Vom 3. April bis zum 7. Juli 2014 zeigt der Martin Gropius-Bau in Berlin die Ausstellung Evidence von Ai Weiwei. Es ist die weltweit größte Einzelausstellung des chinesischen Künstlers, die auf 3000 Quadratmetern seine Werke und Installationen zeigt.
Viele sind eigens für die Ausstellung entstanden, oder sind noch nie in Deutschland gezeigt worden.
In China darf Ai Weiwei weiterhin in keinem Museum ausstellen, ins Ausland reisen ist ihm untersagt, seinen Pass hat man ihm entzogen, vor seinem Studio sind ein Dutzend Überwachungskameras angebracht.
Mit dem Titel „Macht euch keine Illusionen über mich“ erschien Ai Weiweis verbotener Blog 2011 erstmals in gedruckter Form auf Deutsch. Das Buch war schnell vergriffen, und wurde nun neu aufgelegt.
Rechtzeitig zur Eröffnung von Evidence gibt es dieses »faszinierende Dokument der politischen Radikalisierung« (taz) in einer Neuauflage für 10 Euro. Bereits seit Jahren nutzt der Künstler das Internet als Ort für seine Dauerausstellung: seine Blogeinträge, sein Twitter-Account, sein Auftritt auf Instagram – all das ist Teil des Gesamtkunstwerks Ai Weiwei. Und all das ist Grund für die vielen Anfeindungen und Repressalien, unter denen Ai in seiner Heimat zu leiden hat.
Dialog mit dem Westen
Trotz allem führt er anhand seiner Kunst einen intensiven Dialog mit dem Westen und – auf seine Weise – einen Diskurs über freies Reden und Schreiben. „Macht euch keine Illusionen über mich“ bleibt auch drei Jahre nach seinem ersten Erscheinen einer der spannendsten Texte über das moderne China und hat nichts von seiner Aktualität und Dringlichkeit verloren.
Ausstellung im Martin-Gropius-Bau
Im Martin-Gropius-Bau zeigt Ai Weiwei in 18 Räumen und im spektakulären Lichthof Werke und Installationen, die er eigens für diesen Ausstellungsort entstanden. Einige Werke wurden noch noch nie in Deutschland gezeigt.
„Evidence“ nennt er seine Ausstellung, nach jenem Wort, welches uns aus amerikanischen Krimiserien bekannt ist: der Beweis, möglichst gerichtsfest. Es ist eine politische Ausstellung, die Ai Weiwei für Berlin in seinem einfachen und schönen Studio am dörflichen Stadtrand von Peking entwarf.
Ai Weiwei ist Künstler, Architekt und Politiker. Kaum eines seiner Werke kommt ohne versteckte Anspielungen aus, sei es auf die binnenchinesischen Verhältnisse, sei es auf das große Thema ‚China und der Westen’. Man muss die historischen und politischen, oft ironischen Botschaften in seinen Werken lesen, die er gleichsam wie eine Flaschenpost in die Welt schickt.
Mit dieser Kunst und Konzeptkunst provoziert er die Mächtigen, die längst in Wechselwirkung mit seinem Werk sind.
Ai Weiwei – Evidence
Ausstellung vom 3.4.-7.7.2014
Öffnungszeiten: MI bis MO 10:00–19:00 – DI geschlossen – Ab 20. Mai: Täglich 10:00–20:00
Eintritt: Einzelticket € 11 / ermäßigt € 8 – Gruppen (ab 5 Personen) p. P. € 8 – Eintritt frei bis 16 Jahre
Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin-Mitte
Literatur-Tip
Ai Weiwei
Macht euch keine Illusionen über mich. Der verbotene Blog
Herausgegeben von Lee Ambrozy
ins Deutsche übertragen von
Wolfram Ströle, Norbert Juraschitz,
Stephan Gebauer, Oliver Grasmück
und Hans Freundl
Verlag Galiani Berlin
Mit zahlreichen Fotos des Künstlers
gebunden mit Schutzumschlag
Euro 10,- (D) / sFr 14,50 / Euro 10,- (A)
ISBN 978-3-86971-094-5
Verlosung:
In Zusammenarbeit mit dem Galiani-Verlag verlost die Pankower Allgemeine Zeitung zwei Exemplare des Buches. Die Frage lautet:
Für welchen Berliner Stadtteil gibt es Pläne des Künstlers, Ateliers und künstlerische Werkstätten einzurichten?
Teilnahmemöglichkeit:
Bitte senden Sie dazu eine Mail mit Ihrer Antwort an redaktion@pankowwer-allgemeine-zeitung.de. Die Verlosung erfolgt nach Datum des Posteingangs und Timestamp. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.