten der Geschwätzigkeit die existenzielle Sprachlosigkeit thematisiert, damit der Mensch in seiner existentiellen Not zur Sprache kommt. In der Beschränkung lebt die Sehnsucht nach dem „anderland“ auf. Toula Limnaios gelingt mit ihrem Tänzer-Septett eine intensive bildstarke Szenenfolge über die Auflösung aller Sicherheiten, die sich körpersprachlich eingräbt. Die HALLE TANZBÜHNE BERLIN erweist sich erneut als ein unverwechselbarer, energiegeladener Tanzraum.“ (NEUES DEUTSCHLAND, DR. K. SCHMIDT-FEISTER)
Die 1996 in Brüssel gegründete Tanzcompagnie unter der Leitung der Choreographin und Interpretin Toula Limnaios und des Komponisten Ralf R. Ollertz verlegte 1997 ihren Sitze nach Berlin. Seitdem gehört sie zu den beständigsten und erfolgreichen Tanzensembles in Berlin, das Dank fest angestellter Tänzer auch Wiederaufnahmen von Stücken durchführen kann.
cie. Toula Limnaios produziert im Jahr zwei Stücke und richtet sich damit konzeotionell aus und baut ein umfangreiches Repertoire auf, das inzwischen rund 30 Stücke umfasst. 2011 wurde das 15 jährige Jubiläum gefeiert. Mit „reading tosca“ wurde zum Jubiläum eine Auftragsproduktion für die Bregenzer Festspiele aufgeführt.
Das Jahr 2013 wurde für Toula Limnaios, Ralf R. Ollertz und ihre Tänzer ein Glücksjahr. Der Ehemalige Kulturstaatssekreträr Schnitz hatte seine guten Kontakte in die Schweiz aktiviert, und die gemeinnützige Schweizer Stiftung Edith Maryon für eine finanzielle Unterstützung gewonnen.
Die Stiftung erwarb die Liegenschaft und stellt diese nun zu langfristigen Mietkonditionen für künstlerische Zwecke zur Verfügung.
cie. Toula Limnaios ist neben der Compagnie von Sasha Waltz ein gefragtes Tanzensemble, das inzwischen mehr als die Hälfte des Jahres auf Gastspielreisen ist.
Die Aufführungen im August in der HALLE TANBÜHNE sind damit seltene – und sehr empfehlenswerte Gelegenheiten, sich mit dem modernen Tanztheater vertraut zu machen. m/s
„anderland“ – SPIELPLAN
Samstag, 17., Sonntag, 18. Mai 2014
Donnerstag, 22. bis Sonntag, 25. Mai 2014
Donnerstag, 29. bis Samstag, 31. Mai 2014
Die Vorstellungen beginnen jeweils um 21 Uhr – Eintritt: 18 €, ermäßigt 10 €
Tickets: ticket@halle-tanz-berlin.de – Sie können auch unter folgender Nummer reservieren: +49-30-440 44 292
– Die Abendkasse öffnet 2 Stunden vor Vorstellungsbeginn.
Website: www.halle-tanz-berlin.de
HALLE TANZBÜHNE BERLIN – Eberswalder Strasse 10-11, 10437 Berlin-Prenzlauer Berg