Es ist eine dicke Weihnachtsüberraschung für alle Skateboarder! In der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischer Sportbund e.V. (DOSB) am 2. Dezember 2017 in Koblenz wurde der deutsche Rollsport- und Inline-Verband e.V. (DRIV) offiziell in die Gruppe der Olympischen Verbände aufgenommen. Damit wird ein Traum für viele begeisterte Skateboarder wahr: Bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 werden die Skateboarder zum ersten Mal ihre Tricks zeigen.
Mit der Aufnahme des DRIV sind jetzt alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt, um mit der Sportart Skateboard in den beiden Disziplinen „Street“ und „Park“ an den Olympischen Spielen 2020 in Tokio teilzunehmen zu können. Das teilte der DRIV mit.
Olympische Sportförderung für Skateboard
Bereits seit Beginn des Jahres 2017 werde die Sparte Skateboard im DRIV wie auch die anderen vier temporären olympischen Verbände, die für 2020 neu in das olympische Programm aufgenommen wurden, auf Beschluss des Deutschen Bundestages über das Bundesministerium des Innern (BMI) und in Abstimmung mit dem DOSB finanziell gefördert, erklärte der Verband. Bis 2016 habe es im DRIV nur ca. 500 in Vereinen organisierte Skateboarder gegeben, aber ohne eine eigenständige Struktur in den Landesverbänden. „Bis zum Ende des Jahres 2017 ist die Mitgliederzahl auf über 2000 angewachsen, es wurde eine eigenständige Sportkommission für Skateboard/Longboard aufgebaut, und in der Mehrzahl der Landesrollsportverbände gibt es Mitgliedsvereine und Fachwarte, die den Sport an der Basis organisieren.“ Durch die staatliche Förderung konnten Trainerstellen besetzt und eine Gruppe von aktuell 20 Kadersportlern etabliert werden, die gemeinsam an Trainingsmaßnahmen und internationalen Wettkämpfen teilnehmen.
Anfangsschwierigkeiten der Organisation werden überwunden
Der DRIV kann nun richtig loslegen, denn dAufbau einer internationalen Wettkampfszene durch den Weltrollsportverband „World Skate“ gestaltete sich noch schwierig. Zu viele verschiedene Interessen von Verbänden, Sponsoren, kommerziellen Besitzern von Skateanlagen und der Sportartikelindustrie müsten unter einen Hut gebracht werden.
Ziel ist es für 2018 die Durchführung einer Europameisterschaft und für 2019 einer WM im Rahmen der World Roller Games in Barcelona. Dies könnte dann auch ein wichtiger Qualifikationswettkampf für die Olympischen Spiele werden, an denen jeweils 20 Damen und Herren in den Disziplinen „Street“ und „Park“ teilnehmen könnten.
Nationale Skateboard-Meisterschaften und offizielle Deutsche Skateboard Meisterschaft (DSM)
National wurden die Skateboard-Meisterschaften in den letzten 20 Jahren im Rahmen des COS-Cups (Club of Skaters) durch den Verein German Action Sports e.V. und die Palace GmbH Münster organisiert. Die Skateboardkommission des DRIV hat nun beschlossen, für die kommenden Jahre die Deutschen Meisterschaften in eigener Verantwortung gemeinsam mit neuen Ausrichtern und weiteren Partnern zu organisieren. Der bisher bestehende Vertrag zum COS-Cup ist daher zum Jahresende 2017 beendet worden.
Ziel ist es, die Qualifizierungswettbewerbe und die Finalveranstaltungen in beiden Disziplinen nicht mehr in Messehallen sondern in bestehenden Skateparks zu organisieren und wieder zurück an die Skatebasis zu gehen. Im Rahmen des DRIV als Spitzenverband im DOSB könnten zugleich die Anforderungen an die Kaderathleten und alle weiteren Meisterschaftsteilnehmer verbindlich umgesetzt werden, erklärt der DRIV. Dazu gehörten auch die durch die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) organisierten Kontrollen.
Düsseldorf wird erster Austragungsort
Die offizielle Deutsche Skateboard Meisterschaft (DSM) wird im neuen Skatepark Düsseldorf-Eller stattfinden, voraussichtlich vom 7. bis 9. September 2018. Das gab der DRIV bekannt. Der größte Skatepark Deutschlands werde noch Ende 2017 eröffnet, um dann 2018 Veranstaltungs-ort zur Austragung der beiden DSM-Disziplinen „Street“ und „Park“ zu sein. Der durch die Stadt Düsseldorf gebaute State-of-the-Art-Skatepark biete mit einer Skatefläche von über 3800 Quadratmetern die besten Bedingungen, die beiden olympischen Skateboard-Disziplinen an einem Ort zu veranstalten.
Mehr Informationen zur Arbeit der Nationalen Skateboardkommission unter www.skateboarddeutschland.de