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Ausstellung: VISUAL NOISE

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Die Ausstellung VISUAL NOISE beschäftigt sich mit dem Phänomen des “visuellen Rauschens” in den Arbeiten der Künstlerinnen DIANA ARTUS und ORNELLA FIERES. Der Ausdruck “visual noise” steht in diesem Kontext für eine abstrahierende Veränderung der Visualität von Bildern, die in digitalen und analogen Bildverarbeitungsprozessen entstehen. Diese Veränderungen sind von den Künstlerinnen durchaus gewünscht, Ausmaß und Ausprägung können allerdings von ihnen nicht beeinflusst werden, da sie im Prozess selbst bestimmt werden.

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Abb. (v.l.n.r.): DIANA ARTUS, „Trou Positif“, 2011 / ORNELLA FIERES, aus der Serie „Interferenz“, 2012-13

DIANA ARTUS zeigt in ihrer Serie “Those aren’t your memories, they’re somebody else’s” durch wiederholte analoge Bildbearbeitung verfremdete Fotografien ausschnitthafter, unscharfer Stadtansichten. Die Künstlerin, die sich mit der Wahrnehmung von urbanem Raum sowie mit der Neukontextualisierung von Bildern beschäftigt, setzt hier das Phänomen des visual noise mit der Wahrnehmung von Erinnerungen in Beziehung. Erinnerungen verblassen mit der Zeit, sie werden ungenau, zu weißen Flecken, so dass eines Tages Fiktion, Wunsch und Wahrheit der Erinnerung nicht mehr auseinanderzuhalten sind.

ORNELLA FIERES arbeitet mit vorgefundenen Erinnerungsfotos aus den 1950er und 1960er Jahren in ihrer Serie “Interferenz”. Diese Familienbilder sollten einst das Vergessen und Verblassen von Erinnerungen aufhalten. Die Künstlerin scannt alte Negative, digitalisiert sie, und in dem Moment, in dem sie auf dem Bildschirm erscheinen, hält sie die Künstlerin mit ihrer Kamera fest. Die Linse der Digitalkamera ist im Gegensatz zu unserem Auge nicht in der Lage ein störungsfreies Abbild zu reproduzieren. Auf der Bildfläche entstehen regenbogenfarbige Interferenzmuster, Brechungen und Überlagerungen der Lichtwellen, visual noise. Nicht nur die Fotografien sind abstrahiert worden, sondern auch die damit verbundenen Erinnerungen. (Tina Sauerländer – peer to space)

Vernissage: Donnerstag 27.2.2014 – 19-22 Uhr
Ausstellung: 28.Februar – 21. März 2014
Geöffnet: Do-Fr 14-18:00 Uhr

LAGE EGAL Raum für aktuelle Kunst | Danziger Str. 145 | 10407 Berlin-Prenzlauer Berg

www.lage-egal.de

m/s