Die Berliner Wasserbetriebe haben einen Systemwechsel angekündigt: „Aus Tarifen werden 2022 Gebühren, aber praktisch ändert das nichts!“ — Das Wasser behält seine traditionelle Zusammensetzung aus H2O!
Ab Januar 2022 löst ein öffentlich-rechtliches Gebührensystem für Trink- und Abwasser die bisherigen privatrechtlichen Preise und Tarife ab. So vermeiden die Berliner Wasserbetriebe im Interesse aller Kund:innen eine Umsatzsteuerpflicht auf Schmutz- und Regenwasser, die sonst infolge neuer rechtlicher Regelungen fällig wäre.
Alle Kund:innen bekommen jetzt entsprechende Info-Briefe. Während die Trinkwassergebühren den bisherigen Preisen entsprechen, sinken zugleich die Gebühren für Abwasser gegenüber den bisherigen Tarifen sogar leicht.
Problemlose Umstellung für alle Verträge
Künftig ersetzen „öffentlich-rechtliche Benutzungsverhältnisse“ ab Januar 2022 die bisherigen Verträge. Die Kund:innen erhalten dann Gebührenbescheide im bekannten Format der bisherigen Rechnungen.
„In der praktischen Beziehung ändert sich aber nichts“, sagt Wasserbetriebe-Finanzvorstand Frank Bruckmann, „wir erbringen unsere Dienstleistungen unverändert, die Vertragskontonummern bleiben dieselben und SEPA-Mandate gelten fort.“
Ganz einfach Wasser aufdrehen, Wassergebühren — statt Wasserpreise rechnen!
Die Umstellung wird von den Berliner Wasserbetrieben auch ausführlich begründet und auf einer Internetseite erklärt.
Das Trinkwasser wird weiter mit einem ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7% verechnet. Noch bis zum Stichtag 31.12.2012 werden Wasser-Rechnungen gestellt. — Ab Januar 2022 werden Gebührenbescheide erstellt.
Die bisherigen Geschäftsbedingungen für Trinkwasser und Abwasser (z.B. ABE und VBW) werden ersetzt. Eine Veröffentlichung im Amtsblatt von Berlin und auf den Internetseiten der Berliner Wasserbetriebe erfolgt parallel.
Schutzwassergebühren sinken leicht
Gleichzeitig sinken zu Jahresbeginn die Schmutzwassergebühren. Am 1. Januar 2022 beginnt dafür zugleich die neue zweijährige Gebühren-Kalkulationsperiode. Die Grundgebühren sowie die Trinkwasser-Mengengebühr bleiben gegenüber den Tarifen unverändert. Die neue Schmutzwasser-Mengengebühr liegt aber – vorbehaltlich der
Zustimmung der Berliner Prüfungsbehörde – um 5,5 Cent unter dem alten Wert, was für einen Zweipersonenhaushalt einer jährlichen Einsparung von 4,62 Euro entspricht.
Die neuen Mengengebühren und Flächengebühren ab 1. Januar 2022 im Überblick:
Trinkwasser EUR/m³ = 1,694
Schmutzwasser EUR/m³ = 2,210 | ab 2023 = 2,155
Niederschlagswasser EUR/m² = 1,797 | ab 2023 = 1,809
„Die Senkung der Schmutzwassergebühr basiert vor allem auf gestiegenen Mengen infolge des Stadtwachstums und auch auf Effekten aus der Nachkalkulation, die den Kund:innen zugutekommen“, sagte Frank Bruckmann.
Aufgrund weiter steigender Investitionen ist abseits dieser Sondereffekte für die Kalkulationsperiode 2024/2025 mit einer leichten Gebührenanpassung nach oben zu rechnen. Die Berliner Wassertarife bzw. -gebühren sind seit 2012 stabil bzw. gesenkt worden, beim Schmutzwasser gab es seit 2008 vier Absenkungen.
Zum Unternehmen
Die Berliner Wasserbetriebe und ihre 4.560 Beschäftigten versorgen 3,8 Mio. Menschen mit bestem Trinkwasser und reinigen das Abwasser von 4,7 Mio. Einwohnern der Metropolenregion. Auch fast 18.800 Kilometer lange Rohr- und Kanalnetze beschreiben Deutschlands größtes integriertes Wasserver- und Entsorgungsunternehmen. Mit innovativen Technologien schützen die Wasserbetriebe den Wasserkreislauf und versorgen Berlin aus eigenen Grundwasserressourcen. Investitionen i. H. v. 400 Mio. € (2020) sichern diese Leistungen.