Das Jahr 2014 ist noch keine acht Monate alt, und schon hat die gesamte Menschheit mehr natürlichen Ressourcen des Planeten Erde verbraucht, als die gesamte Biosphäre in 12 Monaten nachproduzieren kann. In diesem Jahr ist der 19. August 2014 der aktuelle Earth Overshoot Day – der Tag „Welterschöpfungstag“.
Im Jahr 1987 war der Zustand der Erde noch besser, als die Idee für den Earth Overshoot Day aufkam. Damals was der 19. Dezember 1987 der erste Earth Overshoot Day. In diesem Jahr wurde das ökologische Budget bereits im August überzogen, es zeigt, wie dramatisch die Gesamtentwicklung inzwischen ist. Der „Tag der ökologischen Überschuldung“ ist vier Monate früher ins Jahr gerückt.
Definition Earth Overshoot Day
„Der „Earth Overshoot Day“ oder auch „Ecological Debt day“/“World Overshoot Day“, zu deutsch der „Tag der ökologischen Überschuldung“, bezeichnet laut Mathis Wackernagel von der Organisation Global Footprint Network den Tag, ab dem wir aus ökologischer Sicht über unsere Verhältnisse leben. Denn ab diesem Zeitpunkt werden mehr Ressourcen verbraucht als die Erde produzieren kann.
Die Errechnung des Earth Overshoot Day
Zur Bestimmung des Earth Overshoot Day wird die Biokapazität der Erde berechnet. Das heißt, es werden die Erträge der produktiven Landflächen (wie Felder, Wälder oder Wiesen sowie der wirtschaftlich genutzten Meeresflächen) und die Fähigkeit der Ökosysteme, Kohlendioxid zu absorbieren, in Betracht gezogen. Dieser Biokapazität der Erde steht im Gegensatz zu unserem ökologischen Fußabdruck, der sich aus unserem Konsum und der Freisetzung von Kohlendioxid als Abfallprodukt zusammensetzt. In diesem Zusammenhang wird die Einheit „globaler Hektar“ als Maßstab für Biokapazität und ökologischen Fußabdruck verwendet. Die Daten stammen aus Veröffentlichungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, der Internationalen Energieagentur, der Statistik-Abteilung der Vereinten Nationen und dem Weltklimarat.“
Der erste Earth Overshoot Day
Am 19. Dezember 1987 fand zum ersten Mal der Earth Overshoot Day statt, da an dem Tag alles verbraucht war,was eine sich selbst erhaltende Natur innerhalb von zwölf Monaten liefern kann. Dazu zählt Wasser, Brennmaterial, Bauholz, Getreide, Fische und sogar den entsprechenden Platz, um Müll zu entsorgen. In den folgenden Jahren fand der Earth Overshoot Day immer früher statt (1990: 7. Dezember; 1995: 21.November, 2000: 1. November etc.). Glaubt man Berechnungen der Vereinten Nationen, so wird die Menschheit Anfang der 2030er-Jahre die Biokapazität von zwei Erden verbraucht haben. Dies tritt ein, wenn der Konsum weiter wie bisher ansteigen. Im Jahre 1961 hingegen, verbrauchte die Menschheit gerade einmal die Hälfte der Biokapazität des Planeten.
Der ökologische Fußabdruck in Deutschland
Laut Greenpeace-Sprecher Jürgen Knirsch, Experte für nachhaltigen Konsum, betrug der ökologische Fußabdruck in Deutschland im Jahre 2008 4,57 globale Hektar pro Person. Dieser Wert kollediert jedoch mit unserer Biokapazität, die zu dem Zeitpunkt nur 1,95 globale Hektar maß. Wenn also alle Menschen soviel wie die Deutschen konsumieren würden, hätten wir zu dem Zeitpunkt 2,57 Planeten gebraucht. Zu den Verursachern des großen Fußabdrucks in Deutschland zählten mit 35 Prozent die Ernährung, die Bereiche Wohnen mit 25 Prozent und Mobilität mit 22 Prozent. 18 Prozent werden für sonstigen Konsum benötigt.
Bei der Berechnung des ökologischen Fußabdrucks, sollte man vor allem den Energieverbrauch betrachten, der durch alle aufgelisteten Aktivitäten verursacht wird.
Weitere Informationen:
Quelle: Nachhaltigkeitsinformationen: www.nachhaltigkeit.info
WWF – World Wildlife Found: www.worldwildlife.org
Global Footprint Network: www.footprintnetwork.org