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Wo soll es in Pankow leiser werden?

Berlin wird leiser: aktiv gegen Verkehrslärm

Mit der Aktion „Berlin wird leiser: aktiv gegen Verkehrslärm“ startete die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt am 24. Januar 2013 den öffentlichen Dialog zu einem der größten Umweltprobleme einer Großstadt – dem Lärm. Noch bis zum 22. Februar 2013 bittet sie die Berlinerinnen und Berliner um Mitwirkung bei der Weiterentwicklung des „Lärmaktionsplans Berlin 2013“. Ein Online-Dialog, Expertenworkshops und zwei Lärmwerkstätten in den Bezirken Lichtenberg und Spandau laden zum Austausch über „laute Orte“ und Lärmminderungsmaßnahmen ein. Auch in Pankow wurden viele Vorschläge eingetragen.

Berlin wird leiser: aktiv gegen Verkehrslärm

Unter www.leises.berlin.de können Interessierte in dem moderierten Online-Dialog vier Wochen lang auf Lärmprobleme hinweisen, sich über Maßnahmen zu ihrer Reduzierung informieren und eigene Vorschläge machen, diskutieren oder die Beiträge anderer bewerten. Die Senatsverwaltung fragt beispielsweise: Wo würden ein anderer Straßenbelag oder geringere Geschwindigkeiten helfen? Könnte man den Verkehrsfluss an bestimmten Stellen anders organisieren? Wie werden umweltfreundliche Verkehrsmittel – Fahrrad, Bus, Bahn – oder das Zu-Fuß-Gehen attraktiver?
Die Dialogergebnisse fließen in die weitere Entwicklung des Lärmaktionsplans ein. Die Verfasser der 20 besten Beiträge werden zu einem Lärm-Workshop mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eingeladen. Zu den 50 meistbewerteten Vorschlägen wird die Stadt öffentlich eine fachliche Rückmeldung geben.

Leises Berlin: Auszug aus der Karte der Lärmbeschwerden

Auch in Pankow und seinen 13 Ortsteilen wurden viele Vorschläge eingetragen. Spitzenreiter bei den Lärmbeschwerden sind:

– der Fluglärm in der Einflugschneise und der Fluglärm bei Starts in Richtung Südost (Pankow, Weißensee, Prenzlauer Berg, Karow).
– Bahnlärm von nächtlich fahrenden Güterzügen (entlang der Stettiner Bahn von Buch bis Prenzlauer Berg und entlang der Ringbahn)
– Lärmschutz an der Autobahn (Französisch-Buchholz)
– Verkehrslärm von Autos, LKWs und Tram (ganzer Bezirk).
– Forderungen nach Verkehrsberuhigung (Prenzlauer Berg, Raumer Strasse, Gneiststrasse)

Der umfangreichste Vorschlag betrifft die Florastrassse – hier wird gleich ein ganzes Maßnahmenbündel gefordert:
1. permanenter Fluglärm (sicherlich bekannt)
2. Schienenlärm (Tag und Nacht)
– einmal durch S-Bahn Verkehr über eine vorhandene Baulücke
– andererseits durch Güterverkehr vorallem Nachts
Vorschlag: Lärmschutzwand an Haltestelle Pankow
3. Straßenlärm
– vorallem durch Bus- und LKW-Verkehr
Vorschlag:
– leisere Busse
– LKW Durchfahr Verbot
– 30 Zone einrichten, wie schon geschehen auf dem wesltichen Teil der Florastr.

In Weißensee gibt es etwa eine Einzelbeschwerde über Lärm von Kirchenglocken (Kirche Behaimstrasse und am Mirbachplatz), sonst verteilen sich die Meldungen auf markante Weise entlang der Berliner Allee und betreffen Verkehrslärm von Fahrzeugen und Tram.

Am BSR-Recyclinghof in der Behmstrasse werden laute Hupkonzerte der wartenden Fahrzeuge und Container-Lärm bemängelt. In der Granitzstrasse wird eine nächtliche Geschwindigkeitsbegrenzung für Kraftfahrzeuge gefordert.
Die Straßenbahn-Schleife an der Björnsohnstrasse wird mit drastischen Worten als Lärmquelle beschrieben: „Wenn die Tram die Wendeschleife entlangfährt, platzt einem fast der Schädel: Es quietscht ohrenbetäubend und markerschütternd. Menschen die im Umfeld wohnen hören diesen Lärm selbst durch geschlossene Fenster. Egal zu welcher Uhrzeit oder Gelegenheit kann man diesem enormen Reizklängen lauschen. Diejenigen, die direkt angrenzend ihre KLeingärten haben, müssen schlechthin verrückt werden.“

In Karow steht ein „Sammelpunkt von Jugendlichen am Wochenende“ in der Kritik und die Entfernung von Sitzbänken wird gefordert.

Insgesamt liegen bis heute (8:30 Uhr) rund 544 Lärmbeschwerden für ganz Pankow vor.

Alle Beiträge werden ausgewertet, zusammengefasst und dokumentiert. Die Ideengeber der dringlichsten Themen aus verschiedenen Lärmkategorien (Topliste) können ihre Ideen mit der Senatsverwaltung in einem Lärm-Fachworkshop diskutieren. Zu den 50 meistbewerteten Vorschlägen wird die Stadt öffentlich eine fachliche Rückmeldung geben.

Die Aktion der Senatsverwaltung geht noch bis zum 22. Februar 2012 weiter.
Noch bis morgen ist es möglich, zu sagen: „Wo ist es laut? Wie wird es leiser?“

Weitere Informationen:

www.leises.berlin.de

www.umweltbundesamt.de

m/s