Das Mietshaus am Arnimplatz in Prenzlauer Berg ist das erste Passivhaus in Berlin, in dem ausschließlich Mietwohnungen angeboten werden. Architekt Uwe Heinhaus hat hier ein Pilotprojekt realisiert, das 2011 den KlimaSchutzpreis 2011 der IHK-Initiative Klimaschutzpartner gewonnen hat.
Derartige Neubauten von Mietshäusern rar gesät, denn eine Investition in ökologisch nachhaltiges Bauen erfordert mehr als nur kurzfristiges Renditedenken. Heinhaus gibt auch unumwunden zu: „Ein solcher Neubau kostet viel Geld und kann sich erst langfristig amortisieren.“
Verträgliche Mieten im Neubau
Die Mieter der 41 Wohnungen, die 120-150 Quadratmete groß sind, kosten rund neun Euro Kaltmiete/m², das ist angesichts der Wohnungsgröße gerade für Doppelverdiener-Familien bezahlbar. Die Wohnungen sind auch sehr gefragt. Die Nebenkosten liegen rund 60% miedriger als in konventionellen Wohnhäusern, und so rechnet sich auch die Miete auf lange Sicht, weil man weitgehden vor Energiepreiserhöhungen gefeit ist.
Erneuerbare Energien im Konzept mitgeplant
Die Mieter des siebengeschossigen Neubaus tragen auf besondere Weise zur Energiewende bei. Um die Energieverluste gering zu halten und um das öffentliche Stromnetz weniger zu beanspruchen, sind die Wege zwischen Produktion und Abnahme von Energie möglichst kurz. Die Bewohner beziehen große Teile des Stroms aus 76 Photovoltaikmodulen, die sich auf dem Dach befinden.
Zusätzlich sorgt ein in hauseigenes Blockheizkraftwerk für Heizwärem und Warmwasser. Um besonders energieparend zu wirtschaften, wird auch keine Energie per „Abwasserrohr“ vergeudet. Stattdessen wird eine Wärmerückgewinnung betrieben, die der Warmwassererzuegung zugute kommt. Das Dusch- und Brauchwasser wird aufbereitet und für die Toilettenspülung wiederverwendet.
Die Kombination von moderner Wohnqualität, nachhaltiger Energienutzung und niedrigen Energiekosten hat auch die Jury des Bündniss KlimaSchutzPartner Berlin überzeugt, die die Auszeichnung Klimaschutzprojekt 2011 an Heinhaus Architekten verliehen haben.
Contracting-Modell für die Energietechnik
Im Auftrag des Eigentümer hat die Conergia GmbH & Co. KG aus Alzenau im Jahr 2014 die Photovoltaikanlage und das Blockheizkraftwerk 2014 übernommen. Conergia ist Anbieter von Energieliefercontracting für Wohnungsunternehmen und mit der WV Energie AG als starken Partner im Bereich Erneuerbare Energien.
Gechäftsführer
Die Conergia will nun das Energiecontracting öffentlichkeitswirksam fördern und Kapital für dieses besondere Nachhaltigkeitskonzept mobilisieren. Auf diese Weise sollen nach und nach weitere Projekte in Gang gesetzt werden.
Conergia nennt es salopp „Bürgerbeteiligung“ und will ganz normale Bürgerinnen und Bürger direkt und unkompliziert an diesem Projekt teilhaben lassen.
Bereits ab 100,- Euro Kapitalanteil kann man bei einer Laufzeit von sieben Jahren auf eine Rendite von 5,0% hoffen. Für bis zu 80.000,- Euro können interessierte Anlegerinnen und Anleger einen Umweltkredit vergeben.
Crowdfinanzierung als Basis für neue Projekte
Für Peter Metz, Geschäftsführer von Conergia ist das Passivmietshaus „ökologisch, wie auch wirtschaftlich eine Blaupause für Nachhaltigkeitskonzepte im urbanen Raum.“ Sein Unternehmen Conergia sieht er als Bündnispartner für Energieeinsparung, Nachhaltigeit und erfolgreiche Geldanlagen. An dem Projekt wirken auch Partner wie die WV Energie AG und der kommunale Versorger GGEW AG – Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße Aktiengesellschaft aus Bensheim mit.
Unter dem plakativen Stichwort „Nachhaltige Bürgerbeteiligung“ werden über die Crowdfinanzierungs-Plattform www.leihdeinerumweltgeld.de
interessierte Bürgerinnen und Bürger als „Umweltkredit-Geber“ gesucht.
Die LeihDeinerStadtGeld GmbH, mit Sitz in Mainz, fokussiert sich als technischer Finanzdienstleister auf die Realisierung bürgernaher Projektfinanzierungen. Das Unternehmen bietet mit den Online-Plattformen LeihDeinerStadtGeld.de und LeihDeinerUmweltGeld.de Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit auf eine Geldanlage mit höchster Transparenz, sozialem Mehrwert und attraktiver Verzinsung.
Projektträger, wie Kommunen, kommunale Unternehmen oder privatwirtschaftliche Unternehmen, erhalten andererseits Zugang zu einer wirtschaftlichen und gesellschaftsfördernden alternativen Finanzierungsquelle.
Das Amt des Beiratsvorsitzenden bekleidet ein bekannter Sozialdemokrat: seit August 2012 unterstützt der ehemalige Bundesfinanzminister Hans Eichel in diesem Amt die LeihDeinerStadtGeld GmbH.
Weitere Informationen:
Projektwebseite – Link
www.leihdeinerumweltgeld.de
www.heinhaus-architekten.de
www.conergia.de