Donnerstag, 03. Oktober 2024
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Gebackene Tulpen zum Wahlkampf

Andreas Otto (Bündnis 90/Grüne) im Wahlkampf am 8.3.2013

Der Kekstest fiel hart aus: aus Mürbeteig gebackene Tulpenkekse, materialsparend im Querschnitt aus Teig ausgestochen, wurden zum Frauentag am Pankower Rathauscenter verschenkt. Das Gebäck war hart und nachhaltig kross, fast wie Salzteig. Geschmacklich eher leicht angesüßter Durchschnitt – aber mit Liebe gebacken. Andreas Otto, Pankower Kandidat der Bündnis 90/Die Grünen für die Bundestagswahl, verschenkte am Abend des 8. März 2013 vor dem Pankower Rathauscenter essbare gebackene Tulpen.

Bei Eiseskälte wollte keine richtige Frühlingsstimmung aufkommen – das grüne Wahlkampf-Team mußte gegen ein widriges Wetter ankämpfen. Trotz Winterbekleidung rettete nur die zeitweise Flucht in das warme Rathauscenter. Und so wechselte man sich bei dem harten Standdienst ab. Die AG Frauen der Pankower Grünen und Andreas Otto konnten dennoch einige Frauen begrüßen und beschenken.

Warum „Essbare Blumen zum Frauentag in Pankow“?

Die Presseerklärung gab Aufschluß: “ Weil Frauen immer noch weniger verdienen als Männer! Weil ihre Arbeit bei der Kindererziehung, der Altenpflege, dem Hausputz, überhaupt bei der Geburt und der Ausbildung zukünftiger Generationen nicht allein mit Blumensträußen zum Valentins- und zum Muttertag „bezahlt“ werden kann. Statt Frauen für Ihren Beitrag zur Gesellschaft zu honorieren, bezahlen eben diese Frauen ihren eigenen gesellschaftlichen Beitrag mit einem Karriereknick und Altersarmut aufgrund geringerer Renten.“
„Essbare Blumen: Frauen leben weder von Luft und Liebe, noch von Blumen, denn die kann man eigentlich nicht essen. Deswegen haben wir sie gebacken!“

Die symbolische Wahlkampf-Logik wollte irgendwie nicht recht greifen. Der Zuspruch hielt sich in Grenzen und nur wenige Frauen ließen sich von ihren Wochenendeinkäufen abbringen. Die Winterkälte bremste jedes Gespräch.

Szenenwechsel ins Pankower Rathaus

Um 18 Uhr lockte das Pankower Rathaus mit der traditionellen Frauentags-Feier, diesmal unter dem Motto „streitbar & vernetzt“. Die größte Köstlichkeit war „Käse-Lachs-Biskuit“, das auf dem gut gedeckten Bufett angerichtet wurde.

Zuvor standen Grußworte, Musik- und Theater im Ratssaal auf dem Programm. Begrüßt wurden die Gäste mit einem Glas Sekt, bunt behütete Losverkäuferinnen verkauften Spendenlose. Der Andrang war viel größer als erwartet.

Frauentags-Fest im Rathaus Pankow am 8.3.3012
Frauentags-Fest im Rathaus Pankow am 8.3.3012

Der Ratssaal mit 120 Plätzen war bald überfüllt, und draußen im Foyer hielten sich noch einige Gäste auf, für die kein Platz mehr war.
Pankows Bürgermeister Matthias Köhne erinnerte daran, wie „vor fast 110 Jahren am 18. April 1903 das Rathaus Pankow eingeweiht wurde!“ – „Frauen hatten damals keinen Zutritt zum Ratssaal“. Köhne weiter: „Während hier unten die Ratsherren dinierten und Festreden hieltem, mußten Frauen dort oben auf der Empore sitzen.“ Bürgermeister Köhne begrüßte die heute zum Positiven gewandelten Zeiten und dankte insbesondere den ehrenamtlich tätigen Frauen im Frauenbeirat und den Fraueninitiativen.
Mit Blick auf den Wahlkampf wendete sich Mathias Köhne in einem einzigen Satz gegen die Tendenz, Frauen mit dem Betreuungsgeld wieder an Heim und Haus zu binden – und warb für die Alternativen der SPD zur Bundestagswahl.

Frauentagsfest: Heike Gerstenberger (links)
Frauentagsfest: Heike Gerstenberger (links)

Als Matthias Köhne seine „Mitarbeiterin im Bezirksamt“ mit Dank erwähnte, gab es frenetischen Beifall für Heike Gerstenberger, die Gleichstellungsbeauftragte des Bezirksamtes.
Mit Blick auf das Plakat und das angehängte Netz über dem Publikum dankte Ihr Matthias Köhne „Eigentlich sitzt sie wie eine Spinne dort oben im Pankower Frauennetzwerk“.

Frauentagsfest im Rathaus Pankow: streitbar & venetzt
Frauentagsfest im Rathaus Pankow: streitbar & venetzt

Das Musikprogramm eröffnete die aus Kolumbien stammende Harfenistin Nohra Pabón mit feinstimmigen Harfenklängen, danach gab das Improvisationstheater des Theaters Bühnenrausch einige humoristische Sketche zum Besten.
Danach wurde das Bufett eröffnet, das nebenan im Konferenzzimmer von ehrenamtlichen Helferinnen des Pankower Frauennetzwerkes aufgetragen war. Baguette-Häppchen, Spinat-Taschen, Oliven und „Käse-Lachs-Biskuits“ wurden schnell umringt – und binnen einer halben Stunde genüßlich verzehrt. Zwischendurch gab es Sekt.

Frauentagsfest im Rathaus Pankow
Frauentagsfest im Rathaus Pankow

Das Frauentagsfest im Rathaus Pankow endete in entspannter und lockerer Atmosphäre zur Diskomusik von DJ Ronja. Nur 14 Männer wurden im Rathaus gesichtet – und etwa 130 Frauen zeigten sich „vergnügt & vernetzt“. m/s

m/s