Kunst, Kultur und Urbanität in einer modernen Stadt benötigen Bedingungen zur Entfaltung, zur Wirkung und zum wirtschaftlichen Überleben. Alle Akteure und Kulturschaffenden benötigen dabei eine „Ökonomie & Kultursphäre“ des Menschen, um sich selbstständig oder gemeinschaftlich wirtschaftlich, künstlerisch und kulturell entfalten zu können.
Die Zukunftsoffenheit und Weiterentwicklung von Kunst & Kultur sind ein wichtiges Anliegen, um eine Stadt lebendig und attraktiv zu erhalten. Eine neue Checkliste soll die Thematik nun auf freiwllige Weise voranbringen.
Das wichtigste Ziel:
Prozesse der Gentrifizierung sollen durch soziale Übereinkünfte gebremst, umgekehrt und neutralisiert werden. Die Neuerfindung von Stadt und Kulturstadt soll in jedem neuen Bauvorhaben möglich sein! Freiwillig!
Checkliste:Urbanität & Kulturraum-Schutz bei Baugenehmigungen
Die neue Checkliste wendet sich an private und öffentliche Bauherren und fordert dazu auf, freiwillig im Rahmen geplanter und genehmigungsfähiger Bauvorhaben Kunst, Kultur und Urbanität und einen Kulturraumschutz mit zu bedenken, zu integrieren und finanziell auszustatten.
Die Checkliste basiert auf einem Leitbild „Creative City“, der Kunst, Kultur- und Kreativwirtschaft, in der sich möglichst
selbsttragenden Strukturen entfalten können. Zugleich werden besondere Anforderungen der Akteure der „Kunst, Kultur- und Kreativwirtschaft“ an das besondere räumliche Verhältnis von Wohnen und Arbeiten formuliert, die im bisherigen Leitbild des „funktionalen Städtebaus“ fehlen oder noch nicht berücksichtigt werden konnten.
Neue, lokale und synergieorientierte Elemente, Räume, Organisationsformen und Strukturen treten dabei nebn bisherige private und individualistische Strukturen (z.B. Projektraum, Coworking, Gemeinschaftseinrichtungen u.a.).
Die Checkliste ist in 5 Bereiche geteilt, die privat und freiwillig bei allen neuen Bebauungsplänen berücksichtigt werden sollen:
– Kunst am Bau und im Architekturkonzept (früher Kunst am Bau)
– Raum im Bau und Architekturkonzept (Wohnen von Kulturschaffenden, Künstlern, Musikern ua.)
– Kulturraum im Bau und Architekturkonzept
– Kultur- und Veranstaltungsort im Bau und Architekturkonzept.
– Kulturförderung mit Preisbindung, Kulturraumschutz & Temporäre Nutzung.
Die Checkliste soll bei jeder Baugenehmigung freiwillig bearbeitet und im Wege freiwilliger Vereinbarung umgesetzt werden. Die Einbeziehung örtlicher Behörden und Zuständigkeiten ist mindestens als „Mitzeichnung“ erwünscht.
Förderung der Kunst, der Kreativ- und Kulturwirtschaft in Berlin
Die Checkliste wurde an verschiedene Akteure ausgegeben, und wird derzeit in verschiedenen Gremien diskutiert. Die Grundidee: alle Einwohner und alle Investoren und Immobilienbetreiber haben ein gemeinsames Interesse, dass die Kultur- und Kreativszene sich in der Stadt halten und frei entfalten kann.
Indem Urbanität und Kulturraum-Schutz bei jeder Baugenehmigung diskutiert und frei vereinbart werden, wird eine neue wirtschaftliche Basis für Kunst und kreative Arbeit geschaffen, die über die bisherige Begrenzung von „Kunst am Bau“ auf öffentliche Gebäude hinausweist.
Was ist die CoCoKuKU?
Es ist zugleich ein Wortspiel, das an ein Kapitel deutscher Geschichte erinnert. Die Ähnlichkeit mit dem Bereich “Kommerzielle Koordinierung” (auch unter der Kurzform KoKo bekannt) ist nicht zufällig – doch sie weist weit, sehr weit darüber hinaus.
Der Bereich “Kommerzielle Koordinierung” war eine 1966 im Ministerium für Außenhandel der DDR eingerichtete Abteilung, die vor allem der Beschaffung von Devisen diente. Dieses ökonomische Ziel anerkannte die Segnungen der Marktwirtschaft, und die Idee einer “sozialen Marktwirtschaft”.
