Von Martin Heinen
Die nach 1995 geborene Generation Z stellt für die Finanzbranche eine echte Herausforderung dar. Die junge Kundengeneration ist anspruchsvoll, technisch versiert, online-orientiert und auf der Suche nach individuellen Finanzlösungen.
Banken und Sparkassen müssen darauf reagieren, wenn sie ihre jungen Kundinnen und Kunden nicht an konkurrierende Fintech-Unternehmen verlieren wollen.
Eine neue Erwartungshaltung
Die Generation Z hat im Vergleich zu früheren Generationen eine völlig andere Einstellung zur Finanzwelt. Sie sind skeptischer gegenüber traditionellen Banken und suchen nach flexibleren, benutzerfreundlichen Lösungen. Die Generation Z erwartet innovative Technologien, schnelle Antworten und vor allen Dingen ein nahtlos funktionierendes Online-Erlebnis.
Das geänderte Verhalten zeigt sich auch beim Bezahlen an der Kasse: Laut der S-Payment-Studie „Bezahlverhalten der Verbraucher“ der Sparkassengruppe ist das Begleichen von Rechnungen mit dem Smartphone oder einem anderen digitalen Endgerät bei den Jahrgängen 1996 bis 2010 mit einem Anteil von 30 Prozent bereits die dritthäufigste Zahlungsweise.
Digitalisierte Dienstleistungen
Banken und Finanzdienstleister digitalisieren ihre Dienstleistungen zunehmend, um die Generation Z anzusprechen und an sich zu binden. Allerdings reicht die Bereitstellung von Online-Banking-Plattformen allein nicht mehr aus: Online-Präsenzen auf Social-Media- und Business-Plattformen sind ebenfalls vonnöten.
Dabei legt die Generation Z Wert auf einen individuellen, glaubhaften Dialog, dessen Inhalt auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Multifunktionale Apps
Die Gen Z ist „always on“ und erwartet deshalb, dass sie ihre Bankgeschäfte über mobile Apps erledigen kann. Banken und Finanzdienstleister müssen deshalb benutzerfreundliche Apps anbieten, die sich durch einfache Navigation, schnelle Transaktionen und Infos in Echtzeit auszeichnen. Eine intuitive Benutzeroberfläche und viele nützliche Funktionen sind ebenfalls entscheidend, um die junge Zielgruppe übers Smartphone an sich zu binden.
Exemplarisch für solche Applikationen ist die App des Finanzdienstleisters Swiss Life Select. Sie erlaubt den Zugriff auf Konten vieler Banken innerhalb einer einzigen App, außerdem lassen sich mit der Applikation Versicherungsverträge digital archivieren. Das funktioniert auch mit Policen, die nicht bei Beratern von Swiss Life Select abgeschlossen wurden.
Zusätzlich profitieren jungen Nutzerinnen und Nutzer von einer direkten Überweisungsfunktion. Dabei verspricht Swiss Life Select einen hundertprozentigen Schutz der sensiblen Daten.
Finanzielle Bildung, Transparenz und nachhaltiges Engagement
Die Generation Z möchte verstehen, wie die Finanzwelt funktioniert und welche Auswirkungen ihre finanziellen Entscheidungen haben. Banken und Finanzdienstleister optimieren ihre Kundenbindung, wenn sie passende Ressourcen zur finanziellen Bildung anbieten, wie zum Beispiel Online-Tutorials, Blogs oder interaktive Tools. Transparenz in Bezug auf Gebühren, Zinssätze und andere finanzielle Aspekte ist ebenfalls von großer Bedeutung, wenn es um die Glaubwürdigkeit gegenüber den jungen Verbrauchern geht.
Zudem ist sich die Generation Z der sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit bewusst und legt Wert auf Nachhaltigkeit. Finanzunternehmen, die sich für soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit einsetzen, können hier mit ihrem Engagement punkten. Investitionen in grüne Projekte, Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen und ethische Investmentoptionen sind weitere Maßnahmen, um das Interesse und die Loyalität junger Menschen zu gewinnen.