Das Flüchtlingsheim an der Karower Chaussee wird in drei Abschnitten errichtet. Ein erster Abschnitt mit ca. 90 Modulen ist schon fast fertig. Im März 2015 werden in Buch insgesamt 480 Flüchtlinge einziehen. Die Bauarbeiten zur Aufstellung der nächsten beiden Container-Riegel sind in vollem Gange.
In Berlin sind inzwischen 57 Unterkünfte für Flüchtlinge in Betrieb. In Pankow gibt es insgesamt 4 Unterkünfte, das Containerdorf in Buch wird die fünfte Einrichtung im Bezirk.
Der Flüchtlingsstrom hält 2015 an
Auch 2015 muss das zuständige Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso) eine erwartete Zahl von deutlich mehr als 14.000 Neuankömmlinge in der gesamten Stadt unterbringen. Die rund 900 Mitarbeiter das Lageso stehen daher unter einem hohen Druck.
Doch Sozialsenator Czaja will keine neuen Containerdörfer bauen, und präferiert nun die Unterbringung in leerstehenden Gebäuden. Die notwendigen Umbaumaßnahmen kosten jedoch Zeit, und so wird der Druck für die beteiligten Behörden und das Lageso weiter andauern.
Träger in Berlin-Buch gut vorbereitet
Das Containerdorf an der Karower Chaussee wird künftig von der AWO-Berlin-Mitte betrieben. Als erfahrener Träger hat die AWO schon ihre MitarbeiterInnen für den Märztermin vorbereitet. Wenn die Flüchtlinge einziehen, sind vom Bett und Bettzeug bis zum Seifenspender und zur Kücheneinrichtung alle Kleinigkeiten längst geregelt.
Der Wachdienst ist schon seit Beginn der Rodungsarbeiten vor Ort. Die Albatros gGmbH aus Berlin-Tegel übernimmt die soziale Umfeldbetreuung und organisiert die Unterstützerinitiativen.
Proteste halten sich in Grenzen
Am 7.1.2015 gab es eine „Bürgeranhörung“ einer aus Mahrzahn-Hellersdorf organisierten Initiative, die etwa 95 Menschen an den Schauplatz locken konnte. Die Polizei war vor Ort, die Lage blieb ruhig. In den Redebeiträgen wurde vor allem mit „Befürchtungen“ Stimmung gemacht. Im Publikum waren vor allem ältere Bürgerinnen und Bürger zu finden, es waren auffällig wenige junge Menschen dabei.
Hoffnungsvoller Neuanfang für Syrer in Berlin
Ein syrischer Flüchtling, der schon 2012 nach Berlin kam, hat sich bei der Redaktion gemeldet. Er sucht dringend eine Wohnung für sich und seinen 20-jährigen Sohn. Nachdem er im Januar endlich eine Arbeitserlaubnis bekommen hat, macht er sich gerade selbstständig im Umzugsgewerbe. Sein Sohn macht inzwischen eine Ausbildung als Sicherheitsmitarbeiter. Seine Sprachkenntnisse sind schon perfekt. Er hat auch ein festes Berufsziel: er will künftig Polizist werden. Vater und Sohn möchten sich entweder in Pankow oder Reinickendorf eine Wohnung suchen.