Samstag, 20. April 2024
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Schlösser für den Staatsgast

Schloß Schönhausen

Das Jahr 2016 hat begonnen. Die Redaktion wagt ein paar Ausblicke auf kommende Höhepunkte des Jahres, und beginnt mit zwei historischen Orten, die durch eine gemeinsame Ausstellung verbunden werden. Zwei Staatsbesuche – zwei gegensätzliche politische Systeme und zwei Schlösser sind das Thema, das im Frühjahr Schloß Schönhausen in Niederschönhausen und das Schloss Augustusburg in Brühl bei Bonn verbindet. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und die UNESCO-Welterbestätten Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl blicken gemeinsam in die sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück.

Schloß Schönhausen
Schloß Schönhausen – Gartenseite mit Bassin
Foto: Leo Seidel
© Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Wettbewerb der beiden deutschen Staaten

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Gründung zweier Staaten in Deutschland ringen beide Länder um internationale Anerkennung. In West wie Ost setzt man dabei auf Staatsbesuche als wirkungsvolles Mittel der außenpolitischen Selbstdarstellung. Zwei Schlösser werden zur Bühne dieser diplomatischen Bemühungen: Schloss Schönhausen in Berlin und Schloss Augustusburg in Brühl bei Bonn.

Mit festlichen Staatsbanketten, Empfängen des diplomatischen Corps und dem Austausch von Geschenken versuchen die jeweiligen Regierungschefs, ihre Gäste zu beeindrucken – und dies ganz bewusst in den prunkvollen Schlossräumen des 18. Jahrhunderts.

Die Ausstellung, die an beiden historischen Schauplätzen gezeigt wird, stellt die Repräsentationsorte zweier gegensätzlicher politischer Systeme einander gegenüber. Im Fokus stehen dabei die unterschiedlichen Rollen, die beide Schlösser zu erfüllen hatten: Schönhausen als Staatsgästehaus der DDR-Regierung, Augustusburg als prächtige Kulisse für Staatsempfänge der Bundesregierung.

Zwei wichtige Staatsbesuche im Blick

Die Ausstellung unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck präsentiert insbesondere zwei Ereignisse:

Im Mai 1965 wird Queen Elizabeth II. von Bundespräsident Heinrich Lübke mit höchsten Ehren in Brühl bei Bonn empfangen: Es ist der prächtigste Staatsbesuch in der Geschichte der noch jungen Bundesrepublik. Ein Jahr später, im Juni 1966, ist der ungarische Generalsekretär János Kádár in Ost-Berlin zu Gast, als erster offizieller Besucher im neu eingerichteten Gästehaus des DDR-Ministerrates.

Mit zahlreichen Fotografien, Film- und Tonausschnitten werden die Abläufe der Staatsbesuche in Ost und West veranschaulicht und ihre politische Zielsetzung beleuchtet. Authentische Objekte – darunter eine Auswahl von Staatsgeschenken oder eine festlich gedeckte Tafel – eröffnen einen ganz besonderen Blick auf Selbstinszenierung und Selbstverständnis der beiden deutschen Staaten.

Eröffnet wird die Ausstellung im Schloß Schönhausen im April 2016. Im Schloss Augustusburg ist die Ausstellung danach vom 30. Juli bis 1. November 2016 zu sehen. Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl sind übrigens seit 30 Jahren UNESCO-Welterbestätten.

Schloß Augustusburg in Brühl
Schloß Augustusburg in Brühl – Blick von Osten – Foto: Heinz Weingartz CC BY-SA 3.0 de

GESOBAU fördert die Ausstellung

Die GESOBAU AG ist offizieller Förderer der Ausstellung “Schlösser für den Staatsgast“ im Schloss Schönhausen. GESOBAU-Mieter erhalten Eintrittskarten, Führungen und Exklusivberichte. Die kooperiert mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg und wird in diesem Jahr auch das Kunstfest im Schloßpark Schönhausen in einem besonderen Rahmen stattfinden lassen.

Ausstellung: 01.04.2016 bis 03.07.2016
Schlösser für den Staatsgast – Schönhausen und Augustusburg
Staatsbesuche im geteilten Deutschland

Schloss Schönhausen | Tschaikowskistraße 1 | 13156 Berlin | www.spsg.de

Weitere Informationen:

www.museumsportal-berlin.de

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg www.spsg.de

www.schlossbruehl.de

m/s