Mittwoch, 24. April 2024
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Renminbi ab heute Weltwährung

Renminbi im Währungskorb des IWF

Der chinesische Renminbi ist seit heute Teil des sogenannten Weltwährungskorbes des Internationalen Währungsfonds (IWD). Dies gab Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds, am Freitag bekannt. Die chinesische Währung Renminbi (chinesisch 人民幣 / 人民币, Pinyin Rénmínbì ‚salopp: Volksgeld, korrekt: Volkswährung‘) ist die Währung der Volksrepublik China und wird von der Chinesischen Volksbank herausgegeben. Die Aufnahme der chinesischen Währung in den IWF-Währungskorb war schon seit 2012 vorbereitet worden. Die Aufnahmeentscheidung fiel jedoch erst im Februar 2016 – denn andere Länder wie USA und Großbritannien müssen damit Macht im IWF abgeben und künftig mit China teilen.

Im IWF-Währungskorb sind nun US-Dollar, Euro, japanischer Yen und britisches Pfund und Renminbi vertreten. Die chinesische Währung ist mit 10,9 Prozent im Währungskorb vertreten. Dafür musste unter anderem der Euro Anteile abgeben. Das britische Pfund ist mit einem Anteil von nur noch 8,1 Prozent künftig die schwächste der fünf Weltreservewährungen.

Lagarde bezeichnete die Aufnahme der chinesischen Währung als „historischen Meilenstein“. „Dies bedeutet einen wichtigen Schritt hin zur Integration der chinesischen Volkswirtschaft in das weltweite wirtschaftliche System“, sagte Lagarde.

Der Währungskorb hält die sogenannten Sonderziehungsrechte vor, eine Art Reservewährung, über die Staaten Fremdwährungen eintauschen können. Den Kurs setzt der IWF fest, die Sonderziehungsrechte werden nicht an der Börse gehandelt. Der Korb der Sonderziehungsrechte (engl.: Special Drawing Rights Basket) wird benötigt, um im Fall von Währungs- und Zahlungsbilanzkrisen einzelnen Ländern durch Kredit und Umtausch aus Engpässen helfen zu können – und somit wirtschaftliche Stabilität zu sichern.

Die chinesische Währung und ihre Banknoten

Die internationale Abkürzung nach ISO 4217 ist CNY, in Off-Shore-Handelszentren für Devisen, wie z.B. Hongkong, auch als CNH gekennzeichnet, um sich von anderen Handelsplätze zu unterscheiden. In China hingegen wird häufig RMB verwendet. Die Einheiten der Währung sind Yuan (元, Yuán, fälschungssichere grafische Variante: 圓 / 圆), Jiao (角, Jiǎo) und Fen (分, Fēn). Ein Yuán „元“, abgekürzt mit dem Symbol „¥“ („CN¥“), entspricht 10 Jiǎo „角“ bzw. 100 Fēn „分“.

Die im Umlauf befindlichen Banknoten sind auf einer englischen Internetseite der Liuzhou Oversas Ltd. zu finden.

Von dem meisten Banknoten gibt es ein alte und neues Design. Die 20 Yuan-Note gibt es nur noch im neuen Design. Die 2 Yuan-Note ist nur noch im alten Design im Umlauf, ebenso wie die Jiao-Banknoten.
Die alten Banknoten sind vor allem wegen der großen Landbevölkerung Chinas noch im Umlauf. Bei über 1,1 Milliarden Chinesen ist auch jede Neuauflage einer Banknote eine gewaltige logistische Herausforderung.

Internationale Bedeutung

In einem Interview haben Siddharth Tiwari (Director of the IMF’s Strategy, Policy, and Review Department) and Andrew Tweedie (Director of the IMF’s Finance Department) die Bedeutung des Beitritts Chinas zum Internationalen Währungssystem erläutert.

Tiwari sieht einen bedeutenden Meilenstein bei der Integration Chinas in das Weltfinanzsystem, und rechnet mit einem wachsenden Gebrauch des Renminbi im internationalen Geschäftsverkehr. Tweedie verweist auf die zwei wichtigsten Kriterien für die Aufnahme in den IWD, die von China erfüllt werden: das Exportkriterium wird erfüllt, wonach die Währung von den Top-Exporteuren genutzt wird. Das zweite Kriterium ist der freie Gebrauch der Währung um weltweiten Tausch und Handel zu erleichtern. Dazu muss erläutert werden, dass China selbst erst schrittweise auf das System freier Währungswechselkurse zugeht.

Ein historischer Tag für den Welthandel

Der 1. Oktober 2016 ist ein bedeutender Tag für den Welthandel. Ein Tag an dem auch die chinesische Nation einen wichtigen Schritt zum weiteren Ausbau des Handel und zur Kooperation tut. Ein Schritt, der mit großem Wohlwollen und viel Sympathie in Deutschland aufgenommen wird.

Der Finanzplatz Frankfurt am Main wurde schon vorher als das Handelszentrum für die chinesische Renminbi-Währung in der Euro-Zone vertraglich festgelegt. Unternehmen aus der gesamten Eurozone können seit November 2014 über Frankfurt am Main ihren Zahlungsverkehr in Renminbi taggleich abwickeln.

Weitere Informationen:

International Monetary Fund – IMF-News

Chinese Peoples Bank www.pbc.gov.cn

m/s