Sonntag, 08. Dezember 2024
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U-Bahn-Nostalgie auf der U5

Berliner U-Bahn Typ "Dora"

Dora macht die Türen auf, das Türgeräusch klingt mechanisch. Im Innenraum grünes Kunstleder und Holzoptik – in den U-Bahnwagen der Baureihen D und DL (von den Fans „Dora“ genannt) kommen Nostalgiegefühle auf. Es sind Fahrzeuge aus den 50er- und 60er-Jahren. Und alles sieht frisch und neu aus, fast liebevoll restauriert.

Seit letzten Mittwoch sind zwei dieser Doppeltriebwagen als zusätzlicher Vier-Wagen-Zug auf der Linie U5 unterwegs. Es handelt sich aber nicht um Museumsfahrzeuge auf Nostalgietour.

Die reaktivierten und jetzt mit moderner Sicherheitsausrüstung ausgestatteten „Doras“ absolvieren ab heute mehrwöchige Probefahrten im Fahrgastverkehr und sollen künftig auf der Linie U55 zum Einsatz kommen.

Verstärkung für die U-Bahn-Flotte

Insgesamt drei Doppeltriebwagen der Baureihen D und DL werden die Flotte der U-Bahn verstärken. Anfang November hatte die BVG das erste reaktivierte Fahrzeug vorgestellt. Der reguläre Einsatz auf der U55 soll voraussichtlich Ende März/Anfang April beginnen.

Bevor die Züge mit Sattelschlepper und Kran in den vom restlichen Netz getrennten Tunnel befördert werden, sollen sie in den nächsten Wochen ihre Zuverlässigkeit im täglichen Fahrgastverkehr zeigen.

Als Großprofilfahrzeuge können die „Doras“ potenziell auf den Linien U5 bis U9 fahren. Zunächst sind sie mit Fahrgästen auf der U5 zwischen Frankfurter Allee und Hönow unterwegs, in der Regel zwischen 8 und 16 Uhr.

Berliner U-Bahn Typ "Dora" frisch lackiert
Berliner U-Bahn Typ „Dora“ mit frischen Gelb und Design der 50er Jahre – Foto: BVG, Carstensen

Oldies mit solider Substanz

Zwei der drei Fahrzeuge waren zuvor als Museumszug auf Tour, einer diente als Werkstattwagen. Auf der kurzen U55 legt jeder Doppeltriebwagen jährlich nur etwa 40.000 Kilometer zurück, rund ein Drittel dessen, was Züge im übrigen Netz leisten müssen.

Durch diese geringe Laufleistung und die solide Grundsubstanz der Oldies ist es möglich, sie mit vergleichsweise geringem Aufwand zu reaktivieren.

Die Kosten für alle drei Doppeltriebwagen belaufen sich auf rund 1,9 Millionen Euro. Die bisher auf der U55 eingesetzten Fahrzeuge der Baureihe F79 stehen nach dem Tausch gegen die wieder einsatzbereiten „Doras“ als Verstärkung im übrigen Großprofilnetz zur Verfügung.

m/s