5 gute Gründe für nachhaltiges Wirtschaften

1.12.2025 | Redaktion

Nachhaltiges Wirtschaften wird häufig als vergebliche Liebesmüh abgetan. Tatsächlich aber profitieren Firmen stark von einer nachhaltigen Ausrichtung: Sie steigern damit ihre Wettbewerbsfähigkeit und verbessern ihre Chancen, dauerhaft am Markt zu bestehen.
Hier sind 5 gute Gründe, warum sich nachhaltiges Wirtschaften für Unternehmen auszahlt.

1. Nachhaltiges Wirtschaften macht Unternehmen attraktiv für Kund:innen und Fachkräfte

Tu Gutes und sprich darüber: Engagierte Unternehmen genießen hohes Ansehen – und können dadurch mehr Menschen von sich und ihren Produkten überzeugen als ihre Mitbewerber. Ökologische Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sind für mehr als zwei Drittel der Verbraucher:innen sehr oder äußerst wichtig¹ und etwa 50 % kaufen verstärkt Produkte von Unternehmen, die sozial und ökologisch verantwortlich handeln.² Zugleich erwarten 56 % der Bewerber:innen, dass ihr zukünftiger Arbeitgeber auf Nachhaltigkeit achtet; und satten 81 % der 20- bis 29-Jährigen ist insbesondere dessen Haltung zum Klima wichtig.³ Entsprechend können nachhaltig wirtschaftende Unternehmen deutlich besser Personal binden und häufig auch dann von sich überzeugen, wenn sie nicht in der Lage sind, Spitzengehälter zu zahlen: Einem knappen Drittel der Arbeitnehmer:innen ist ein Job bei einem sozial verantwortlichen oder nachhaltigen Arbeitgeber wichtiger als ein höheres Gehalt.⁴

2. Nachhaltiges Wirtschaften senkt die laufenden Kosten

Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, senken ihre laufenden Kosten – und zwar auf Dauer. Zeitschaltuhren, LED-Beleuchtung, Gebäudedämmung: Der effiziente und bewusste Umgang mit Ressourcen reduziert Unternehmensausgaben um bis zu 30 %.⁵ Kein Wunder also, dass fast drei Viertel der deutschen Führungskräfte der Meinung ist, dass Nachhaltigkeit zu besseren Geschäftsergebnissen führt.⁶ Insbesondere im Bereich Energie können Firmen bares Geld sparen – etwa, indem sie durch begrünte Dächer und Fassaden Klimaanlagen einsparen oder mittels Photovoltaik günstigen Strom generieren. Betrachtet man den gesamten Lebenszyklus, sind nachhaltige Produkte und Dienstleistungen zudem in rund zwei Drittel der untersuchten Fälle preiswerter als konventionell erzeugte Waren und Dienstleistungen.⁷ Auch darüber hinaus gehen nachhaltige Praktiken und Kostenersparnisse häufig Hand in Hand – etwa, wenn Firmen aufbereitete Elektrogeräte nutzen oder statt auf Dienstwägen auf Jobräder, vergünstigte ÖPNV-Tickets und Carsharing setzen.

3. Nachhaltiges Wirtschaften verbessert Kredit- und Versicherungskonditionen

Bis zu 50 % geringere Kapitalkosten: Bei Banken und Investor:innen sind nachhaltig wirtschaftende Unternehmen gern gesehen.⁸ Gute Kreditkonditionen sind immer häufiger an die Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards gekoppelt, denn Banken sind mittlerweile dazu verpflichtet, Nachhaltigkeitsrisiken bei der Kreditvergabe zu berücksichtigen.⁹ Mehr als 80 % der Investor:innen erwarten zudem, dass von ihnen geförderte Unternehmen über Nachhaltigkeitsfortschritte berichten; und etwa die Hälfte ist bereit, ihre Investitionen zurückzuziehen, wenn Firmen zu wenige Nachhaltigkeitsmaßnahmen ergreifen.¹⁰ Zugleich wird es immer schwieriger für nicht-nachhaltig agierende Unternehmen, sich gegen Risiken abzusichern: Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen werden zunehmend geringere Prämien zahlen, als Unternehmen die Nachhaltigkeitrisiken nicht ausreichend adressieren. Firmen mit hohen Nachhaltigkeitsrisiken könnten künftig sogar als nicht vollumfänglich versicherbar gelten. Nicht-nachhaltig agierende Unternehmen dürften so immer größere Schwierigkeiten haben, sich abzusichern.

