Der Neubau schreitet zügig voran in der Prenzlauer Allee 44. Hier entsteht eines der ersten Vorhaben, bei denen ein Supermarkt als Lückenschluß mit 44 Wohnungen überbaut wird. Insgesamt entstehen drei Neubauten auf dem Grundstück. Es wird ein Lidl-Markt einziehen. Das Gesamtvohaben wird im Frühjahr 2017 fertiggestellt. Die Architekturplanung hat das Büro Delusearchitects aus Berlin Kreuzberg ausgeführt.
Fondsimmobilie mit hochwertigen Wohnungen
Vor einem Jahr gab Aberdeen Asset Management Deutschland AG den Abschluss eines Kaufvertrages mit der niederländischen ProDelta Gruppe für das Wohnensemble an der Prenzlauer Allee 44 in Berlin bekannt.
Auf dem 2.494 m² großen Grundstück entstehen 44 Wohneinheiten des gehobenen Standards, die Lidl-Einzelhandelsfläche sowie 48 Tiefgaragenstellplätze für Pkw und Motorräder.
Auf dem ca. 1.500 m² großen Verbrauchermarkt im Erdgeschoss werden durch den Generalunternehmer, die Firma Ed. Züblin AG Brandenburg/Sachsen-Anhalt, drei sechsgeschossige Wohngebäude mit zusammen 4.750 m² Wohnfläche gebaut.
Die Planungsleistungen werden durch das Architekturbüro Deluse Architects aus Berlin-Kreuzberg erbracht.
Zehn Jahre Baulücke mit wechselhafter Nutzung
Die Baulücke klaffte seit Jahren, nachdem ein alter Norma-Markr abgerissen wurde. Als Zwischennutzer folgte zeitweilig eine Strandbar, später wurde daraus ein Parkplatz. Lidl hatte sich vorwiegend auf den Neubauwettbewerb mit konkurrierenden Handelskonzernen konzentriert.
Für einen eingeschossigen Neubau eines LIDL-Marktes gab es in der Prenzlauer Allee 44 kein Baurecht. Hier sieht die Stadtplanung eine Lückenschließung und Blockrandbebauung vor. Die Baulücke blieb so für eine neue „Baupolitik“ frei.
Inzwischen setzt die weitere Verdichtung der Innenstadt und die zunehmende Konkurrenz des Online-Handels die Handelskonzerne und Investoren unter Druck, nach intelligenteren Lösungen zu suchen. Nahversorgung und dichtere Filialnetze sind plötzlich ein Kompromiß, um Kundennähe und Umsatz zu vereinbaren. Zudem sinkt aufgrund hoher Mieten und Stellplatzproblemen die Zahl eigener Kraftfahrzeuge – die autogerechte Stadt mit Supermärkten und großen Parkplätzen wird unmodern.
Andererseits können Handelskonzerne nun viele stille Reserven heben, der gestiegene Grundstückswert und die hohe Wohnnachfrage sorgen plötzlich für einen Wandel. Vor allem die in den Bilanzen lastende Grundsteuer kann durch Überbauung auf viele Nutzer aufgeteilt werden. Niedrige Zinsen sorgen für Neubauaktivitäten, die auch in anderen Bezirken in Gang kommen.
Potential für 15.000 Neue Wohnungen auf Supermärkten in Berlin
In Berlin gibt es 1119 Nahversorger- und Lebensmittelmärkte mit mehr als 300 Quadratmetern Fläche (Zahlen: SenStadtUm 2015), die in allen Bezirken verteilt sind. 593 Discount-Märkte, Getränkemärkte, Biomärkte und Fachmärkte zählen dazu.
Nach den Zahlen der Senatsverwaltung für Stadtentwickklung und Umwelt eignen sich etwa 300 Immobilien für eine mehrgeschossige Bebauung.
Insgesamt ergibt sich damit ein ungenutztes Neubau-Potential von 15.000 neuen Wohnungen in Berlin.
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