Von Pankow bis ans Nordkap führte eine Forschungsexpedition des Projekts „MasterMINT“ im Mai 2013 nach Skandinavien, an der 18 Jugendliche aus ganz Deutschland teilnahmen. Anna Geisler aus Niederschönhausen war mit dabei. Sie übermittelte ihren kleinen Reisebericht, und bat um eine Veröffentlichung weil sie die Idee dieses Projektes gerne bekannter machen möchte.
Für Anna Geisler „… war diese Expedition ein einzigartiges Erlebnis, das mich nachhaltig geprägt hat. Ich lernte die Stärke eines Teams kennen und musste mich mit Kreativität durch so manche Herausforderung kämpfen. Deshalb möchte ich dieses Projekt bekannt machen, und auch anderen Jugendlichen die Möglichkeit geben, so etwas kennen zu lernen.“
Der nachfolgende Reisebericht wird im Originaltext wiedergegeben.
Von Pankow bis ans Nordkap-18 Jugendliche, 8000 Kilometer, 13 Tage:
ein Reisebericht von Anna Geisler
„Ich bin Anna Geisler, eine fünfzehnjährige Schülerin aus Pankow. Ich besuche das Rosa-Luxemburg-Gymnasium in Pankow und tanze in meiner Freizeit klassischen und modernen Tanz.“
Doch im Mai 2013 hatte ich die Chance zu einer ganz besonderen Reise nach Skandinavien. Ich wagte mit 17 anderen Jugendlichen einen für uns alle völlig neuen Versuch.
Durch das Projekt MasterMINT erhielten wir das Angebot uns an eine außergewöhnliche Tätigkeit heranzutasten: das Forschen. Die Expeditionen werden durch das Institut für Jugendmanagement getragen – einer gemeinützigen Stiftung in Heidelberg – und in verschiedenen Kategorien veranstaltet.
An der diesjährigen Skandinavienexpedition nahmen ausgewählte Jugendliche aus ganz Deutschland im Alter von 12 bis 17 Jahren teil. Und so ging es im Mai auf eine etwa 8000 km lange Rundreise quer durch die nordischen Länder Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland.
Höhepunkt der Reise waren dabei die Inselgruppe der Lofoten und der nördlichste Punkt Europas – das Nordkap. In den 13 Tagen gelang es der Gruppe wechselnde Einblicke in verschiedenste Bereiche aller Regionen zu erhalten.
So fand die Forschungsarbeit in wechselnden Gruppen zu den Bereichen
– Flora, Fauna, Klima/Gewässer,
– Industrie/Wirtschaft/Verkehr/Infrastruktur
– und Mensch/Kultur/Sprache statt.
In den Städten Göteborg, Helsinki, Stockholm und Kopenhagen konnte mit Hilfe kundiger Stadtführer auch ein kultureller Einblick in das Leben der Menschen gewonnen werden.
Während es Forschens lag der Fokus vor allem auf eigenständiger Arbeit ohne Vorgaben, was von den Teilnehmern viel Kreativität erforderte. Es mussten eigene Methoden entwickelt werden, um auch mit wenig Zeit und Möglichkeiten möglichst aufschlussreiche Daten zu erhalten. So wurde vor allem fotografiert und dokumentiert, aber auch Befragungen der Einheimischen, die meist auf Englisch erfolgten oder Zählungen machten einen großen Teil der Arbeit aus.
Abends wurden gesammelte Proben sorgsam unter dem Mikroskop untersucht und die Wasserqualität der nordischen Gewässer wurde mit Hilfe eines Wasserkastens kritisch überprüft. Am nächsten Morgen wurden die Ergebnisse jeweils vor dem gesamten Team präsentiert, sodass die nächste Gruppe möglichst gut weiterarbeiten konnte.
Dabei waren auch methodische Kompetenzen gefragt, denn es waren übersichtliche Powerpoint-Präsentationen und möglichst vollständige Dokumentationen für eine lückenlose Datensammlung gefragt. Wir arbeiteten bis lange in die Nacht und lernten dabei auch aus den eigenen Fehlern.
