Der 30 Jahre alte Seenotrettungskreuzer BERLIN geht in Rente. Am 4. Februar 2017 wird die neue BERLIN offiziell in Dienst gestellt. Heute hat die neue BERLIN erstmals am Einsatzort im Ostseebad Laboe festgemacht. Laboe ist die einsatzreichste Station der Seenotretter an der Kieler Förde mit jährlich 130 bis 150 Alarmierungen.
Der kurz vor Weihnachten getaufte Neubau ist der zweite der neu entwickelten 28-Meter-Seenotrettungskreuzer. Diese Klasse ist der leistungsfähige Nachfolgetyp für die zwischen 1985 und 1992 in Dienst gestellten 27,5-Meter-Einheiten.
Die neue BERLIN verfügt über eine geschlossene Brücke. Den Schiffbauern ist damit es gelungen, eine hervorragende Rundumsicht zu gewährleisten und auch einen speziellen Arbeitsplatz für die Einsatzkoordinierung auf der Brücke zu integrieren.
Besondere Merkmale der rund um die Uhr mit vier Seenotrettern besetzten BERLIN sind eine umfassende Ausrüstung zur medizinischen Erstversorgung an Bord, eine Feuerlöschpumpe mit ferngelenktem Monitor zur Bekämpfung von Bränden auf See und die Fähigkeit, sich im Falle des Durchkenterns innerhalb weniger Sekunden selbst wieder aufzurichten. In der Heckwanne führt sie das gut acht Meter lange Tochterboot STEPPKE mit sich.
Die Besatzung der BERLIN besteht aus acht Mann. Im 14-tägigen Wechsel versehen vier Mann „rund um die Uhr“ an Bord ihren Dienst. Die jeweils diensthabende Crew setzt sich aus dem Kapitän, der in der Tradition der DGzRS als „Vormann“ bezeichnet wird, sowie zwei weiteren Rettungsmännern und einem Maschinisten zusammen.
Die Kollegen gehen derweil in die sogenannte „Freiwache“ und fahren zu ihren Familien. Alle Rettungsmänner sind für den Einsatzfall – neben der üblichen Seemannschaft – auch ausgebildet für eine medizinische Erstversorgung.
Die neue BERLIN wurde wie auch schon die anderen Schiffe der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) vollkommen aus Spenden finanziert. Mehr als 13.000 Berliner spenden regelmäßig für ihre Arbeit, und rund 400 Sammelschiffchen haben ihren „Liegeplatz“ auf vielen Kneipentresn in der Hauptstadt. Viele Berliner sind zudem Wassersportler auf der Kieler Förde oder verbringen an den Stränden im Revier der BERLIN ihren Urlaub.
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