Die 16. Lange Nacht der Wissenschaften auf dem Campus Berlin-Buch ist vorbei, wieder konnten viele große und kleine Besucher und Familien experimentieren, erleben und entdecken – und klüger werden! Man musste sich Zeit nehmen, um sich einige der 86 Veranstaltungen im Max-Delbrück-Centrum anzusehen. Vom Geheimnis des unsterblichen Plattwurms bis zur Wissenschaft des Bierbrauens: Bei der Langen Nacht der Wissenschaften auf dem Campus Berlin-Buch standen zahlreiche spannende Veranstaltungen rund um Biologie, Chemie sowie die Arzneimittel- und Genomforschung auf dem Programm.
Das Angebot der Campuseinrichtungen – Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP), Experimental and Clinical Research Center (ECRC) von Charité und MDC sowie Gläsernes Labor der BBB Management GmbH – stieß bei den Besucherinnen und Besuchern aus Brandenburg und Berlin erneut auf großes Interesse. In zahlreichen Kursen konnten Kinder und Erwachsene auch selbst mitmachen und experimentieren. Eine Vielzahl von Veranstaltungen wurde erstmals angeboten.
Besonders beliebt bei den Besuchern auf dem Campus Berlin-Buch waren die Führungen durch die Forschungslabore von MDC, FMP und ECRC. So konnten Interessierte zum Beispiel im MDC bei einem Besuch in der Respirationskammer lernen, wie viel Fett sie verbrennen. Bei einer anderen Führung erfuhren die Besucher, welche Rolle Tumorstammzellen bei der Entwicklung neuer Krebstherapien spielen. Bei der Laborführung „Berührung und Schmerz“ konnten die Besucher testen, wie empfindlich sie selbst auf Reize reagieren – und Aktivitäten wichtiger Schmerzmoleküle live in einer Zellkultur verfolgen. Und wer schon immer wissen wollte, wie man ein gutes Bier braut, konnte das live auf der Bühne am MDC miterleben und nebenbei sein Wissen über enzymatische Prozesse erweitern.
Am FMP erfuhren die Besucher bei der Laborführung „Von Würmern und Menschen – was wir von Nematoden übers Altern lernen können“, wie der Alterungsprozess abläuft und warum gerade ältere Menschen von Demenz und neurodegenerativen Krankheiten betroffen sind. Großen Anklang fand die Skulptur eines begehbaren Gehirns, über ein Bedienpult visualisierte es das Zusammenspiel von Nervenzellen. Dabei sind die Areale für Sensibilität, Bewegung, Sehen, Sprachproduktion und -verständnis sichtbar gemacht. Aber auch verschiedene Krankheitsbilder des hochkomplexen Organs werden gezeigt. Die Forschenden am Institut stellten ihre Untersuchungen zu Mechanismen des Schlafs, Essverhaltens und Gedächtnisses vor.
Im Rahmen des Leibniz-Jahres, zum Anlass des 300. Todestages des Universalgenies hörten die Besucher Vorträge über Biosensoren mit Xenon, neue Wirkstoffe, Arzneimittel, Biomimicry und den Aha-Effekt. Kinder amüsierten sich bei den Zaubershows des Biochemikers und Zauberprofis Oliver Grammel wie auch beim Selbermachen von Lippenbalsam mit leckeren Geschmacksnoten und Kräutersalz.
Im Gläsernen Labor waren die Besucher bei vier verschiedenen Programmen zum Mitmachen eingeladen. So konnten sie beim Experimentierkurs Chemie des Essens ausprobieren, welche chemischen Vorgänge für leckere Düfte verantwortlich sind, mittels DNA-Analyse ein fiktives Verbrechen aufklären, unterm Mikroskop die Unterschiede zwischen Venen und Arterien erkunden und Biobrennstoffzellen bauen.
Forscherdiplom für Kinder
Auf Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter warteten zahlreichen Experimentierstationen. Die Einrichtungen des Campus, der Forschergarten sowie die Partnerschulen des Gläsernen Labors luden zum Experimentierten rund um Biologie, Chemie und Physik ein. So konnten die kleinen Forscher die unsichtbare Kraft des Magnetismus erforschen, am Geflügelherz operieren, das Unsichtbare unter dem Mikroskop sichtbar machen und mit einem U-Boot abtauchen. Eifrige kleine Forscher erhielten ihr persönliches Forscherdiplom. – / Text: Annett Krause