So dokumentierte die Gruppe im Verlauf der Reise die extremen Veränderungen nach Norden und erlebte hautnah Phänomene, wie die Mitternachtssonne. Auch die Naturbelassenheit Skandinaviens durch die geringe Bevölkerungsdichte überraschte viele.
Auffällig war vor allem der extreme Kontrast zwischen Großstädten und ländlichen Gebieten. In den Unterkünften der Mittelklasse konnten auch kulinarische Spezialitäten, vom Rentiercarpaccio bis zum Elchgeschnetzelten probiert werden.
Und so war es am Ende nur eins, das fehlte: Schlaf!
Insgesamt waren die 13 Tage für mich eine einzigartige Herausforderung, die die Chance bot viele neue Erfahrungen in einem außergewöhnlichen Gebiet unserer Erde zu sammeln.
Ich möchte allen danken, die mich auf alle möglichen Weisen unterstützt haben.
Vor dem weltbekannten Symbol der Weltkugel am Nordkap wurden natürlich Erinnerungsfotos geschossen. Dabei mussten alle gemeinsam posieren.
Das Team der Jugendlichen stammte aus ganz Deutschland und reiste durchgängig im eigenen Reisebus vom MasterMINT.
Auch die Fjorde stellten traumhafte Kulissen für landschaftliche Aufnahmen dar. An einem Strand auf der Nordkaphalbinsel verewigen sich die Besucher auf den flachen Steinen, so auch unser Team.
Elche und Rentiere
Obwohl Elche meist als die typischsten Tiere Skandinaviens bezeichnet werden, sind sie so scheu, dass man sie kaum zu Gesicht bekommt. Wir hatten mit einer sehr kurzen und einer etwas länger währenden Sichtung sehr viel Glück, diese Tiere anzutreffen.
Rentiere hingegen sind als zweites typisches Tier Skandinaviens fast überall zu erblicken und sind auch nicht sehr scheu, sodass sie fast immer und überall dokumentiert werden konnten und schon bald kaum noch aufregend waren.
Wichtigste Art der Dokumentation war das Festhalten der Umgebung mit der Kamera. Dabei geriet im Laufe der Zeit von Blumen,
Pflanzen, Tieren, Menschen bis hin zur außergewöhnlichen Landschaft fast alles vor die Linse.
Ein besonderes technisches Highlight stellte das Mikroskop dar. Sehr faszinierend für die Jugendlichen war dabei vor allem die Boebachtung von im Wasser gefundenen Mikroorganismen, deren Verhalten damit sogar in ihrem natürlichen Lebensraum dokumentiert werden konnte.
Bei Ausflügen in die Natur wurde auch der Körper und die Fitness gefordert. Hier, bei einem Ausflug im Hamra-Nationalpark in Schweden, stießen die Lebensräume Wald und See aufeinander.
Die Landschaft der nordischen Länder wird extrem durch Gewässer dominiert. Bei gutem Wetter bilden sich so Spiegelungen der weit verbreiteten Wälder.
Durch das Phänomen der Mitternachtssonne zogen sich die Sonnenuntergänge teils über die ganze Nacht hin. Dieses Bild eines
Sonnenuntergangs über einem Fjord stammt von ca. 0:00 Uhr.
Auch in der Inselwelt der Schären bilden die Sonnenuntergänge eine atemberaubende Kulisse. Bei der Fährüberfahrt war das Wetter wunderbar.
Weitere Informationen:
Das Institut für Jugendmanagement Stiftung gGmbH fördert unter anderem die Young Business School (Ideeller Träger, Stipendien) und das Master MINT Programm mit den Forschungs-Expeditionen.
Für einige weitere Master MINT Expeditionen 2013 gibt es noch die Möglichkeit zur Anmeldung: Teilnahmeunterlagen als PDF