Die Galerie BLAUE STUNDE wurde von Clea Elle im Jahr 2011 im Bötzowviertel eröffnet. Nach mehreren Jahren im Ausland hatte sie mehrere Künstler um sich versammelt – um sie in einer Galerie mit eigenem Profil zu präsentieren. Die „blaue Stunde“ benennt jene Zeit der Dämmerung, in der der tiefblaue Himmel die selbe Helligkeit wie das künstliche Licht der Häuser und Straßenbeleuchtungen hat. Ab dem 24. Februar 2013 präsentiert die Galerie BLAUE STUNDE eine Auswahl aktueller Arbeiten des Berliner Licht-Künstlers Stefan Bechert. Die Vernissage findet heute am 23.2.2013 um 18 Uhr statt.
Lichtskulpturen – Lichtobjekte Stefan Bechert – Galerie Blaue Stunde
Die Galerie BLAUE STUNDE liegt mitten im Bötzoviertel, Galeristin Clea Elle wollte ihr Engagement unbedingt in Prenzlauer Berg fortsetzen und will sich mit der Galerie fest im Kiez verankern – Kunst, Künstler und Nachbarschaft zusammenführen.
Heute werden aktuelle Lichtskulpturen und Lichtobjekten von Stefan Bechert präsentiert – der in der Berliner Kunstszene kein Unbekannter ist:
„Ende der 80er begründet Stefan Bechert die aktive Graffitiszene in Berlin mit, und gehört bis in die späten 90er Jahre zu den namhaften Künstlern dieser Berliner Subkultur.
Künstlerisch zog er Ende der 90er Jahre weiter und widmete sich seither als autodidaktischer freischaffender Künstler auf experimentelle Herangehensweise der Wechselwirkung zwischen Farbe und Licht, sowie zwischen Konstruktion und Zufall, wobei die frischen Farben aus der Zeit als Graffitisprayer in seinen Arbeiten weiterhin erhalten geblieben sind.
In seinen Lichtskulpturen und -objekten reflektiert Bechert über die Faszination der Sehnsucht nach Ruhe, Schutz, Freude und Besinnung. Ein wiederkehrendes Thema ist für Bechert die Ergründung und Auseinandersetzung mit den Grenzen der menschlichen Wahrnehmung. Auf verspielte Weise zeigt er dem Betrachter, was ihm sein Gehirn bei der Perzeption an Problemen aufgibt.“
Mit seinen Lichtskulpturen und Lichtobjekten ergründet Bechert auf spielerische Weise die Wechselwirkung zwischen Farbe und Licht, immer auf der Suche nach unvereinbaren Gegensätzen, die in seinen Werken eine unerwartete Verbindung eingehen. Dabei stößt
Bechert den Betrachter mit seinen Arbeiten gerne auf Probleme, die ihn die Grenzen der Wahrnehmung erkennen lassen. Im Spiel mit dessen Erwartungshaltungen und Assoziationen lotet er das dadurch freigesetzte Potential der optischen Täuschung aus.
Becherts Werke überraschen und begeistern. Oft poppig, meist minimalistisch, präzise in der Ausführung aber immer auch spielerisch, greifen die farbintensiven Lichtobjekte künstlerisch die Faszination der Suche nach Ruhe und Besinnung auf. Dabei strebt der Künstler immer wieder danach, die Gegensätze von Konstruiertem und Zufälligem zu vereinen, während ihn stets die Frage antreibt, wie Farbe zum Gefühl werden kann ohne Motive darzustellen.
Klare bewusst festgelegte Formen in technisch perfekter Ausführung bilden die Basis für seine spielerischen und gewollt zufälligen Farbexperimente; entschiedene Klarheit bei der Formgebung trifft auf spielerische Offenheit im Umgang mit den Farben.
Was dabei entsteht ist eine Vereinigung, die bei dem Betrachter das Empfinden von Einheit in einer Vielzahl von Facetten neu entstehen lässt.
Zu sehen sind Lichtobjekte an der Wand und Lichtskulpturen im Raum, die mit wiederkehrenden Formen ein Gefühl von Einheit schaffen und zunächst durch ihre stimmungsschaffenden Qualitäten begeistern. Erst allmählich treten die verborgenen Rätsel und Wahrnehmungsspiele stärker ans Licht.
Becherts Wandobjekte haben im erleuchteten und ausgeschalteten Zustand jeweils eine andere Wirkung auf den Betrachter, ausgelöst durch die ganz unterschiedlichen optischen Spiele und Assoziationen. So haben die Wandobjekte erleuchtet eine unmittelbare, nahezu mediale oder gar psychedelische Wirkung, während im unbeleuchteten Zustand ein anderer zunächst verborgener Teil in den Vordergrund tritt und den optischen Raum für die ruhige Betrachtung und ein meditatives Besinnen schafft.
Jeder Zustand verrät jeweils einen Teil des Rätsels, während der andere im Verborgenen bleibt; die Auflösung wird erst durch die Betrachtung beider Zustände möglich. Diese zweite Qualität seiner Werke überrascht, denn während sie einen Kontrast zur ersten stimmungsschaffenden Qualität bildet, zeigt sie dem Betrachter gleichzeitig deren Ursprung: Dient seine Fähigkeit, die ambivalente Kraft der optischen Täuschung zu nutzen um die Grenzen der Wahrnehmung zu verwischen vielleicht als Mechanismus,um sein Bedürfnis nach herbeigesehnter Ruhe und Besinnung zu befriedigen? (Kristina Thomas).
Weitere Informationen:
Galerie BLAUE STUNDE präsentiert:
Stefan Bechert – Lichtskulpturen – Lichtobjekte
Ausstellung vom 24. Februar – 10. März 2013
Vernissage:
am Samstag, 23.02.2013 um 18 Uhr, in Anwesenheit des Künstlers
Galerie BLAUE STUNDE
Liselotte-Herrmann-Straße 36
10407 Berlin-Prenzlauer Berg
Öffnungszeiten:
Mi – Fr: 16 – 19 Uhr
Sa: 14 – 16 Uhr
und nach Vereinbarung