Die Redaktion der Pankower Allgemeine Zeitung hat heute einen entscheidenden Schritt gegenüber der Big-Data-Industrie getan: der Flash-Player wurde stillgelegt und entsorgt!
Erneute Sicherheitslücken und die Entscheidung von Mozilla, dem Anbieter des in Deutschland beliebtesten Browsers Firefox, den Flash-Player in den Default-Einstellungen des Browsers vorerst zu blocken, erleichterten diesen längst überfälligen Schritt.
Ein besonders störendes Feature für den Adobe Flash Player wurde entwickelt, das fast perfektes User-Tracking erlaubt: der sog. Flash Cookie. Viele Top-Webseiten verwdenden bis heute Flash Cookies.
Flash Cookies werden auch Local Shared Objects (LSO), Super-Cookies oder teilweise einfach “Zombie-Cookies” genannt. Die Cookies werden via Flash Plug-in auf zentralen Ordnern des Computers gespeichert und sind nicht über das zentrale Browsermenü zu erreichen.
Grundsätzlich hat ein Flash Cookie die gleichen Eigenschaften wie ein gewöhnlicher Cookie, hat aber weitergehende Vorteile für den Webseiten-Betreiber: Ein Flash Cookie kann insgesamt 100 kb Informationen speichern, während gewöhnliche Cookies nur bis zu 4 kb speichern können. Über diese erhöhte Komplexität können sie insgesamt stabiler gesetzt werden. Flash Cookies werden nicht in dem gleichen Ordner wie gewöhnliche Cookies abgelegt. Internetbenutzer, die noch nicht über die Existenz der Flash Cookies Bescheid wissen, werden diese dementsprechend kaum löschen, da sich diese nicht einfach über den Browser löschen lassen.
Mit Hilfe der Freeware „Flash Cookie Cleaner“, die für alle Systeme verfügbar ist, wurden sämtliche Flash-Cookies auf den Arbeitsplatz- und Testrechnern gelöscht.
Flash als Energie- und Datenfresser
Flash ist im Laufe seiner Entwicklung seit 2003 immer komplexer und umfangreicher geworden. Automatische Updates haben den Hersteller ADOBE Systems dazu verführt immer mehr klandestine Funktionen zum User-Tracking einzubauen. Gleichzeitig ist dabei der Flash-Player zum Einfallstor für Hacker geworden. Gravierende Sicherheitslücken, datenintensive Verarbeitungsprozesse, häufiges Einfrieren des Browser ließen aus dem Programm ohnehin ein beständiges Ärgernis werden. Vor allem aber hat der Flash-Player auch viel unnötige Energie verbraucht. Fast regelmässig fahren Computer beim Besuch von Flash-Seiten hoch, und touren bei höchster Lüfterdrehzahl und Prozessorleistung.
Bei Mobilgeräten wird überdies ein nicht betriebsnotwendiger Datenstrom aufgebaut, der schnell an die Grenzen des im Tarif vorgesehenen Datenvolumen führt.
Tschüss Adobe!
Mit dem heutigen Tag wird dem Programm „tschüss“ gesagt. Der neuen Standard im Internet heisst HTML5 & CSS3 und W3C. Damit wird auch eine „Frontbegradigung“ gegenüber Datenspürdiensten vorgenommen, die im Grundsatz geeignet sind, Persönlichkeitsrechte, Datenschutz und Freiheit im Internet oder per Internetdiensten auszuhöhlen.
Die Umsetzung der Mozilla – Datenschutzphilosophie (Link) ist nun kohärent über den Browser Firefox umsetzbar.
Die Regeln zum Schutz der Privatheit sind für User beispielhaft: siehe Mozilla – Privacy – Link.
Weitere Informationen:
Mozilla – Support: Fehlerbehebung bei Flash und anderen Plugins – Link
Flash-Cookies – Wikipedia – Link
Adobe Flash – Wikipedia – Link