Der Bezirk Pankow ist am 5. Dezember 2012 als lebenswerte Stadt ausgezeichnet worden. Die Deutsche Umwelthilfe und die Stiftung „Lebendige Stadt“ ehrten den Bezirk Pankow von Berlin für sein langjähriges 100 Höfe-Programm. Seit über 10 Jahren unterstützt der Bezirk die Umgestaltung von grauen Hinterhöfen zu grünen Oasen. Pankow hatte sich für den im Wettbewerb „Lebenswerte Stadt“ beworben und konnte sich neben fünf weiteren Kommunen gegen 154 Bewerberprojekte aus ganz Deutschland durchsetzen. Mit der Auszeichnung ist einm Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro verbunden.
Die Vertreterinnen und Vertreter der DUH und der Expertenjury besuchten in den letzten Wochen die sechs Gewinner des Wettbewerbs, um die Projekte vor Ort zu begutachten. Berlin ist dabei die letzte Station.
Im kommenden Jahr gibt die Jury in Leipzig den Gesamtsieger bekannt, der ein Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro der Stiftung „Lebendige Stadt“ erhält.
„Unser Wettbewerb stellt eine kreative und zielgruppenorientierte Grünflächenplanung in den Mittelpunkt, die positive Auswirkungen auf die ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklungsmöglichkeiten einer Stadt hat. Wir wünschen uns, dass die im Wettbewerb gesammelten Projektansätze in vielen Städten Deutschlands aufgegriffen und weiterentwickelt werden“, erklärte Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“.
So wie in vielen Stadtvierteln aus der Berliner Gründerzeit herrscht auch in Teilen von Pankow ein Mangel an Grün- und Freiflächen. Die Innenhöfe sind meist versiegelt und auch Parkplätzen vorbehalten. Damit mangelt es nicht nur an wohnungsnahem Erholungsraum für Anwohnerinnen und Anwohner, es fehlen auch die positiven Effekte von Grünflächen wie Luftfilterung und Klimaregulierung. Mit dem 100 Höfe-Programm unterstützt der Bezirk Pankow jährlich die Begrünung von bis zu 6 Innenhöfen. Das Programm stärkt privates Engagement und Interesse an der Verbesserung der Lebensqualität durch Aufwertung der privaten Freiräume. Beraten von der Grünen Liga und unterstützt durch die Sanierungsbeauftragte S.T.E.R.N., Gesellschaft für behutsame Stadterneuerung mbH, haben Anwohner und Eigentümer so bereits über 55 grüne Oasen mitten in Berlin geschaffen, und das im größten Gründerzeitviertel Europas.
„Im Rahmen des 100-Höfe-Programms ermöglichen wir es den Bürgerinnen und Bürgern ein Wohnumfeld zu schaffen, das für sie selbst attraktiv ist und von dem die Natur profitiert. Die Auswirkungen für die unmittelbaren Anwohner sind immens, nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Nachbarschaften, die durch die gemeinsame Arbeit entstehen und danach im einladend gestalteten Innenhof wachsen“, so Torsten Kühne, Bezirksstadtrat von Pankow in seiner Begrüßung vor Ort.
Prof. Harald Kächele, Bundesvorsitzender der DUH, ergänzte: „Pankow geht mit dem 100 Höfe-Programm ein hochaktuelles Thema an: Wie können in einem hochverdichteten Innenstadtbezirk einer Großstadt Grünstrukturen geschaffen werden, die so wichtig sind für Klima, Luft und Wohnqualität? Gerade weil oft nur Platz für punktuelle grüne Nischen ist, ist es umso wichtiger, diese Nischen auszunutzen und ein Netz davon zu schaffen.“
Weitere Informationen:
Deutsche Umwelthilfe
www.duh.de/lebenswertestadt.html.