Donnerstag, 25. April 2024
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IHK – Studie: „Digitalisierung der Berliner Wirtschaft“

Ludwig Erhard Haus

Die IHK- Berlin unterstützt die Digitalisierung und Modernisierung der Berliner Wirtschaft und befördert damit auch die wirtschaftspolitische Diskussion in Berlin. Im Ludwig Erhard Haus hat die IHK Berlin Ende Oktober die Studie „Digitalisierung der Berliner Wirtschaft“ vorgestellt. Diese untersucht, wie Berliner Firmen unterschiedlicher Branchen digitale Technologien einsetzen und wie gut sie für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters gerüstet sind.

IHK Berlin: Ludwig Erhard Haus
IHK Berlin: Ludwig Erhard Haus – Berlin – Vorreiterrolle in der Digitalisierung! Foto: IHK Berlin

Jan Pörksen, Geschäftsführer Existenzgründung und Unternehmensförderung in der IHK Berlin, stellt die Studie vor. Er kündigt darin an, mit der vorliegende Studie den Auftakt einer jährlichen Bestandsaufnahme zu geben. Künftig soll der Stand aufgezeigt werden, „wie weit die Berliner Wirtschaft in den unterschiedlichen Branchen für die Herausforderungen der Digitalisierung vorbereitet ist und welche Handlungsempfehlungen sich daraus für die Unternehmen und die Politik ableiten.

Berlin nimmt Vorreiterrolle ein

„Berliner Unternehmen sind digitale Vorreiter in Deutschland. 41 Prozent der Unternehmen schätzen den Stand ihrer Digitalisierung als weit oder voll entwickelt ein – das sind deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt, hier sind es 27 Prozent*. 45 Prozent der Berliner Unternehmen rechnen damit, dass sich ihr Geschäftsmodell durch die Digitalisierung künftig stark verändern wird. Das hat eine repräsentative Umfrage der IHK Berlin unter Geschäftsführern und Vorständen von 280 Berliner Unternehmen ergeben**.“

„Für die wirtschaftliche Entwicklung Berlins wird es entscheidend sein, wie gut die hiesigen Unternehmen die Chancen der Digitalisierung für sich nutzen können“, sagte Jan Pörksen, Geschäftsführer Existenzgründung und Unternehmensförderung der IHK Berlin. „Digitalisierung ist auch in Berlin kein Selbstläufer, sondern bedarf eines kontinuierlichen Engagements von Wirtschaft und Politik.“

Fast jedes zweite Berliner Unternehmen (47%) nutzt heute vorwiegend digitale Kanäle für die Kommunikation mit ihren Kunden. Die überwiegende Mehrheit (66%) rechnet zudem damit, dass die Interaktion über Internet, Social Media und vor allem über mobile Apps und Websites deutlich zunehmen wird. Auch das Geschäftsmodell hat sich durch die Digitalisierung in den letzten Jahren für viele Berliner Unternehmen stark verändert. Fast die Hälfte (48%) erzielt heute zumindest einen Teil ihrer Umsätze mit digitalen Produkten oder Diensten, wie Vermittlungs- und Content-Dienste oder digitale Werbung.

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In der Service_Robotik eröffnet die 5-Finger-Greifhand SCHUNK SVH neue Möglichkeiten beim Greifen und Manipulieren. Zudem erlaubt sie eine Mensch-Roboter-Kommunikation über Gesten. – Bild: Schunk

Ermutigende Ergebnisse der Studie

Im Ergebnis der detaillierten Analyse stellten die Experten der IHK Berlin um Geschäftsführer Jan Pörksen insgesamt sechs konkrete Handlungsempfehlungen vor.

Berliner Unternehmen sind digitale Vorreiter in Deutschland
• Ein Viertel der Unternehmen erwirtschaftet einen Großteil ihrer Umsätze digital
• Vor allem kleine Unternehmen punkten durch ihre innovative Arbeitskultur
• Aber: 25 Prozent der Berliner Unternehmen nutzen die Chancen der Digitalisierung noch gar nicht

„Digitale Angebote und Vertriebskanäle sind bereits heute ein wichtiger Umsatztreiber für Berliner Unternehmen“, so Pörksen. „Dafür brauchen wir leistungsfähige digitale Infrastrukturen Sie sind eine Grundvoraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg der Berliner Wirtschaft.“

Strukturwandel und der analoge Rest der Wirtschaft

Neben den vielen digitalen Vorreitern gibt es in Berlin aber auch Unternehmen, für die die Digitalisierung eher Bedrohungen als Chancen mit sich bringt. Etwa ein Viertel der Berliner Unternehmen nutzt digitale Kanäle überhaupt nicht – weder für Vertriebs- und Marketingaktivitäten noch für die Kommunikation mit Kunden. 20 bis 25 Prozent (je nach Branche) der Berliner Unternehmen fühlen sich schlecht oder sogar sehr schlecht darauf vorbereitet, die Chancen der Digitalisierung für sich zu nutzen.

„Auch eher traditionelle Unternehmen und Wirtschaftszweige können erheblich von der Digitalisierung profitieren“, betonte Jan Pörksen. „Ein Austausch mit digitalen Start-ups – auch über Branchengrenzen hinweg – kann helfen, neue Perspektiven und digitale Möglichkeiten für das eigene Geschäft zu erkennen.“

IHK BERLIN

Innovation erfordert einen Kulturwandel – ganzheitliches Denken gefragt

Förderlich, wenn nicht sogar Grundvoraussetzung für einen Wandel in den Betrieben ist eine entsprechende Arbeits- und Unternehmenskultur. Bei 73 Prozent der Berliner Unternehmen herrscht bereits heute eine flexible, eigenverantwortliche und innovationsfördernde Arbeitskultur vor. Bei über der Hälfte (53%) der kleinen Unternehmen in Berlin gibt es heute bereits kollaborative Arbeitsstrukturen.

„Das Thema Digitalisierung ist ein ganzheitliches und sollte nicht nur der IT-Abteilung überlassen werden“, empfahl Pörksen. „Die Bewältigung und Gestaltung des digitalen Wandels ist für Unternehmer die wahrscheinlich wichtigste Managementaufgabe unserer Zeit. Die IHK Berlin steht dabei gern als Ansprechpartner zur Verfügung.“

Weitere Informationen:

Download der Studie unter: www.ihk-berlin.de/digitales-berlin

www.ihk-berlin.de

* Wirtschaft 4.0: IHK-Unternehmensbarometer zur Digitalisierung, 2014
** IHK-Studie: „Digitalisierung der Berliner Wirtschaft“, 2015

Dieser Beitrag eröffnet eine Reihe von Beiträgen rund um die Themen
Digitalisierung, Industrie 4.0 und Smart City

m/s