Von Peter Stein
Deutschland ist urlaubsreif. Das Pandemie-Jahr hat an vielen gezehrt und merkliche Spuren hinterlassen. Das zeigt sich unter anderem daran, dass die Tourismuszahlen im Jahr 2021 stark angestiegen sind. Um sich die notwendige Erholung gönnen zu können, haben viele einen Kredit aufgenommen. Nun ist eine Umschuldung nach dem Urlaub angeraten, um nicht zu viel für das geliehene Geld bezahlen zu müssen. Dieser Artikel erklärt, worauf hierbei im Einzelnen zu achten ist.
Immer mehr Deutsche überziehen ihr Konto für den Urlaub
Die Deutschen machen sich wieder auf die Reise. Bis zum Sommer 2021 hatten sich die Umsätze der Reisebranche im Vergleich zum Vorjahr bereits mehr als verdoppelt. Hierbei verfolgen die Reisenden unterschiedliche Ziele. Einigen geht es darum, sich etwas zu gönnen und das Fernweh zu stillen, das sich im Laufe des Pandemie-Jahres angesammelt hat. Andere wollen Erlebnisse, die sie 2020 nicht haben konnten, nachholen und wieder andere wollen noch etwas erleben, bevor der nächste Lockdown verhängt wird, mit dem sie fest rechnen.
Zunächst waren die Reisebuchungen aufgrund der aufkommenden Delta-Variante im Jahr 2021 etwas zurückhaltend. Im Laufe der Zeit und mit voranschreitender Impfkampagne entschieden sich jedoch immer mehr Menschen dafür, einen Urlaub zu buchen. Für viele war dies nicht nur ein Luxus, sondern eine gesundheitliche Notwendigkeit. Sie mussten zwingend aus ihrem Alltag ausbrechen und Dinge sehen, die ihnen 2020 verwehrt blieben. Viele waren bereit, für solche Erlebnisse einen Kredit aufzunehmen und sich zu verschulden. Im Anschluss an den Urlaub ist es aber wichtig, durch Strategien wie eine Umschuldung zu versuchen, die Kosten für die Reise im Nachhinein so gering wie möglich zu halten.
Warum ist der Dispo so teuer?
Der Einfachheit halber haben sich viele dafür entschieden, ihre Reise über den Dispo zu finanzieren. Sie haben ihren Überziehungsrahmen in Anspruch genommen und mehr Geld ausgegeben, als ihnen auf ihrem Konto zur Verfügung stand. Sie konnten somit einfach buchen und losreisen, ohne sich Gedanken über einen Ratenkredit und die damit verbundene Antragstellung und Bürokratie machen zu müssen.
So einfach und praktisch dieses Vorgehen ist, so teuer ist es aber auch. Denn der Dispo ist ein unbefristeter Kredit, der nicht über Raten getilgt wird. Stattdessen können die Verbraucher frei über das Geld verfügen und individuell entscheiden, wann sie es zurückzahlen. Entsprechend haben die Banken keine große Planungssicherheit und lassen sich dies durch hohe Kreditzinsen bezahlen. Deswegen ist der Überziehungskredit nicht selten an zweistellige Zinsen gekoppelt und verursacht somit erhebliche Kosten.
So viele Deutsche nutzen ihren Dispo regelmäßig
Die Zahl der Deutschen, die für einen Urlaub auf zusätzliches Kapital angewiesen sind, steigt kontinuierlich. Zum Zeitpunkt der Befragung gaben 3,2 Millionen Deutsche und somit 4,6% an, für Ihren Urlaub das Konto überziehen zu müssen. Einige von ihnen haben es sogar bereits überzogen. 37,8% derjenigen, die den Dispo für den Urlaub nutzen, haben ihr Konto um mehr als 1.000 € überzogen. 23,2 % sogar mit mehr als 1.500 €.
Diese Entwicklung hat vielfältige Ursachen. Auf der einen Seite kommt es in der Tourismusbranche zu Ausgleichsbewegungen. Da die Einnahmen 2020 nahezu vollständig weggebrochen sind, müssen die Ausfälle durch Preiserhöhungen an einigen Stellen ausgeglichen werden. Auf der anderen Seite haben viele Verbraucher aufgrund von Kurzarbeit weniger Geld zur Verfügung und mussten teilweise ihre Ersparnisse ankratzen, um während der Pandemie über die Runden zu kommen. Unabhängig von solchen Faktoren ist es jedoch so, dass die Zahl der Kontoüberziehungen zunimmt.
