Der Paracelsusplatz in Alt-Pankow soll nach dem Willen der Pankower SPD-Fraktion aufgewertet werden. Ein entsprechender Antrag an die BVV wurde zu Letzt in den zuständigen Ausschuß für Stadtentwicklung und Grünanlagen verwiesen.
In dem Antrag wird das Bezirksamtersucht, geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf der Grünanlage in der Paracelsusstraße in Pankow zu ergreifen, unter anderem
– den Sand im vorhandenen Buddelkasten zu reinigen bzw. auszutauschen,
– die maroden Tischtennisplatten auszutauschen bzw. in Stand zu setzen,
– die Grünanlage ausdrücklich als Paracelsusplatz zu benennen und auszuschildern,
– mit den vor Ort vertretenen Wohnungsbaugesellschaften (insbesondere der Deutsche Wohnen AG) und der Anwohnerschaft über Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnumfeldqualität in einen Dialog zu treten.
Dem Bezirksamt wird zudem empfohlen, an die Berliner Stadtreinigung (BSR) heranzutreten, in der Paracelsusstraße zwei bis drei orangene BSR-Papierkörbe zur Verringerung der Verschmutzung anzubringen.
Wo liegt der Paracelsusplatz?
Die Paracelsusstraße im Ortsteil Pankow, Postleitzahlbereich 13187 Berlin, verbindet die Galenus- mit der Bleicheroder Straße. In der Nähe zur Paracelsusstraße befindet sich der S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf.
Inmitten der Paracelsusstraße, und zwar zwischen Achtermann- und Prießnitzstraße, gibt es eine ausladende Grünanlage mit dem Charakter eines Platzes. Das ist der Paracelsusplatz. Formal hat er zwar keinen Namen, aber da er von der Paracelsusstraße gesäumt wird, nennen ihn Jung und Alt seit Jahrzehnten im täglichen Sprachgebrauch so.
Gründe für die beantragten Maßnahmen
In dem Antrag heißt es u.a.:
„Der Paracelsusplatz ist quartiersprägend. Die den Platz säumenden sowie darüber hinaus die im unmittelbaren Umfeld befindlichen denkmalgeschützten Wohnanlagen (Denkmalbereichs-Nr. 09050478) stammen aus den Jahren 1927 und 1935. Auf Grund des zentralen und identitätsstiftenden Charakters des Platzes nehmen Anwohner jede Verschlechterung der Aufenthaltsqualität auf dem Platz auch als allgemeinen Qualitätsverlust ihres Wohnumfelds wahr.“
Wichtige Maßnahmen trotz angespannter Kassenlage im Grün-Etat
Die SPD-Fraktion will zumindest wichtige Einzelmaßnahmen veranlasst wissen, und schlägt daher vor, vor allem für Familien mit Kindern einen ersten Schritt zu tun:
„Auf dem Platz befindet sich ein Buddelkasten (auf Höhe der Hausnr. Paracelsusstr. 37), der heute oft als Urinal für Hunde benutzt wird. Früher gab es hier viel attraktives Spielgerät, ein Karussell, zwei Klettergerüste und eine Rutsche für bis zu drei Kinder nebeneinander; das wurde aber irgendwann abgebaut, weil es sich über die Jahre abgenutzt hatte und nicht mehr verkehrssicher war. Da hier viele Familien mit Kindern wohnen, ist es sinnvoll, den Platz wieder stärker ins soziale Leben einzubinden, ihn als Kommunikations- und Begegnungsort für die Menschen erlebbar zu machen. Das ist insbesondere dann gewährleistet, wenn dort Kinder sich an herausforderndem Spielgerät austoben und gemeinsam herumhüpfen können, während die Eltern derweil z.B. auf einer Parkbank verschnaufen können.“
Schon kleine Maßnahmen können helfen – das lehrt die Erfahrung aus anderen Projekten:
„Die Erfahrung z.B. mit dem Antrag „Entwicklung Quartiersprägende Plätze“ (Drs.-Nr. VII-0110) aus dem Jahr 2012 – dort ging es konkret um den Ossietzkyplatz – hat gezeigt, dass wünschenswerte Aufwertungsmaßnahmen für quartiersprägende Stadtplätze im Sinne einer „großen Lösung“ vom Bezirksamt derzeit finanziell und personell nicht ohne Weiteres gestemmt werden können.
Bevor nun aber gar nichts passiert, soll mit dem nun vorliegenden Antrag jedenfalls erreicht werden, dass wenigstens einige punktuelle Sofortmaßnahmen durchgeführt werden, die die Aufenthaltsqualität auf dem Paracelsusplatz unmittelbar verbessern helfen. Gemeinsam mit den Wohnungsbaugesellschaften könnte zudem erörtert werden, ob und wie diese sich beispielsweise an einer Aufwertung des Platzes und des Umfelds beteiligen möchten.“
Hilferuf und Bitte an Hundebesitzer
Der letzte Absatz des SPD-Antrags liest sich auch wie ein Hilferuf und eine Bitte an Hundebesitzer, endlich „Erbarmen und Rücksicht“ zu zeigen:
„Ein belebter Stadtplatz zu eiträgt nem stärkeren Gefühl von gegenseitiger Verantwortung für das eigene Umfeld bei. Hierdurch könnte vielleicht auch die gegenwärtige Verschmutzung mit Hundekot, die rücksichtslos gegenüber den Mitmenschen ist, eingedämmt werden.“
Vielleicht kann noch ein kleines Detail helfen, dass im Antrag „vergessen“ wurde: die Finanzierung und regelmässige Bestückung eines Hundekotbeutel-Automaten würde sicher für etwas mehr Sorge um den Verbleib des „Endprodukte innerstädtischer Tierliebe sorgen.
Weitere Informationen:
Drucksache – VII-0894 Maßnahmen für den „Paracelsusplatz“ in Pankow
Der Antrag wird heute im Ausschuß für Stadtentwicklung und Grünanlagen beraten:
19.03.2015 – öffentlich – 19:30 Uhr
Bezirksamt Pankow von Berlin | Haus 6, Raum 227 | Fröbelstraße 17 | 10405 Berlin