Die für die Begründung einer Vorentscheidung des DOSB in Gang gesetzte repräsentative Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut FORSA wurde heute veröffentlicht – die Ergebnisse zeigen große Zustimmung zu einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele 2024/28 in Berlin und Hamburg. Die computergestützte Telefonumfrage fand in Berlin vom 16. bis 22. Februar 2015 statt, in Hamburg vom 19. bis 27. Februar.
Es ist ein sehr beachtenswertes Ergebnis, das es nicht leicht machen wird, zwischen Berlin und Hamburg zu entscheiden.
In der FORSA-Umfrage wurden repräsentativ je 1500 Einwohnerinnen und Einwohner (ab 14 Jahren) der beiden Städte telefonisch zu ihrer Meinung über die Bewerbungspläne gefragt. Eine Umfrage mit nahezu identischen Fragen hatte es bereits im September 2014 gegeben.
Umfrage-Ergebnis:
Der Februar-Umfrage zufolge würden es 81 Prozent der Berliner und 82 Prozent der Hamburger begrüßen, wenn wieder einmal Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland stattfänden. In beiden Städten gab es in dieser Frage somit einen Aufwuchs um jeweils zwei Prozentpunkte im Vergleich zu den Umfrageergebnissen vom September. Sie liegen damit deutlich über dem in verschiedenen Umfragen gemessenen Durchschnitt der Bundesbürger insgesamt, bei denen die Zustimmung zu einer deutschen Bewerbung zwischen zwei Drittel und drei Viertel lag.
Für Olympia: 55 % der Befragten für Berlin – 64% der Befragten in Hamburg
In Berlin sprachen sich 55 Prozent der Befragten für eine Bewerbung aus (im September waren es 48 Prozent), in Hamburg 64 Prozent (53 Prozent). Der Zuwachs beträgt somit in Berlin sieben Prozentpunkte, in Hamburg elf. Gleichzeitig sank in beiden Städten die Zahl der Menschen, die das Projekt ablehnen. In Berlin von 49 Prozent auf 39 Prozent (minus 10), in Hamburg von 44 Prozent auf 32 (minus 12).
Zusatzfragen legten Skepsis offen
Die Frage wurde gestellt: „Unabhängig von ihrer persönlichen Meinung: Glauben Sie, dass die Mehrheit der Berliner/Hamburger eher für oder gegen eine Bewerbung der Stadt um die Austragung der Olympischen Spiele ist?“ Hier glaubte die Hälfte der Berliner (50 Prozent) an eine Mehrheit. Im September waren es 44 Prozent. In Hamburg waren es 77 Prozent, die von der Mehrheit in ihrer Stadt ausgingen, nachdem es im September 56 Prozent gewesen sind.
Zuwächse gab es bei den Bürgerinnen und Bürgern beider Städte auch bei der konkreten Frage nach einer Olympiabewerbung ihrer Stadt. In beiden Fällen zeigte die Umfrage eine Mehrheit für das Projekt, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung. In Berlin sprachen sich 55 Prozent der Befragten für eine Bewerbung aus (im September waren es 48 Prozent), in Hamburg 64 Prozent (53 Prozent). Der Zuwachs beträgt somit in Berlin sieben Prozentpunkte, in Hamburg elf. Gleichzeitig sank in beiden Städten die Zahl der Menschen, die das Projekt ablehnen. In Berlin von 49 Prozent auf 39 Prozent (minus 10), in Hamburg von 44 Prozent auf 32 (minus 12).
Zudem wurde die Frage gestellt: „Unabhängig von ihrer persönlichen Meinung: Glauben Sie, dass die Mehrheit der Berliner/Hamburger eher für oder gegen eine Bewerbung der Stadt um die Austragung der Olympischen Spiele ist?“ Hier glaubte die Hälfte der Berliner (50 Prozent) an eine Mehrheit. Im September waren es 44 Prozent. In Hamburg waren es 77 Prozent, die von der Mehrheit in ihrer Stadt ausgingen, nachdem es im September 56 Prozent gewesen sind.
Positive Wertung der Gesamtergebnisse
DOSB-Präsident Alfons Hörmann erklärte zu den Umfrageergebnissen: „Wir freuen uns über die riesige Zustimmung zu Olympischen und Paralympischen Spielen und vor allem auch darüber, dass es in beiden Städten Zuwächse bei der konkreten Bewerberfrage gab. Wir haben vor Ort gespürt, dass sich das Meinungsklima positiv entwickelt hat. Nun haben wir eine gute Grundlage für den weiteren Entscheidungsprozess.“
Schwierige Entscheidungsprozesse stehen bevor
Bis zu einer endgültigen Entscheidung des DOSB am 16. März 2015 müssen die beiden Bewerbungskonzepte von Berlin und Hamburg geprüft werden. Die Vorentscheidung wird auch nicht leicht fallen können, denn Berlin hat bereits eine funktionierende Olympia-Infrastruktur, die mehrere hundert Millionen Euro wert ist. In Hamburg müßte viel neue Infrastruktur inklusive Stadion erst gebaut werden – es gäbe jedoch eine Olympiade der „kurzen Wege“.
Im Herbst sollen sowohl in Hamburg als auch in Berlin Volksabstimmungen stattfinden, die noch einmal alles in Frage stellen könnten, und ein Unsicherheitsfaktor für eine Olympiabewerbung Deutschlands beim Internationalen Olympischen Kommittee darstellen.
Plan B-HH?
Es ist in jedem Fall davon auszugehen, dass sowohl Berlin als auch Hamburg Deutschland von der besten Seite international repräsentieren können.
Eine mögliche Alternative, die Deutschland international ganz nach vor bringen würde, und die Konkurrenzstadt Boston (USA) alt aussehen lassen würde, hätte ganz viel Charme:
„Sollte sich Deutschland nicht von zwei besten Seiten zeigen – und eine Olympiade mit zwei Austragungsorten planen: Berlin UND Hamburg?
Eine Eröffnung der Paralympics in Berlin, eine Aufteilung der „trockenen Sportarten“ und der „nassen Sportarten“ zwischen Berlin und Hamburg und eine beschleunigte ICE-Verbindung zwischen Hamburg und dem Berliner Olympiastadion und dem Bahnhof Gesundbrunnen würde beiden Städten eine wichtige neue Perspektive für eine gemeinsame Verkehrsentwicklung bescheren.
Überdies können beide Städte mit jeweils ganz besonderen „Metropolen-Feeling“ punkten – und sich in Synergien – statt Konkurrenz einüben. Die Aufteilung auf zwei urbane Regionen würde olypische Spiele auch zukunftssicherer machen, denn viele Probleme vergangener Olympiaden mit Fehlplanungen und Investitionsruinen haben mit den zu großen Dimensionen für zu kleine Austragungsorte zu tun.
Es spricht viel für einen Plan B-HH für Olympia 2024!
Weitere Informationen:
DOSB – Umfrageergebnis – Link
Berlin muss jeden Tag olympiareif sein! | 22.2.2015 | Michael Springer | Pankower Allgemeine Zeitung