Samstag, 21. September 2024
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Schwimmhalle im Prenzlauer Berg wird saniert

Schwimmhalle Thomas-Mann-Straße

Am 13. August eröffnete eine Pressekonferenz der Berliner Bäderbetriebe eine echte Überraschung. Das Vereinsbad in der Thomas-Mann-Strasse in Prenzlauer Berg wird saniert. Möglich wird dies durch 5 Millionen € zusätzliche Baumittel, die das Land Berlin den Bäderbetrieben zur Verfügung gestellt hat.

Schwimmhalle Thomas-Mann-Straße
Schwimmhalle Thomas-Mann-Straße /Foto: Berliner Bäder Betriebe

Sportstaatssekretär Andreas Statzkowski verkündete diese Nachricht am letzten Montag. Das seit Sommer 2011 geschlossene Bad, in dem vor allem Schulen und Vereine trainierten, soll saniert werden. Das Abgeordnetenhaus hat der Finanzierung bereits zugestimmt – und bald soll mt den Bauarbeiten begonnen werden – wie aus der Abteilung Infrastruktur der Berliner Bäderbetriebe verlautet.

Die „nasse Überraschung“ dürfte vor allem die Pankower Vereinssportler und Schüler erfreuen. Für alle anderen Schwimmer und Badliebhaber ist die Halle aber nicht öffentlich zugänglich. Vereinssportler aus Prenzlauer Berg und Weißensee und rund 4000 Schüler werden von der Wiederinbetriebnahme der Schwimmhalle profitieren. Die Vereinssportler hatten über 1.500 Unterschriften gesammelt, und wurden wohl auch vom Weißenseer SPD-Abgeordneten Dennis Buchner unterstützt, der sich als sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus auch für seinen Wahlkreis eingesetzt hat.

Dennis Buchner
Abgeordneter Dennis Buchner / Pressefoto

Verärgert ist man jedoch in Alt-Pankow – wo die fast baugleiche Schwimmhalle in der Wolfshagener Straße seit 2002 trocken steht und einer Sanierung harrt. Eine tatkräftige Bürgerinitiative „Volksbad Pankow“ hat über 12.000 Unterschriften gesammelt und im Jahr 2010 der Senats-Sportverwaltung übergeben. Zu den Unterstützern der Bürgerinitiative zählen übrigens auch Bürgermeister Mathias Köhne (SPD), Christine Keil (Linke), Bezirksstadträtin für Jugend und Immobilien und Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD) Bezirksstadträtin für Gesundheit, Soziales, Schule und Sport.

Die Schwimmhalle in der Wolfshagener Str. liegt unmittelbar neben dem Sommerbad Pankow – ein gewinnbringender Betrieb wäre daher durchaus denkbar.
Doch rechtlich ist die Lage wesentlich komplizierter: der Standort in Pankow st laut Gesetz kein Bad mehr. Die geschlossene Schwimmhalle ist dem Liegenschaftsfonds des Landes Berlin zur Vermarktung übergeben worden. Der Standort wurde auch aus dem Sportförderungsgesetz gestrichen. Und so muß heute nach einem privaten Investor gesucht werden – der eine neue tragfähige betriebswirtschaftliche Lösung entwickeln muss.

Beim Liegenschaftsfonds hat man schon lange nach einem Käufer für die Pankower Schwimmhalle gesucht – inzwischen ist der Bauzustand zu schlecht für eine Sanierung.
Der Bezirk Pankow hat bei einer Nachnutzung mitzureden – und besteht weiter auf einem Bad – für das es auch weiter hohen Bedarf gibt. Da die Schwimmhalle noch immer im Landesbesitz ist, besteht noch weiter Hoffnung auf eine zukünftige Lösung.

Klaus Lipinsky, Vorstand des landeseigenen Unternehmens der Berliner Bäderbetriebe befürwortet die Argumente der Pankower Bürgerinitiative: „Die Argumente der Bürgerinitiative sind schlüssig“, es gebe tatsächlich eine Versorgungslücke in Pankow, und „mit dem Betrieb der Schwimmhalle dort seien Synergieeffekte möglich, und Umsatz zu erzielen“. Gleichzeitig gibt Lipinski aber klar zu Protokoll: „Wir bauen natürlich nur, was das Land bestellt.“

Im Klartext heißt das: In Pankow wird man entweder einen Investor finden müssen – oder Geduld üben, bis ausreichend öffentliche Mittel verfügbar sind! m/s

Schwimmhalle Pankow
Schwimmhalle Pankow / Foto: Bürgerinitiative Volksbad Pankow
m/s