Deutschland hat nicht nur direkte Staatsschulden, sondern auch eine hohe implizite Verschuldung in den Sozialversicherungen, die in der Generationenbilanz versteckt ist.
Nur direkten Staatsschulden werden offiziell ausgewiesen. Diese betragen etwa 75% des Bruttoinlandsprodukts.
Die versteckten Staatsschulden sind jedoch doppelt so hoch – eine Gesamtsumme von 6,2 Billionen €.
Bedingt durch die Flüchtlingswelle rechnet der Finanzökonom Raffelhüschen mit weiteren Mehrkosten von 1,5 Billionen €. Insgesamt droht damit in Deutschland eine 7,7 Billionen € Lücke.
Diese Zahlen sind in einem Beitrag von Dorothea Siems nachlesbar:
WIRTSCHAFT | Flüchtlingswelle
Auf unsere Kinder wartet die 7,7-Billionen-Euro-Lücke
Dorothea Siems | 19.7.2016 | WELT.
Die Zahlen sind schon seit langer Zeit bekannt, und schon zu Zeiten der Rot-Grünen Koalition bilanziert worden. Auf Basis dieser Zahlen wurde vor 14 Jahren auch die Agenda 2010 aufgelegt, weil man eine Überschuldung des Staates fürchtete.
Doch die Zahlen wurden immer vertraulich gehandelt – weil man auch negative Effekte in der Investitionspolitik fürchtete.
Doch die volkswirtschaftliche Kalkulation stimmte nicht: durch Senkung der Lohn- und Sozialkosten ist auch das binnenwirtschaftliche Sozialprodukt geschrumpft. Auf dem flachen Land und bei den abhämgig Beschäftigten wurde der Absturz organisiert.
In der Fläche haben sich seitdem gewaltige Substanzverluste, Umsatzverluste und am Ende ein Leerstand von 1,5 Mio. Wohnungen entwickelt. Hohen Wertverluste für die Besitzer wirken sich nach und nach als gesamtwirtschaftliche Wohlstandsverluste aus.
Die großen Exporterfolge und die Exportkonjunktr verdecken eine binnenwirtschaftliche Schrumpfung.
Nun wird die Gesamtverschuldung zum Thema: die 7,7 Billionen € Lücke wird in den nächsten Jahren alle Politik beeinflussen.