Am heutigen 9. November 2017 wurde Friede Springer mit dem Preis der Deutschen Gesellschaft e. V. für Verdienste um die deutsche und europäische Verständigung ausgezeichnet. Wie Franz Müntefering und Lothar de Maizière, die Co-Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft e. V., betonten, habe die Preisträgerin alle Generationen ermutigt und bestärkt, für Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie einzustehen. Gerade in letzter Zeit werde deutlich, dass sich alle Gutgesinnten für Verständigung in Deutschland und Europa einsetzen müssten. Friede Springer erhalte den Preis in Anerkennung ihres herausragenden Engagements und ihres jahrzehntelangen Wirkens für das Miteinander in Deutschland, den Dialog der Kulturen, den Abbau von Vorurteilen sowie ihr Eintreten für die deutsch-israelische Freundschaft und ihre Unterstützung für die politische Bildungsarbeit im Sinne der historischen Aufarbeitung.
Auch Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble unterstrich in seiner Laudatio das beispielhafte Engagement der diesjährigen Preisträgerin. Die deutsche Gesellschaft wie auch die Beziehungen Deutschlands in aller Welt würden Menschen mit Gerechtigkeits- und Gemeinsinn brauchen, die Verantwortung übernehmen, so Schäuble. Friede Springer habe sich immer wieder für die Rechts- und Freiheitsordnung eingesetzt, die keineswegs selbstverständlich sei. „Gerade der 9. November erinnert uns daran, worauf es ankommt“, betonte Schäuble. Dieser „deutsche Schicksalstag“ sei ein Datum voller Gegensätze. Der Ausrufung der Republik 1918 folgte 1938 die Schande der Reichspogromnacht. Der 9. November 1989, der Tag des Mauerfalls, sei wiederum auch zu einem Tag grenzenloser Freude geworden. Historische Zusammenhänge bewusst zu halten, sei ein Verdienst Friede Springers. Sie habe sich immer für Freiheit und Einheit eingesetzt.
Dr. h. c. Friede Springer ist Mehrheitsaktionärin und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Axel Springer SE sowie Gremienmitglied in einer Reihe gemeinnütziger Gesellschaften und Vereine. Sie ist Trägerin des Großen Bundesverdienstkreuzes und hat neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen im Jahre 2000 den Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland erhalten. Seit vielen Jahren engagiert sie sich mit den von ihr geleiteten Stiftungen für das Gemeinwesen.
Über die Deutsche Gesellschaft e.V.
Der Preis der Deutschen Gesellschaft e. V. wird seit 2005 verliehen. Die Preisverleihung findet traditionell im Rahmen einer Feierstunde am 9. November in Berlin statt. Preisträger waren u. a. Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Künstler Martin Walser und Armin Mueller-Stahl, Altbundespräsident Richard von Weizsäcker oder der heutige Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker. 2016 erhielt den Preis Bundestagspräsident Norbert Lammert.
Die Deutsche Gesellschaft e. V. ist der erste nach dem Fall der Mauer gegründete gesamtdeutsche, überparteiliche Verein. Am 13. Januar 1990 wurde er von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Ost und West mit dem Ziel gegründet, die Teilung zu überwinden, das Miteinander in Deutschland und Europa zu fördern sowie Vorurteile abzubauen. Diesen Grundsätzen verpflichtet, organisiert die Deutsche Gesellschaft e. V. jährlich über 700 Veranstaltungen in den Bereichen Politik und Geschichte, Kultur und Gesellschaft sowie EU und Europa.
Weitere Informationen:
Deutsche Gesellschaft e. V. im Mosse Palais | Voßstr. 22 |10117 Berlin | www.deutsche-gesellschaft-ev.de