Mittwoch, 24. April 2024
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130 Ahornbäume wegen fehlender Bewässerung an Rußrindenkrankheit erkrankt

Rinde eines Ahornbaumes

Im Anton-Saefkow-Park sind viele Ahornbäume an der Rußrindenkrankheit erkrankt und müssen gefällt werden. Der Schaderreger Cryptostroma corticale, ist eine Schlauchpilzgattung und Erreger der Ahorn-Rußrindenkrankheit. Betroffen sind ca. 130 Ahornbäume unterschiedlicher Altersklassen.

Seit dem Rekordhitzejahr 2018 bringt die Rußrindenkrankheut in Mitteleuropa durch lange Trockenheit und Wassermangel gestresste Ahorne zum Absterben.
Bergahorn (Acer pseudoplatanus) sind stark betroffen, seltener auch Spitzahorn (A. platanoides), Silberahorn (A. saccharinum) und Feldahorn (A. campestre). Die Erkrankung häuft sich nach Jahren mit langer Trockenheit und Wassermangel.
Erkrankte Bäume sind durch Welke, Blattverlust, Absterben in der Krone und Kambiumnekrosen, länglich aufgerissene Rinden und mit Schleimfluss am Stamm erkennbar. Infektionen werden durch trockenes und heißes Klima und Wasserknappheit begünstigt. Der Absterbeprozess kann mehrere Jahre betragen.

Das Bezirksamt Pankow führt alljährlich Baumkontrollen durch, das Schadbild hat sich offenbar über mehrere Jahre aufgebaut.
Im Jahr 2019 hat die Bezirksverordnetenversammlung Pankow den Klimanotstand für den Bezirk erklärt. Die notwendigen Folgen, Maßnahmen und Konsequenzen sind jedoch nicht bedacht worden. Eine gezielte Bewässerung von Baumbeständen in Parks war seit 2019 geboten.

In der Pressemitteilung vom 14.04.2023 lenkt das Bezirksamt von der Mitverantwortung an der Erkrankung der Bäume ab: „Mit der diesjährigen Baumkontrolle wurde im Anton-Saefkow-Park im Ortsteil Prenzlauer Berg die Rußrindenkrankheit (Cryptostroma corticale) festgestellt.“

Nach Erkenntnissen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V. war die Erkrankung der betroffenen Ahornbäume jedoch „vorhersehbar,“ weil die Erkrankung eine typische Folge von Dürre ist. Der Boniturschlüssel der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft für den Bergahorn zeigt auch die Möglichkeit der Früherkennung der Erkrankung.

Nach dem Monitoring der Pflanzenschutzamtes Berlin und den Messungen der Bodenfeuchte war schon über Jahre eine sommerliche Bewässerung von Baumbeständen in Berliner Grünanlagen notwendig, um Dürreschäden an wertvollen Baumbeständen abzuwenden!

Die früh erkennbaren Dürreschäden sind offenbar bei Baumkontrollen früherer Jahre außer Acht gelassen worden!

Baumfällungen wegen Rußrindenkrankheit sind unabwendabr

Die Rußrindenkrankheit ist ein pilzlicher Schaderreger, welcher für den Menschen gesundheitsschädlich ist und wird u.a. durch das Pflanzenschutzamt Berlin wie folgt beschrieben: „Problematisch im Umgang mit der Rußrindenkrankheit ist die gesundheitliche Belastung der Pilzsporen für den Menschen – besonders für diejenigen, die berufsbedingt einer hohen Sporenbelastung ausgesetzt sind wie z.B. Waldarbeiter und Baumpfleger. Die Sporen können zu starken Atemwegsreizungen und einer Entzündung der Lungenbläschen (Alveolitis) führen. Daher sollten befallene Bäume nur unter Berücksichtigung von persönlichen Schutzmaßnahmen gefällt werden.“

In der Pressemitteilung vom 14.4.2023 verlautet weiter:
„Die Rußrindenkrankheit ist erst dann ersichtlich, wenn der Ausbruch der Krankheit bereits vorangeschritten ist. Zu diesem Zeitpunkt ist der Baum im Inneren bereits vom Pilz befallen. Die Krankheit führt unausweichlich zum Absterben des betroffenen Baumes. Der Baum muss umgehend gefällt und gesondert entsorgt werden, damit eine Weiterverbreitung der Sporen verhindert wird.“

Aufgrund der Gefährdung für den Menschen wird unverzüglich mit der Fällung der Bäume im Anton-Saefkow-Park begonnen.

Die gefällten 130 Ahornbäume im Anto-Saefkow-Park stehen nun als weiteres Beispiel für das strategische Versagen der Berliner Grünpolitik, die inzwischen einen drastischen und weitgehend unnötigen Rückgang des Baumbestandes zu verantworten hat!

m/s