Darum sollten Kreditnehmer ihren Dispo mit einem Ratenkredit umschulden
Um kurzfristig in Urlaub zu fahren oder ein lukratives Angebot nutzen zu können, kann es sinnvoll sein, das Konto kurzfristig zu überziehen. Um jedoch nicht übermäßig hohe Zinsen zahlen zu müssen, sollte das Konto schnellstmöglich wieder ausgeglichen werden. Denn die Höhe der Kosten steigt kontinuierlich mit der Zeit, die das Konto im Minus verbleibt.
Die Umfrage zeigt aber deutlich, dass gerade einmal 46,1% derjenigen, die ihren Dispo in Anspruch nehmen, das Konto zeitnah wieder ausgleichen. Bei 42,3% befindet sich das Konto hingegen länger als 3 Monate oder sogar dauerhaft im Minus. 11,6 % der Befragten geben zudem an, nicht einschätzen zu können, bis wann Sie Ihr Konto wieder ausgeglichen haben werden. Für mehr als 50% der Disponutzer wäre es somit sinnvoll, eine Umschuldung über einen Ratenkredit ins Auge zu fassen.
Wann lohnt sich eine solche Umschuldung?
Eine Umschuldung mittels Ratenkredit lohnt sich für alle, die nicht einschätzen können, bis wann sie ihr Konto ausgeglichen haben werden. Hier ist es sinnvoller, monatlich eine klar definierte Rate zu bezahlen, statt kontinuierlich ansteigende Dispozinsen in Kauf zu nehmen. Außerdem ist dieses Vorgehen für alle geeignet, die sich nicht zu einer zuverlässigen Rückzahlung des Dispos disziplinieren können, sondern solche Aufgaben gerne in die Zukunft verschieben.
Damit diese Strategie Erfolg hat, ist es allerdings erforderlich, einen geeigneten Anbieter und Dispokredit herauszusuchen. Ein umfassender Bank- und Kreditvergleich tut daher Not. Außerdem ist eine Umschuldung dringend angeraten, wenn sich bereits hohe Zinsen angesammelt haben und nicht klar ist, ob das Konto jemals wieder ausgeglichen werden kann. Um nicht weiter in eine Spirale der Zinsen und steigenden Kosten zu kommen, sollte daher durch einen Ratenkredit zunächst für eine Atempause gesorgt werden.
Einsparpotenziale bei einer Umschuldung
Die Einsparpotenziale bei Ratenkrediten sind teilweise erheblich. Das liegt daran, dass die Zinsen für solche Kredite deutlich niedriger sind als beim Dispo und dass diese Kreditform speziell dafür ausgelegt ist, für Umschuldungen eingesetzt zu werden. Durch einen genauen Vergleich der Zinsen und Konditionen lässt sich exakt bestimmen, wie viel Geld durch eine Umschuldung eingespart werden kann.
Bei einigen Ratenkrediten ist es so, dass weniger als 20% der bei einem Dispo anfallenden Zinsen zu zahlen wären. Wer beispielsweise einen Kredit über 1.500 € bei einer Laufzeit von einem Jahr aufnimmt, kann mit einem entsprechenden Kredit 116 € an Zinsen einsparen. Hier ist es lohnenswert, genau zu rechnen und zu prüfen, welches Angebot das lukrativste ist.
Die Reiselust der Deutschen wächst
Es ist davon auszugehen, dass dieses Thema die Deutschen auch in naher Zukunft noch beschäftigen wird. Denn die Reiselust ist nach wie vor ungebrochen. Viele sind pandemiemüde und sehnen sich nach Normalität und Verlässlichkeit. Das betrifft sowohl die Arbeitssituation als auch die Finanzen und die Reiseplanung. Es zeigt sich, dass das Interesse an Reisen für das kommende Jahr wächst und dass das Fernweh der Deutschen ungebrochen ist.
