Von Michael Springer
Die Länder Berlin und Brandenburg sowie die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) haben den Forschungsvertrag für die Heidekrautbahn abgeschlossen. Das Besondere daran: erstmalig werden in der Hauptstadtregion Züge mit Wasserstoffantrieb zum Einsatz kommen. Die Betriebsvorbereitungen, insbesondere zum Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur, sowie die Fahrzeugbeschaffung können bald starten.
Profitieren wird auch das Projekt der Reaktivierung der Stammstrecke der Heidekrautbahn zwischen Basdorf und Wilhelmsruh bis ca. Ende 2024.
Doch die weitere Verlängerung der Strecke bis nach Gesundbrunnen wird seit 2022 nicht mehr gutachterlich priorisiert. Der Abschnitt zur Anbindung an die Berliner Innenstadt steht sogar ganz auf der Kippe.
Die Pankower Bezirksverordneten wollen das für die Weiterentwicklung Pankows so wichtige Projekt dennoch retten, und haben in der letzten Bezirksverordnetenversammlung (BVV) einen entsprechenden Beschluss als „starkes Signal“ gesetzt.
Leider hat es in der Verkehrsregion Pankow-Barnim einige falsche Weichenstellungen gegeben, die die Entwickungsachse entlang der Heidekrautbahn ausgebremst haben. Zudem verhindern strukturelle Hindernisse eine synergetische Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Barnim und dem Bezirk Pankow:
- in der Tourismusentwicklung gibt es kein länderübergreifendes Tourismusmarketing.
- Die NEB hat kein eigenes ausreichendes Tourismusmarketing mit den Gemeinden entlang der Heidekrautbahn entwickelt.
- Die Fahrradmitnahme in Karow ist begrenzt. Die Nachfrage übersteigt im Sommer das Angebot.
- Fahrrad-Vermieter in Wandlitz und Groß-Schönebeck auch haben keine ausreichende Wernbung und nutzbare Vorbuchungsmöglichkeiten für Berliner eingerichtet.
- Das zeitweilige Marketing für das Barnim Panorama und den Naturpark Barnim in der Pankower Allgemeine Zeitung wurde nach Wechsel der Bürgermeisterin in Wandlitz wieder eingestellt.
- Das Tourismusmarketing in Pankow wurde unzureichend und weitgehend ehrenamtlich aufgestellt. Der Aufbau marktfähiger Angebote entlang der Heidekrautbahn wurde sogar über Jahre verhindert.
- Das Tourismusmarketing im Barnim ist an Vereine geknüpft, die keine länderübergreifenden Marketing-Aktivivitäten zur Fahrradmobilität entfalten.
- Das kommunale Nachbarschaftsforum e.V. hat die Problemlage fehlender Angebotskommunikation für die Heidekrautbahn und die Hemnisse der Wirtschaftsentwicklung noch gar nicht entdeckt.
So konnte sich auch keine aufwachsende Verkehrsnachfrage für die Heidekrautbahn entwickeln. Vermutlich wurde eine Ausweitung von Zugkapazitäten aber auch wegen der starken Wetterabhändigkeit der touristischen Fahrgastnachfrage von der NEB ausgebremst.
Redaktionelle Initiativen zur Tourismusberichterstattung, zur NEB und zu Reisethemen in den Barnim wurden in der Pankower Allgemeine Zeitung deshalb seit 2020 mangels Anzeigenschaltungen vorerst eingestellt.
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