Donnerstag, 10. Oktober 2024
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Pankow seine Possesivpronomen

Pankowmuckels Ärger

/// Kolummne /// – „Juten Tach! Mein Name ist Pankowmuckel! Ick kämpfe dafür, dass Pankow wieder Weltniveau erreicht! Heute kiek ick uff die „besitzanzeigenden Fürworta“.

Wat mich wirklich uffregt: Pankow ist nich mehr alleene, steht nich mehr für sich! „Mein Pankow, unser Pankow“ – ohne det „Possessiv-Pronom“ jeht wohl jarnix mehr in Pankow.

In det Internet jibt et so eene Art Fratzenbuch, da is det richtich ausjeartet. Die machen da „Mein Pankow, Dein Pankow“ Logo-Bilder druff, bis det Display vonne Smartkachel brennt!

Zwischendurch jibt et „Mein Hund“ und „Meine Katze“, „Meine Schusseleien“, äh Schlüssel vamißt – und „Mein Tatütata“.

Man weeß ja nich, ob det irre macht, aba wenn man 24 Stunden lang am Tag dijital mit „Guten Morgen Pankow“ bejrüsst wird, obwohl man da ja als Mensch rinsürft, müssen meene Mitbürja wohl eens am Deez haben!

Sind die etwa alle janz alleene, und ham die sonst nix? Oder ist det een „Spezial-Wahn“ – oder regional?

Pankowmuckel
„Gestatten, mein Name ist Pankowmuckel!“

Irjendwie verdrehn die „Possessiv-Pronomen“ doch die Welt. Nehm wa die Heimatseite des hochmöjenden Vereins „Für Pankow e.V.“.

Steht da doch jrade „Bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus und den BVVen, haben Mitglieder unseres Vereins Mandate errungen.“ … und denn kommen da lauter bekannte Namen, wo ick jedacht habe, det die eijentlich für die SPD, Jrüne und CDU anjetreten sind.

Kiek ick denn in die Satzung, steht da nüscht von Politik drinne, nur von Kultur! Wie jeht det mit die Jemeinnützigkeit, wann da immer an det „unser“ jedacht wird? Det stinkt ja ooch noch nach Sozialismus!

Vielleicht muss da mal eener mit die „Possesivpronomen-Denke“ uffräumen – denn klappt det ooch bessa mit die Politik?

Kiek ick nach Buch, oder Französisch Buchholz, oder Thälmann undsoweiter, jibt et dort Bürjavereine und -Initiativen, mit Bürjabeteiljung und ISEKs und flotten Planungsparties – nur in „mein Pankow“ nicht! Oder soll ick „janz-alt-Pankow“ sajen?

Vielleicht fehlt der alte Ratskeller doch schon zu lang, wo ick jern mit Mitbürjern feiern und „meen Bier“ trinken kann!