Schon in naher Zukunft wird sich somit wieder die Frage stellen, wie der nächste Urlaub finanziert werden soll. Um gar nicht erst auf eine Kontoüberziehung zurückgreifen zu müssen, kann es sinnvoll sein, frühzeitig einen Ratenkredit aufzunehmen. Spätestens wenn ein über den Dispo finanzierter Urlaub zu Ende gegangen ist, sollte jedoch eine Umschuldung in Angriff genommen werden, um gar nicht erst in den Teufelskreis steigender Zinsen und Kosten zu kommen.
Die Sorge vor dem nächsten Lockdown bleibt
Ein weiteres Problem besteht darin, dass noch immer die Sorge vor einen neuen Lockdown besteht. Angesichts neuer Varianten und einer stockenden Impfkampagne ist nicht damit zu rechnen, dass die Pandemie in kurzer Zeit überwunden sein wird. Gerade diese Sorge vor einem Lockdown führt dazu, dass sich immer mehr Menschen nach einer Reise sehnen und bereit sind, dafür eine Überziehung des Kontos in Kauf zu nehmen.
Mit dieser Angst vor dem Lockdown gehen aber noch weitere Sorgen einher. So würde für viele Selbständige ein erneuter Lockdown bedeuten, dass sie wieder nicht ihrer Arbeit nachgehen können und auf staatliche Überbrückungshilfen angewiesen wären. Aber auch viele Angestellte müssten in Kurzarbeit gehen und hätten deutliche weniger Geld zur Verfügung. Angesicht solcher Schreckensszenarien ist es verständlich, dass sich immer mehr Menschen einen Urlaube wünschen, in dem sie einen Hauch von Normalität erfahren können.
Der Kreditbedarf bleibt hoch
Es besteht also weiterhin ein hoher Kreditbedarf. Einerseits müssen neue Kredite aufgenommen werden, um zukünftige Reisen finanzieren zu können. Andererseits sind viele Menschen nach wie vor auf einen günstigen Ratenkredit angewiesen, um die bereits angesammelten Schulden begleichen zu können. Es lohnt sich daher, die verschiedenen Kreditangebote im Onlinebereich genau zu vergleichen. Hier dauert es nur einige Minuten und ist es mit wenigen Klicks möglich, die einzelnen Angebote einander gegenüberzustellen und genau zu prüfen, welche Lösung für einen selbst am besten geeignet ist.
Die Niedrigzinspolitik ausnutzen
Der Zeitpunkt für eine Umschuldung mittels Ratenkredit ist so gut wie noch nie. Angesichts der Niedrigzinspolitik der EZB sind die Kreditzinsen momentan äußerst niedrig. Es ist daher empfehlenswert, nicht lange zu fackeln und sich zeitnah mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das gilt unabhängig davon, ob eine Finanzierung für die Zukunft benötigt oder eine Umschuldung vorgenommen werden soll.
Bei einem Vertragsabschluss ist es vermutlich ratsam, eine lange Zinsbindungsfrist zu vereinbaren. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Kreditzinsen noch weiter sinken werden. Stattdessen ist angesichts einer ansteigenden Inflation zu erwarten, dass die EZB irgendwann ihre Maßnahmen zurückschraubt und den Leitzins wieder anhebt. Es ist empfehlenswert, einen Ratenkredit bis dahin aufzunehmen, um von den aktuell günstigen Konditionen zu profitieren.
Fazit
Es ist allzu menschlich, in Zeiten von Krisen und Unsicherheiten einen Urlaub zu benötigen. Ebenso verständlich ist es, dass man damit nicht lange wartet, sondern einfach bucht und losfährt. Nach der Rückkehr sollte jedoch alles daran gesetzt werden, um die Kreditzinsen so niedrig wie möglich zu halten und keine hohen Kosten aus dem Urlaub mitzubringen. Deswegen ist es eine gute Idee, sich mit einer Umschuldung über einen Ratenkredit auseinanderzusetzen und zu prüfen, welche Angebote für die eigene Situation und die persönlichen Zielsetzungen am besten geeignet ist. Dank der Digitalisierung ist es möglich, den hierfür notwendigen Online-Kreditvergleich bequem von zu Hause oder von überall auf der Welt aus vorzunehmen. Im Onlinebereich gibt es zahlreiche Informationen, aber auch konkrete Ansprechpartner. Wer möchte, kann aber auch eine professionelle Kredit- und Umschuldungsberatung in einer Bank oder bei einem anderen Kreditinstitut in Anspruch nehmen.