Nachhaltig Wirtschaften in Berlin: kostenlose Erstberatung — Franziska Marten und Annelie Geipel in der Erstberatung mit Hendrik Möller – Foto: © BNW e.V. (nawi.berlin)

4. Nachhaltiges Wirtschaften macht Unternehmen resilient

Möglichst viele Prozesse auslagern und Energie, Rohstoffe und Dienstleistungen billig auf dem Weltmarkt einkaufen: In Zeiten zunehmender politischer und ökologischer Unsicherheit, werden solche Praktiken immer mehr zum unternehmerischen Risiko. Komplexe globale Verflechtungen und eine Vielzahl von Abhängigkeiten zwingen viele Unternehmen so ins permanente Krisenmanagement. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen zeigen hier deutlich größere Resilienz: Schwankende Energiepreise etwa werden für Firmen, die ihren Strom selbst herstellen, weniger häufig zum Problem. Und wer regional und nach Kreislaufwirtschaftsprinzipien produziert, kommt nicht so schnell ins Schwitzen, wenn sich Verfügbarkeiten und Preise schlagartig ändern oder intransparente Produktionsprozesse in Übersee Negativschlagzeilen machen.

5. Nachhaltiges Wirtschaften sichert Zukunft

Bereits heute verursacht die globale Erwärmung enorme materielle Schäden: 18 Milliarden Euro in 2024¹¹ – und kommt auch Unternehmen teuer zu stehen. Ein anhaltend hoher CO₂-Ausstoß sorgt dafür, dass die Kosten künftig weiter explodieren werden, was etliche Unternehmen in ihrer Existenz gefährdet. Nachhaltige Wirtschaftspraktiken können die globalen CO₂-Emissionen um rund 45 % senken und die gravierenden Folgen für die Wirtschaft entsprechend abmildern.¹²

Nachhaltig wirtschaften – aber wie? Unternehmen, die jetzt ins Handeln kommen wollen, finden in Berlin eine Vielzahl an Ansprechpartnern. Und das mit einer großen Bandbreite an kostenfreien Angeboten:

Sie wissen nicht wo und wie anfangen? Die kostenfreie Einstiegsberatung von nawi.berlin bietet Berliner Unternehmen und Start-ups die ideale Orientierung und Starthilfe, um sich nachhaltig und zukunftssicher aufzustellen.
Wer spezielle Beratung zur strategischen Verankerung von Nachhaltigkeit im Unternehmen wünscht oder Infos zu Förderungen benötigt, wird beim Sustainability Service von Berlin Partner fündig.
Die Koordinierungsstelle für Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz und Klimaschutz im Betrieb (KEK) berät und befähigt Unternehmen mit vielfältigen Angeboten zu mehr Energieeffizienz, geschlossenen Ressourcenkreisläufen und Klimaschutzmaßnahmen.
Die Handwerkskammer Berlin berät und begleitet speziell Handwerksbetriebe bei ihrer nachhaltigen Ausrichtung – z. B. mit dem Nachhaltigkeits-Check im Handwerk 360°.
Das SolarZentrum Berlin bietet kostenfreie und neutrale Beratungen zum Thema Solarenergie und beantwortet Fragen zu Photovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen.
Als Landesagentur und Teil der Wirtschaftsförderung Berlin Partner unterstützt die Berliner Agentur für Elektromobilität eMO Berliner Betriebe bei der Umstellung auf nachhaltige Mobilitätslösungen.