Das Ziel der „Devisenbeschaffung“ wird jedoch kreativ noch viel weiter entwickelt:
Kunst und Kulturwirtschaft benötigen Geld, Euros, konvertierbare Währungen, Bitcoins und Förderzusagen, auch Crowdfunding.
Die CoCoKukU verweist so auf eine schöne Ironie der Geschichte: es gab eine gemeinsame Basis allen Wirtschaftens zwischen der alten DDR und der alten Bundesrepublik, die im Grundsatz ökonomischer Kooperation anerkannt war. Die DDR hatte insgeheim die soziale Marktwirtschaft anerkannt.
Das Wortspiel CoCoKuKu reflektiert diese Ironie, und entwickelt daraus eine Grundidee, wie die Zukunft der Ökonomie und einer Kulturökonomie einer Metropole zumindest in Teilen der Gesamtwirtschaft aussehen kann. Die Werte-Basis der “sozialen Marktwirtschaft” soll daher Ausgangspunkt für alle zukünftigen Überlegungen sein – die zu Kulturökonomien hinführen.
Die Ökonomie der Zukunft beginnt im Kopf
Die CocoKuku befasst sich zentral mit neuen Kulturökonomien 4.0 – Ökonomien vierter Ordnung. Joseph Heinrich Beuys hat als Künstler den Weg gewiesen: Kreativität = Kapital.
Die Grundeigenschaft neuer Kulturökonomien: es sind soziale und faire Ökonomien, mit Mindestlohnbedingungen (oder mehr), die Synergien erschaffen und nutzbar machen – und einen großen Gesamtnutzen schaffen.
Beispiele für Kulturökonmien sind: Opernhäuser, Symphonieorchester, Theater und Kunst- und Kulturfestivals. Zwar werden einzelne Häuser mit Kulturfördergeld finanziert – doch der Gesamtnutzen ist höher als allein die Fördersumme, denn Einnahmen und ideelle Werte werden zusätzlich entwickelt, die der gesamten Stadt zugute kommen.
Aber auch in den kleinsten Zellen der Kunst und Kreativ- und Kulturwirtschaft müssen faire Rahmenbedingungen gelten, damit sich Künstler, Musiker, Autoren und Grafiker, Designer und viele andere Berufe mehr wirtschaftlich behaupten und entfalten könnnen.
Die cocoKuku hat ein ganzes Bündel von Ideen und Maßnahmen geschnürt, die sich mit der digitalen Transformation einer Creativ City befassen.
Dabei wurden äußerst chancenreiche Wertschöpfungspotentiale in der Digital- und Internetwirtschaft identifiziert, die sich in Berlin auf jährlich mindesten 100-200 € jährliche „Effizienzreserven“ und „Kreativitäts-Dividenden) belaufen, die wichtige Arbeitsplatzeffekte auslösen können. Gleichzeitig besteht die Chance, den urbanen Geldkreislauf besser für Kunst- und Kultur in Anspruch zu nehmen.
2,3 % Kapital, Geld und Devisen für die attraktive Stadt
Die Checkliste: Urbanität & Kulturraum-Schutz etwa fordert etwa 2,3% Anteil an Nettobaukosten und Netto-Mietenbudgets für die Kunst- und Kulturwirtschaft. Ein Anteil, der NICHT NOTWENDIGERWEISE das Bauen teurer macht. Stattdessen entsteht ein Wert, ein Mehrwert, der sich ideell und kulturell ausdrückt, und mehr Wohnwert und Lebensqualität beinhaltet. Mehr Brutto-Lebensqualität bei gleichen Brutto-Inlandsprodukt sind möglich!
Der personelle Mehraufwand in der Baugenehmigung ist als marginal anzusehen. Der direkte wirtschaftliche Arbeitsmarkt- und Kreativitäts-Effekt besteht in der Einsparung sozialer Pflichtausgaben an anderer Stelle, etwa in Bezirkshaushalten und ggf. der Job-Center.
Angebot und politischer Wettbewerb für die Berliner Parteien
Die Checkliste wurde inzwischen überarbeitet und kann in der neuen Fassung auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden. Mit der Checkliste wird zugleich ein politischer Wettbewerb entfaltet:
Welche politischen Parteien, Organisationen und Verbände setzen sich in Berlin kompetent für die Stärkung der Kunst, und der Kreativ- und Kulturwirtschaft ein?
Die Checkliste kann per Mail angefordert werden (bitte mit Angabe der Kontaktdaten und Telefonnummern):
info@cocokuku.de