Freitag, 19. April 2024
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Intoleranz gegen katholische Christen

Kirche Herz-Jesu in Prenzlauer Berg

Am 19. September 2014 wurde ein Farb-Anschlag mit Sachschaden auf die Katholische Kirche Herz-Jesu Berlin-Prenzlauer Berg verübt. Die Täter hatten neben dem Haupteingang in der Fehrbelliner Straße 99 eine Scheibe durchschlagen und Behälter mit roter Lackfarbe hineingeworfen. Sämtliche Möbel, Schriften und Kleider wurden unbrauchbar, die Fassade beschmiert. Auf einer Internet-Plattform erschien ein Bekennerbrief.

Demnach wurde die Kirche angegriffen, weil sie „Abtreibungsgegnern Raum geboten habe, die den „Marsch für das Leben organisierten.“

Marsch für das Leben 2014

Katholische Abtreibungsgegner treten jedes Jahr im September am zweitletzten Samstag für ihre Überzeugung ein, und veranstalten einen „Marsch für das Leben„.

Nach der Veranstaltung, die am 19. September 2014 vom Kanzleramt zum Brandenburger Tor führte, trafen sich auch Teilnehmer in der Kirchengemeinde Herz Jesu.

Die Überzeugung der Christen, dass Leben auch als Embryo zu schützen sei, gehört zu den unveräußerlichen Grundwerten christlichen und vor allem des katholischen Glaubens, und zu den ethischen Grundwerten. „Die Tötung eines Embryos ist danach nur in äußersten Notfällen erlaubt. Das Leben ist von Anbeginn schützenswert.“

Auch SPD-Vertreter und die SPD-Bundestagsabgeordnete Mechthild Rawert traten gegen die christlichen Lebensschützer auf. Rawert hat auf ihrer Internetseite umfangreich informiert.

Die Lebensschützer wurden auch während ihrer Demonstration in der Öffentlichkeit diffamiert und angegriffen.

Öffentliche Reaktionen in Pankow

Die Vorfälle wurden erst durch die Kolumme von Gunnar Schupelius in der BZ am 26.9.2014 einer größeren Öffentlichkeit bekannt.

Das Ausmaß von Selbstgerechtigkeit und Intoleranz in Kreisen der SPD und sich als „linksextrem bezeichnender Gruppen“ ist offenbar über demokratisch vertretbare Grenzen hinaus gegangen.

Inzwischen haben am 28. September 2014 auch Bündnis 90/Die Grünen in Pankow reagiert und verurteilen den Anschlag.

„Mit großer Bestürzung nehmen der Kreisverband Pankow von Bündnis 90/Die Grünen sowie die Landesarbeitsgemeinschaft Bündnisgrüne ChristInnen“ den Anschlag auf die Kirche der katholischen Gemeinde Herz Jesu in der Fehrbelliner Strasse in Prenzlauer Berg zur Kenntnis. Die Pankower Bündnisgrünen verurteilen diese Tat klar, unmissverständlich und mit aller Entschlossenheit. Gewalt gegen und Schändung von Gotteshäusern ist ein Anschlag gegen das Zusammenleben in Deutschland. Jegliche Versuche, solche feigen Taten als politische Statements zu präsentieren, diskreditieren sich und ihre Urheber von selbst.“

Der Vorsitzende des Kreisverbands Pankow Dr. Sergey Lagodinsky, der auch Mitglied der Repräsentanz bei der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ist, zog eine klare Grenze:

„Unsere Mitglieder nahmen an Demonstrationen gegen Antisemitismus sowie an Solidaritätskundgebungen an der Berliner Mevlana-Moschee teil. Erst recht werden wir keine religiöse Intoleranz bei uns um die Ecke akzeptieren!“

Auch Ko-Vorsitzende Dr. Cordelia Koch teilte die Bestürzung:

„Unsere Solidarität gilt der Gemeinde und ihren Mitgliedern“, sagt sie dazu.

Koch erklärte auch: „Zum Rechtsstaat gehört das Recht auf Religionsfreiheit. Dieses Recht lassen wir den Menschen in Pankow mit keiner Begründung nehmen“.

Der Sprecher der Berliner Landesgemeinschaft „Bündnisgrüne ChristInnen“ Alexander Barthel ist ebenfalls empört: „Seit Jahren ist Prenzlauer Berg der Tagungsort für die Zusammenkünfte unserer christlichen Mitglieder. Wir stehen für eine offene und zukunftsgerichtete Streitkultur in allen christlichen Kirchen. Anschläge auf Kirchen haben aber mit politischen Meinungsverschiedenheiten nichts zu tun!“.

In Kürze will der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen in Pankow gemeinsam mit der Landesgemeinschaft „Bündnisgrüne ChristInnen“ die geschädigte Kirche besuchen und den Austausch mit Vertreter/innen der Gemeinde suchen.

Schadensausgleich und Spenden

Die Redaktion der Pankower Allgemeine Zeitung ruft dazu auf, der Kirchengemeinde mit Spenden Unterstützung und Solidarität zu zeigen.

Bankverbindung des Förderkreises der Herz-Jesu-Kirche
Pax-Bank e.G., BLZ 37060193, Kto.-Nr. 6000898013
IBAN: DE77 3706 0193 6000 8980 13

www.herz-jesu-kirche-berlin.de

m/s