Die Sporthalle des Oberstufenzentrums Marcel-Breuer-Schule in Prenzlauer Berg ist neue Notunterkunft für Flüchtlinge. Damit wurde der Bezirk Pankow erneut vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) überrascht.
Gestern Abend wurde dem Bezirksamt Pankow durch das LAGeSo mitgeteilt, dass die Sporthalle Driesener Str. 22/Malmöer Str. 8-11 ab sofort als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt wird.
In der Nacht zum 4.11.2015 wurden die ersten 127 Flüchtlinge in der Sporthalle notuntergebracht. Vorgesehen ist eine Aufstockung auf bis zu 200 Menschen, die in der 2200 qm großen Halle Obhut finden sollen. Die Sporthalle gehört zu dem Oberstufenzentrum der Marcel-Breuer Schule und liegt nicht in der Zuständigkeit des Bezirks Pankow. Betrieben wird die Notunterkunft von der mitHilfe GmbH.
Bezirksamt Pankow kritisiert das LAGeSo
„Es ist vollkommen unverständlich, warum der zuständige Senator für Gesundheit und Soziales nicht in der Lage ist, seit Wochen in der Diskussion befindliche Gebäude – wie z.B. ein leerstehendes Seniorenwohnheim in Buch – mit der notwendigen Dringlichkeit als Flüchtlingsunterkünfte herzurichten. Stattdessen wird erneut eine voll ausgelastete Sporthalle in Anspruch genommen. Die kurzfristige Unterbringung von Flüchtlingen in Sporthallen muss das letzte Mittel der Wahl bleiben. Sie stellt weder für die Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, noch für die Nachbarinnen und Nachbarn, die sich auf überragende Weise für die Flüchtlinge engagieren, eine angemessene Unterbringungsform dar. Außerdem fördert die Einschränkung des Schul- und Vereinssportes nicht gerade die Akzeptanz in der Bevölkerung. Das Bezirksamt Pankow erwartet vom zuständigen Senator, dass künftig keine weiteren Sporthallen für Flüchtlingsunterkünfte in Anspruch genommen werden und die vier Pankower Sporthallen, die dem Schul- und Vereinssport durch den Senat bereits entzogen wurden, unverzüglich wieder für ihren originären Zweck zur Verfügung gestellt werden. Eigene Sporthallen wird das Bezirksamt Pankow dem Senat nicht mehr zur Verfügung stellen.“ sagt Bezirksbürgermeister Matthias Köhne
Pankow hilft natürlich auch hier
Die mitHilfe GmbH plant, ein Anwohnertelefon einzurichten, über das sich die Nachbarinnen und Nachbarn informieren können. Ebenso wird es ein Informationsschreiben der mitHilfe GmbH geben.
Für Fragen stehen die Betreiberin der Unterkunft, Frau Behnke der mitHilfe GmbH, bbehnke@mithilfe.org
und die Flüchtlingskoordinatorin des Bezirksamtes Pankow, Birgit Gust zur Verfügung:
Mail: birgit.gust@ba-pankow.berlin.de, Tel.: 030 90295-2431 zur Verfügung.
Wer den geflüchteten Menschen helfen möchte, kann sich unter www.pankow-hilft.de informieren.